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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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alles, aber auch alles verrückt. Wir wollen's nie mehr betreten!"
    MacMurry schwang die Kurbel. Der Motor heulte auf. Es klang in dieser Stunde wie Musik in seinen Ohren.
    Irenäus nahm neben ihm Platz.
    MacMurry führte wie gewöhnlich das Steuer. Er kurvte herum.

    „Eh, Langer, sind da nicht 'ne ganze Anzahl Tramps mit einem Wagen an dir vorbeigekommen, auf dem ein dicker Klumpen Gold lag?"
    Die Bohnenstange nickte salbungsvoll:
    „Ich brauste an ihnen vorüber. Sie rannten wie im Fieber."
    Instinktiv sah sich der Kleine rasch einmal um. Ihm war, als starrten ihm etliche Dutzend Augen nach. Tatsächlich, am Ortseingang kamen Männer heran, immer neue; teils hasteten sie zu Fuß, teils hockten sie im Sattel.
    MacMurry gab Gas, als er plötzlich laute Rufe vernahm. Die Somerseter sollten sich ruhig ihren Riesennugget selber wieder holen
    Irenäus begriff nicht, warum sein kleiner Freund auf einmal in seltsamer Wut „Servus Alte!" heraus brüllte. Er hätte ihn gerne gefragt. Aber ehe er seinen Vers zurecht gedacht hatte, da hatte der Kleine schon wieder auf die Tube gedrückt. Mit Vollgas sausten sie immer weiter von Somerset weg.
    Bei Kantons Ranch überholten sie fünfzehn Tramps, die den Goldwagen wie eine militärische Eskorte umgaben. Im Mondlicht schimmerte der riesige Klumpen wunderbar. Aber es waren jetzt ein paar dunklere Flecke darin.
    Walter Huckley und die Jungen vom Bund hielten sich wacker auf gleicher Höhe mit den schnaubenden Somersetern, die zu Fuß die Verfolgung der Diebe ihres Goldes aufgenommen hatten. Keiner von denen, die am

    „Grabe" des scheintoten Mathew Cannimore mitgediggert hatten, fehlte. Ungefähr zwei Drittel der männlichen Bevölkerung des Town war auf den Beinen. Sie setzten ihre größte Hoffnung auf ihre voraus trabende Streitmacht. Diese bestand aus annähernd zwanzig Mann.
    An deren Spitze ritten die beiden Watsons. Borsty schien gut in Form, denn er duldete es zum erstenmal in seinem Dasein, daß John Watsons Neffe dicht vor seinem Onkel im Sattel saß. Das Erlebnis der letzten Tage, das gemeinsame „cheniale" Bemühen, welches zur Entdeckung des Goldes überhaupt geführt hatte, ließ in dem Herrn Untersheriff in jeder Weise ein seltenes familiäres Zusammengehörigkeitsgefühl aufkommen. Noch nie war ihm Jimmy in jeder Beziehung so nah gewesen, teilten sie doch diesmal Geheimnisse, die nur sie allein wußten.
    Die Reiter wunderten sich, daß ihre Gäule gar nicht so frisch und munter wie sonst vorankamen. Ob das plötzliche Wecken mitten in der Nacht daran schuld war? Jedenfalls schienen sie noch recht schläfrig. Kein Anfeuern, kein Sporenkick half.
    Daß die Tiere alle auffällig dicke Bäuche hatten, gewahrte keiner. Ein jeder hatte genug mit seinen Gedanken zu tun, welche auch die Gedanken des anderen waren: das Gold beherrschte alle!
    „Ein Glück, daß wir unsere fünfundzwanzig Pfund auf die Seite gebracht haben", flüsterte Jimmy seinem Onkel zu. „Außerdem können die Diebe ja auch noch die von mir im Büro sichergestellten Nuggets haben mitgehen heißen . . . Du, Onkel John, wo waren ... wo sind eigentlich Mr. Shell und Turner, die beiden Wächter, abgeblieben?"

    „Ganz sicher auch geklaut", meinte der Untersheriff.
    John Watson sah sich erst einmal um, ob die ihm folgenden Reiter nicht allzu nahe aufgekommen waren.
    „Du, Jimmy", flüsterte er dann, „alles in allem können wir zwei eigentlich ganz zufrieden sein. Wir sind gemachte Leute. Natürlich haben diese Goldräuber auch die Brocken hinter den Akten gefunden und mitgehen lassen. Junge, du hast dich aber diesmal wirklich glänzend bewährt!"
    „Siehste!" murmelte Jimmy stolz.
    „Man müßte doch endlich etwas von den Kerlen sehen", meinte einer der Männer, der seinen Gaul auf gleiche Höhe brachte. „Reiten doch schon eineinhalb Stunden, und die Gauner haben schließlich den viel langsameren Wagen mit dem schweren Goldberg drauf . . ."
    „Weiß der Himmel", knurrte John Watson.
    Was war da groß zu raten?
    Nach einer weiteren halben Stunde gaben sie es auf, nicht nur, weil manche Pferde zusehends matter und unlustiger wurden.
    „Es wäre vernünftiger, wenn wir morgen früh bei Cannimores Grab wieder neu anfangen würden", riet einer der Männer, „wo der Riesenbrocken lag, da ruht bestimmt noch mehr Gold in der Erde."
    Kaum hatte er das gesagt, hatte keiner mehr Lust weiterzureiten.
    „Wir rasten noch, bevor wir umkehren", entschied John Watson.
    Das „Fußvolk" befand sich auch

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