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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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nicht gerade in rosigster Stimmung. Nur die Jungen vom Bund der Gerechten

    und Mr. Huckley waren in bester Laune. Allmählich hielten sie sich ein wenig zurück.
    „Hauptspaß kommt erst", grinste der Engländer. Neben ihm ritten Pete Simmers und Bill Osborne.
    „Großartig, wie Sie an alles gedacht haben", meinte der dicke Bill.
    „No matter, selbstredend. Hab's zugelassen, muß also Sorge tragen, daß keine Scherereien, Schießereien und dergleichen passieren!"
    Mr. Huckley war ein wundervoller Gent. Wenn er so wie jetzt brummelte und dabei sein strenges Gesicht aufsetzte, dann wußten die Jungen schon, daß er unter dieser Maske nur seinen riesigen Spaß verbarg. Huckley war auf seine Weise mit ihnen jung und stets zu Streichen aufgelegt, wenn diese Streiche niemanden schädigten und eine erzieherische Note hatten. Hatte es denn nicht etwa erzieherischen Wert, es diesem Angeber und Maulhelden Jimmy wieder einmal zu besorgen, ihn mit seinen eigenen Phantastereien zu schlagen?
    Als der Tumult im Town losging, als man bemerkt hatte, daß die Satteltramps mit dem Gold auf und davon gingen, da hatte Mr. Huckley blitzschnell gehandelt.
    „Mitmachen! Mitbrüllen! Pferde tränken! Sehr wichtig, daß sie dicke Bäuche haben!" So hatte er in seiner kurzen, rauhen Art befohlen.
    Erst bei den „dicken Bäuchen" hatte es in den Köpfchen der Jungen richtig gezündet. Und als sich dann die Somerseter Reiter entschlossen, geschlossen hinter den Dieben herzujagen, da waren es die Boys gewesen, die sich darum rissen, die Gäule sattelfertig zu machen, und wo das nicht anging, sie wenigstens „kurz" zu tränken.

    So viel Wasser hatten die Gäule von Somerset noch nie gesoffen wie in dieser Nacht. Mr. Huckley war überall herum geflitzt, um zu kontrollieren, ob die Jungen vom Bund die Sache auch richtig machten. Währenddessen waren die Pferdebesitzer meistens damit beschäftigt, sich fertig anzuziehen, die Waffen in Ordnung zu machen und rasch noch ein wenig Essen für unterwegs zu bereiten. Denn es konnte ja ein längerer Ritt werden.
    Als sich die Somerseter dann in die Sättel schwangen, hatte in der Eile kein Mensch daran gedacht, die Gäule zu kontrollieren. Daß eine solche Kavalkade nicht im Dragonertempo loslegen konnte, war klar und von Huckley planmäßig vorgesehen.
    Es dauerte lange, bis die Fußgänger bei Kantons Ranch anlangten. Sie schimpften wie die Rohrspatzen, als sie hörten, daß man umkehren wolle.
    „Warum habt ihr uns denn keinen entgegengeschickt, um uns Bescheid zu sagen?" wetterte Schneider Jemmery. „Hätten uns den langen Weg sparen können!"
    John Watson wies auf die Gäule.
    „Da, seht sie euch doch an . . . die Tierchen wollten keinen Schritt mehr weiter. Weiß der Satan, was sie gefressen haben, die Schindmähren!"
    Schneider Jemmery sah „zufällig" zu den Jungen hinüber, wo auch sein Söhnchen stand. Der schmunzelte so eigenartig. Alle Boys vom Bund schmunzelten übrigens. Vater Jemmery hätte sie gerne etwas gefragt, als er aber merkte, wie ihm der lange Engländer zuzwinkerte, fragte er nicht. Doch irgendwie mußte er sich Luft machen.
    „Eh, Joe, Bengel! Daß du dir nicht einbildest, du brauchtest morgen nicht in die Schule!"

    Der kleine Joe grinste nur, bis sein Vater auf ihn zu trat und zur Ohrfeige ausholte.
    „Morgen braucht kein Mensch in die Schule, Dadd, morgen ist doch Somersets Gründungstag!"
    Joe Jemmery hatte recht. Aber da hatte er seine Ohrfeige schon weg.
    „Hast für das nächstemal eine gut", meinte sein Vater.
    Die Männer von Somerset wühlten bald wieder in ihrem Lieblingsthema.
    „Also können wir erst übermorgen wieder anfangen, das andere Gold rauszubuddeln", meinte einer von ihnen. Im Nu lief das Thema auf Volltouren. Man munkelte, riet und radebrechte, wieviel Gold wohl noch im Somerseter Forst zu holen sei. Man fragte Huckley, der ja schon in Afrika gediggert haben sollte, also Fachmann war. Der Lange nickte ein paarmal ernst und überlegte, ehe er sein Urteil abgab.
    „Goldzusammensetzung genau angesehen. Aussicht, Gents, große Aussicht! Sicher noch mehr von diesen dicken Brocken da", schnarrte er.
    Und schon glühten die Gesichter der Männer vor Erregung. Man sah ihnen in diesen Augenblicken sogar ihre Müdigkeit nicht mehr an. Geduldig hörten sie zu, wie Hilfssheriff Watson zum siebten oder achten Male von seinem Kampf mit vier wilden Burschen berichtete, die sogar ins Office eingedrungen wären. Einer davon hätte ihm einen von den

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