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Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Titel: Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Coryell, Rancher und Freund von John Watson, laut, „es müßte viel weniger geredet und noch mehr getrunken werden!"
    Die Leute lachten wieder und hatten ihren Spaß. Runde um Runde gab Mr. Goldsmith aus. Der Mann hatte ordentlich die Spendierhosen an. Nach zwei Stunden schon lag das „Gesetz" unter dem Tisch und schnarchte wie ein Waldesel. Gegen Mitternacht aber fing Mr. Goldsmith an, Versicherungen abzuschließen. Er versicherte alles, was nicht niet- und nagelfest war, gegen Diebstahl. Was aber fest war, versicherte er gegen Feuer, Wasser und Erdbeben. Tja, Mr. Goldsmith verstand eben sein Geschäft. Er beherzigte das schöne Sprichwort: „Mit Speck fängt man Mäuse!"
    Oh, die Bürger von Somerset sollten noch an diesen Tag zurückdenken!
    Regenwurm war nach der Sitzung des „Bundes" noch nicht gleich nach Hause gegangen. Ihm blieb bis zum Abendbrot noch genau eine Stunde Zeit, und die dachte er gut auszunützen. So schlich er wie ein witternder Jagdhund durch das Town.
    Gut, Pete hatte gesagt, im Falle Freddy Goldsmith solle man sich erst mal ruhig verhalten. Das konnte man ja tun, aber dennoch konnte es — jedenfalls nach Joes Meinung — nichts schaden, wenn man Augen und Ohren offen hielt.
    Nach einer Zeit des Herumstrolchens gelangte der Kleine wieder zum Bahnhof. Mr. Baker saß dort auf der Bank vor seiner Haustür und rauchte seine Pfeife, wobei er in die Sonne blinzelte, die schon tief im Westen stand. Joe schlenderte harmlos heran:
    „Ist es erlaubt, Mr. Baker?"
    „Wie immer", sagte dieser und rückte auf der Bank etwas zur Seite.
    Joe setzte sich, suchte einen Kaugummi aus der Tasche, und nun saßen sie beide. Mr. Baker stieß dicke Rauchwolken in die Gegend, während der Kleine seinen

    Gummi mit der Zunge unablässig hin und her schob. Nachdem sich dann der Pfefferminzgeschmack verloren hatte, begann er eifrig zu kauen. Beide schwiegen sich aus; jeder schien seinen eigenen Gedanken nachzugehen.
    Ab und zu schielte Joe auf Mr. Bakers Gesicht. Der Bahnhofsvorstand war anscheinend nicht in rosigster Laune. Eine tiefe Falte stand zwischen seinen Augen. Joe Jemmery kannte das. Mr. Baker hatte immer diese Falte zwischen den Augen, wenn er sich über irgend etwas geärgert hatte. Der Kleine hütete sich aber, eine Frage zu stellen.
    Fast eine Viertelstunde war so vergangen, als Mr. Baker endlich losknurrte: „Also, was willst du wissen, Joe?"
    „Ich? Och, eigentlich nichts Bestimmtes." Joe sagte das völlig uninteressiert. In Wirklichkeit aber war er gespannt wie ein Flitzbogen. Er roch förmlich eine Neuigkeit.
    „Eine verdammte Schweinerei ist das!" begann Mr. Baker.
    Joe nickte vielsagend. Es mußte schon ziemlich schlimm stehen, wenn Mr. Baker „verdammte Schweinerei" sagte. Der Bahnhofsvorstand fluchte nämlich sonst selten.
    „Aber was will man dagegen tun", fuhr der Mann jetzt fort, „man kann gar nichts machen. Wenn ich könnte, würde ich ihm helfen."
    „Wer braucht denn Hilfe?" wollte Joe jetzt wissen.
    „Mr. Tudor. Er ist in Not. Heute war er bei Mr. Dodge, wollte so allerhand auf Kredit haben. Mr. Dodge wollte es ihm auch geben, aber dann kam seine Frau dazwischen."

    „Haben Sie ihm nichts gegeben?"
    „No, nichts. Der Rancher fuhr mit leerem Wagen wieder heim. Ich sage dir, das ist eine Schweinerei, Joe!"
    „Das ist wahr." Joe nickte dazu wie ein Alter. „Und Sie sagen, keiner könnte ihm helfen?"
    „Ich wüßte nicht, wer. Seit zwanzig Jahren hat Mr. Tudor alles bei Dodge gekauft. Wenn er jetzt nach Littletown oder woanders hinfahren würde, bekäme er da auch nichts. Er hat ja immer hier gekauft, und die anderen Storebesitzer kennen ihn nicht."
    „Das ist aber ungerecht", meinte Joe. „Wenn er zwanzig Jahre alles bezahlt hat, muß er ja auch mal Kredit haben, nicht?"
    „Eben, müßte er. Es ist doch eine Schweinerei, sage ich!"
    „Mal überlegen." Regenwurm rieb sich die Nase. „Vielleicht kann man da doch helfen. Warum hat Mrs. Dodge ihm denn nichts gegeben?"
    „Weil sie vor lauter Geiz stinkt!" empörte sich Mr. Baker barsch. „So was von Geiz habe ich noch nicht erlebt. Möchte bloß mal wissen, warum die so darauf bedacht ist, Geld zu scheffeln. Kinder haben sie nicht, und wenn die Alte mal stirbt, kann sie den ganzen Mammon doch nicht mitnehmen."
    „Das stimmt", nickte Joe, „das ist ganz eigenartig mit solchen Leuten. Mein Vater sagt immer: Je mehr er hat — je mehr er will — nie schweigen seine Klagen still.' Was halten Sie von dem Spruch, Mr.

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