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Das Pharma-Kartell

Das Pharma-Kartell

Titel: Das Pharma-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Czarnowske
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und deutlich.
    Der Kampf zwischen Marabell und Santana wurde, obwohl erbittert, immer noch im Untergrund geführt. Die beiden Kartelle waren bemüht, die Behörden nicht gegen sich zu aktivieren, Entführungen und direkte Überfälle zu vermeiden. Doch das verdächtige Verschwinden Larcheys lenkte die Auseinandersetzung in unvorhergesehene Bahnen. Vielleicht hat O’Sullivan die Bulldogge entdeckt und versucht, sie für seine eigene Rechnung zu verwenden. Vielleicht war es aber auch umgekehrt – die Bulldogge ist O’Sullivan auf die Spur gekommen und hat ihn wegen irgendwelcher eigenartigen Vorstellungen von Sicherheit ins Jenseits befördert. Das ist sogar wahrscheinlicher, weil sie sofort sein Zimmer im Tiramis durchsucht hat.
    Inzwischen hatten in der Nacht zuvor O’Sullivan und die Bestie mit der Spinella im le Corsaire ein von Anja Krüger ausgedachtes Theater inszeniert. Ein Täuschungsmanöver, um herauszufinden, was ich wusste, und um die Marabella Leute in Schach zu halten. Man hat Samats Agenten – und auch van Bastens Leute – einen falschen Larchey vorgeführt. Die Rolle hat wahrscheinlich die Bestie mit der Spinella gespielt, die auch Duwads Rolle übernommen hatte.
    Dieser Zug war geschickt. Wir beide, Samat und ich, sind darauf hereingefallen, er hätte beinahe zum Abbruch der Ermittlungen um Doktor Larchey geführt. Damit wäre die Kommandantur aus dem Kampf ausgeschieden, und Anja Krüger hätte wenigstens diesbezüglich aufatmen können. Auch van Basten ist ihnen auf den Leim gegangen. Obwohl er immer noch gewisse Zweifel hegte, kam er endgültig zu dem Ergebnis, dass ihn der Abschiedsbrief in die Irre führen sollte und Larchey am Leben war.
    Die Ermordung O’Sullivans bedeutete eine neue Komplikation. Das versetzte Anja Krüger in Weißglut und brachte ihre Absichten durcheinander. Noch mehr verwirrte sie die Nachricht, dass O’Sullivan in Wahrheit lebte, in unserer Hand war und sie jeden Moment bloßstellen konnte. Unser falscher Leichnam im San Benjamin Krankenhaus brachte sie aus dem Gleichgewicht. O’Sullivan musste endgültig sterben, und sie schickte die Bestie mit der Spinella. Der war nicht dumm, kundschaftete die Möglichkeiten des Zutritts zum Krankenhaus aus und kam auch hinein – sicherlich gegen eine solide Summe.
    Doch beim Surfing erfuhr nicht nur Anja Krüger, sondern auch van Basten, dass O’Sullivan lebte. Es fiel ihm nicht schwer, vorauszusehen, wie Fra Melins Leute vorgehen würden. Und so bot sich dieses Mal für van Basten die Gelegenheit, einen Schlag zu führen, Larcheys Feuerzeug zu verwenden und erneut zu versuchen, in Erfahrung zu bringen, was wir über sein Verschwinden wussten. Und gleichzeitig O’Sullivan zu retten. Er zweifelte nicht daran, dass seine edle Tat belohnt werden und O’Sullivan, sowie er zu Bewusstsein kam, die Santana Leute verraten würde.
    Dazu kam noch mein Gespräch mit Fabre in Larcheys Büro. Der allzu misstrauische van Basten ließ sich eben wegen seines Misstrauens täuschen. Er vermutete nicht, dass ich seine Wanze entdeckt hatte, und war nun völlig überzeugt, dass der Brief und Larcheys Verschwinden ein Schachzug seiner Konkurrenten war. Der unbekannte Auftrag Larcheys alarmierte ihn. Er wusste nicht, ob Larchey nicht Enthüllungen gemacht hatte, ob diese Enthüllungen nicht bevorstanden und ob man ihm nicht eine Falle stellen wollte. Er verstieg sich sogar zu der Annahme, dass ich ebenfalls in den Kampf der beiden Konzerne verwickelt sei und auf der Seite von Santana stehe.
    Sein Fehler war, dass er nicht abgewartet hat. Die geglückte Aktion im San Benjamin Krankenhaus mit der Liquidierung des Mannes mit der Spinella hat ihn ermutigt. Und die Ungeduld angesichts der Ungewissheit bewog ihn, den Schritt zu tun. Er kam zu dem Ergebnis, dass er auch mit mir abrechnen könnte, nachdem er wusste, was Larchey für einen Auftrag hatte, und er ihn vereitelt hatte. Auf diese Weise wäre er absoluter Herr der Lage gewesen. Seiner Ansicht nach drohte ihm von der Kommandantur im Moment keine sonderliche Gefahr. Und alles Gerede über Verhandlungen zwischen den beiden Konzernen war natürlich ein gewöhnlicher Bluff.
    Mein Fehler hingegen war, dass ich ihn unterschätzt hatte. Ich hatte gemeint, dass wir im gegebenen Augenblick jemanden von seinen Leuten ergreifen könnten oder ich selbst mit einem oder zweien fertig würde, bevor sie mich überfielen. Und ich hatte gehofft, dass selbst im Fall einer erfolgreichen Entführung Elyas sofort

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