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Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Titel: Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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Dinge.
    »Angst?« Mrs Mayer riss sich aus dem Griff ihres Mannes los und stürmte ins Wohnzimmer. »Ich habe keine Angst. Die Küche ist nagelneu. Ich werde nicht dastehen und tatenlos zusehen, wie dieses Mistding sie verwüstet.«
    Sie schritt entschlossen zum Kamin und griff sich einen Schürhaken.
    »Mam«, wandte Christopher ein. »Das ist ein Dämon. Ich glaube nicht, dass ihm ein Schürhaken viel ausmachen wird.«
    »Dort, wo ich ihn hinschlage, wird er ihm etwas ausmachen«, erwiderte Mrs Mayer.
    Mr Mayer blickte Christopher achselzuckend an.
    »Du musst sie zurückhalten, Dad«, bat Christopher.
    »Da nehme ich es lieber mit dem Dämon auf«, sagte Mr Mayer, während seine Frau sich an ihm vorbeidrängelte. »Du weißt, wie deine Mutter ist, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat.«
    Er nahm die Kaminzange und folgte seiner Frau. Hinter der Küchentür hörte man wieder ein Brüllen und dann Klirren von Geschirr, das auf dem Fliesenboden zersprang. Mrs Mayer betrat die Küche und fand den Dämon zwischen den Scherben ihres zweitbesten Porzellans stehen.
    »Heda!«, rief Mrs Mayer. »Jetzt reicht’s.«
    Der Dämon drehte sich um, fletschte die Zähne – und bekam mit dem Schürhaken einen Schlag genau zwischen die Augen. Er taumelte ein wenig und schien sich gerade wieder zu fangen, als ihn der nächste Schlag in die Knie zwang.
    In der Zwischenzeit war ein zweiter Dämon, kleiner als der erste, durch die Hintertür hereingekommen. Mr Mayer packte ihn mit der Kaminzange und drückte fest zu. Der Dämon heulte vor Schmerzen auf, als Mr Mayer, während er die Zange mit der linken Hand festhielt, ihm mit der Rechten den Mülleimerdeckel auf den Kopf schlug.
    »Dafür.« Krach! » Dass.« Peng! » Du.« Knirsch! »Meine.« Wumms! »Rosen.« Zack! »Zertreten.« Rumms! »Hast!« Plong!
    Als Mr Mayer fertig war, lag der Dämon reglos auf dem Boden. Das rote Licht in seinen Augen wurde immer schwächer, dann erlosch es ganz.
    Mrs Mayer war es ebenfalls müde geworden, mit dem Schürhaken auf den Dämon einzuschlagen, was auch nicht weiter schlimm war, denn der Dämon regte sich schon eine Zeit lang nicht mehr.
    Mr Mayer stand in seinem Garten, in der einen Hand hielt er die Kohlenzange, in der anderen den Mülleimerdeckel. Er sah aus wie ein Ritter aus längst vergangener Zeit, der sich keine ordentlichen Waffen leisten konnte.
    Aus dem Rosengarten beäugten ihn argwöhnisch zwei weitere Dämonen, während ihre gefallenen Kameraden sich gerade in Wölkchen aus stinkendem violettem Rauch aufzulösen begannen.
    »Nun hört mir mal zu«, sagte Mr Mayer. »Ich zähle jetzt bis fünf, und wenn ihr dann nicht aus meinen Rosenbeeten verschwunden seid, wird es euch so ergehen wie euren Freunden. Eins. «
    Zwar hatten die Dämonen keine Ahnung, was Mr Mayer gesagt hatte, aber sie waren klug genug zu kapieren, was er gemeint hatte.
    »Zwei.«
    Er ging langsam auf sie zu. Hinter ihm erschien Mrs Mayer und schwang den Schürhaken.
    Die Dämonen warfen sich einen Blick zu, dann nickten sie hastig. Das war das allgemein verständliche Zeichen all jener, die beschlossen hatten, dass es das Klügste wäre, sich dünnzumachen, und zwar so teuflisch schnell wie nur irgendwie möglich. Die Dämonen duckten sich und mit einem einzigen Satz sprangen sie dann über die zwei Meter hohe Gartenmauer und, man kann es einfach nicht anders sagen, verdufteten.
    Mr Mayer ging zu seinen Rosenbeeten und starrte auf seine geliebten Sträucher, die jetzt zertrampelt im Dreck lagen. Nur ein Einziger war stehen geblieben: der erste aller Rosensträucher. Er überlebte alles, was Mensch und Natur ihm zumuteten, und keine Bande, weder die teuflische noch sonst eine, konnte ihm etwas anhaben.
    Mr Mayer legte sein Kohlenzangenschwert und seinen Mülleimerdeckelschild auf den Boden und streichelte zärtlich die Rosenblätter.
    »Alles wird gut, meine Hübsche«, sagte er. »Im nächsten Frühling fangen wir von vorne an.«

Kapitel einundzwanzig
    in dem der Kirchendiener angegriffen wird und ein sehr unangenehmer Mensch wieder zum Leben erwacht
    D er Pfarrer und der Messdiener bereiteten die Kirche des heiligen Timidus für den Morgengottesdienst des nächsten Tages vor, als sie ein Geräusch vernahmen, das sich anhörte, als löse sich ein Ziegelstein aus dem Mauerwerk hoch über ihren Köpfen. Beide Männer waren etwas beunruhigt. Und dazu hatten sie auch allen Grund. Die Kirche war sehr alt und baufällig. Pfarrer Ussher hatte

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