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Das Prometheus Mosaik - Thriller

Das Prometheus Mosaik - Thriller

Titel: Das Prometheus Mosaik - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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irgendjemand, kein Nachbar oder Passant, der auf das Feuer aufmerksam geworden war.
    Es war eine Frau, deren Haar nicht allein des Feuers wegen rot schimmerte.
    Ein Bild stieg in Roxane Fortiers Erinnerung auf, eine Momentaufnahme des gestrigen Geschehens, als sie diese Frau sterbend vor einem Café in Berlin zurückgelassen hatte, um sie wenig später auf einem Friedhof lebendig wiederzusehen.
    Dieses Bild aus ihrer Erinnerung zog eine Schlussfolgerung nach sich, die nämlich, dass Sara Schaffer wahrscheinlich nicht allein nach Wien gekommen war. Und die Tatsache, dass sie nun voller Entsetzen vor dem brennenden Haus stand, in dem nicht nur Wolff wohnte, sondern das auch der Firmensitz ProMeds gewesen war, konnte lediglich eines bedeuten …
    »Merde.«
    Theo Lassing musste sich in Wolffs Haus befinden.
    Womit ihr Schlüssel zur Vergebung und zum Glück buchstäblich in Flammen aufzugehen drohte.
    Roxane musste rein. Das war genau der Fall, für den sie gewappnet war. Nur musste sie es jetzt nicht tun, um sich zu vergewissern, dass Wolff wirklich tot war – sondern um jemanden, ihn, so unversehrt wie möglich herauszuholen.
    Wie damals …
    Die Duplizität der Ereignisse hatte angesichts des Rahmens, in dem sie stattfanden, etwas dermaßen Unheimliches, das selbst Roxane Fortier – nur Meter entfernt von einem inzwischen lichterloh brennenden Haus – zum Frösteln brachte.
***
    Zur gleichen Zeit
    Komisch …
    Das harte Aufschlagen seines Hinterkopfs auf dem Holzfußboden war es, was Theo aus seiner Benommenheit weckte. Er spürte, wie er im nächsten Augenblick wieder in der Lage war, sich zu bewegen – theoretisch jedenfalls, denn praktisch konnte er weder Hände noch Füße rühren.
    Bevor er etwas aus dieser neuen Situation machen konnte, schlug sie schon wieder um. Es wurde hell um ihn herum, erst und für höchstens eine Sekunde ein wenig, dann blendend hell und im selben Zug so heiß, dass der Sauerstoffmangel in der Luft sich augenblicklich bemerkbar machte. Der Atemzug, den Theo gerade tun wollte, schien förmlich ins Leere zu gehen.
    Der Mann, der ihn niedergeschlagen und bis hierher geschleift hatte, schaute auf, dann irrte der Blick seiner fast katzenhaft grünen Augen umher, ehe er wieder auf Theo fiel.
    Er kannte diesen Mann nicht, und doch kam er ihm bekannt vor. Weil er ihn – wie absurd in dieser Lage! – an Beethoven erinnerte, an all die Gemälde, auf denen dieser mit wallendem Haar dargestellt wurde. Bloß das Gesicht des Mannes war hagerer als Beethovens, und er war schlecht rasiert.
    Dann fiel ihm eine der Masken ein, die von den Wänden des kleinen Schlafzimmers seiner Mutter herabblickten; eine davon hatte ihn immer schon an Beethoven erinnert. Er glaubte sogar, es einmal angesprochen zu haben, und seine Mutter hatte ihn, wenn er sich nicht täuschte, bestätigt: Ja, dies sei Beethoven.
    Jetzt glaubte Theo auch diese Worte als Lüge entlarvt.
    Seine Gedanken überschlugen sich, wie in einem Traum, in dem er von einem Szenario ins andere stürzte, eines verrückter als das andere. Und gefährlicher.
    Lebensgefährlich …!
    Die Hitze war mörderisch, war im Begriff, ihn zu ersticken.
    Wie um dieser Gefahr zu entkommen, flohen seine Gedanken dorthin zurück, wo sie gerade hergekommen waren.
    Seine Mutter hatte diesen Mann gekannt, diesen Mann, von dem sie behauptet hatte, er sei Ludwig van Beethoven. Ja, jetzt wusste er es wieder – sie hatte es wirklich gesagt, ihn in dem irrigen Glauben gelassen.
    Und in wie vielen Dingen noch …?
    Wie viele Menschen, deren Gesichter an jenen Wänden noch zu sehen waren, mochten noch eine Rolle spielen in dem Gespinst aus verdrehten und verschwiegenen Wahrheiten, in das er sich nun verstrickt sah?
    Eine weitere Frage, die sich zu den vielen anderen gesellte und auf die er wohl keine Antwort mehr bekommen würde.
    Weil der Mann, der sie vielleicht gewusst hätte, nach einem letzten Blick auf ihn herunter zurückwich, sich umdrehte und dann auch schon verschwunden war.
    Und weil Theos Leben damit einen Riesensatz seinem Ende entgegen tat. Er lag an Händen und Füßen gefesselt in einem brennenden Haus, von Flammen umschlossen – und er war kein Held, der sich im allerletzten Moment selbst befreien und einen Ausweg finden würde.
    Er war das, was sie im OP einen hoffnungslosen Fall genannt hätten …
    Wie um ihm beizupflichten, maunzte eine der Katzen neben ihm.
    Theo drehte den Kopf und sah sich im Irrtum.
    Nein, nicht eine der Katzen – sondern die

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