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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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nutzte nichts, er musste sich beruhigen. Manuela war da, das war jetzt das Wichtigste. Sie konnten seinen Plan also ausführen.
    »Wir sollten uns beeilen«, Frank flüsterte nun wieder, »wir waren gerade ziemlich laut, und es kann sein, dass Torsten uns gehört hat.«
    »Und was hast du jetzt vor?«
    »Ich werde mich in die Ecke rechts von uns stellen, das ist genau die Mitte zwischen den beiden Gängen. Du stellst dich mir gegenüber. Egal, aus welchem Gang Torsten dann kommt, wir haben ihn zwischen uns. Ich werde mit ihm reden und dafür sorgen, dass auch er spricht. Du musst nach deinem Gehör gehen und dich von hinten an ihn heranschleichen. Und dann … Dann musst du zuschlagen.«
    »Bist du sicher, dass das die einzige Möglichkeit ist?«
    »Ja, bin ich. Wenn er dann bei meinem Plan mitmacht, ist es gut, wenn nicht, haben wir ihn zumindest außer Gefecht gesetzt, und er stellt keine Gefahr mehr für uns da.«
    »Denkst du, ich kann das wirklich?«
    Frank tastete nach Manuelas Hand, und umschloss sie, als er sie gefunden hatte. »Manu, unser beider Leben hängt davon ab, ob du das schaffst oder nicht. Unseres und das unserer Familien. Du wirst nur einen Versuch haben. Du musst zuschlagen, auch wenn es dir widerstrebt. Nicht mit aller Kraft, aber … lieber zu fest als zu schwach. Wenn du ihn mit dem ersten Schlag nicht außer Gefecht setzt, ist alles vorbei. Wenn er nur verletzt, aber noch bei Besinnung ist, wird er dermaßen ausrasten, dass er uns beide tötet.«
    »Danke, das macht mir jetzt wirklich Mut«, antwortete Manuela. Frank war über ihren Galgenhumor erstaunt, ging aber nicht weiter darauf ein, sondern drückte ihr das Holzscheit in die Hand. »Hier, damit wirst du zuschlagen.«
    »Was ist das? Holz?«
    »Ja, alles andere war entweder zu leicht oder zu massiv.«
    Manuela seufzte, nahm ihm aber das Holzstück ab.
    »Bereit?«, fragte er, und sie antwortete mit einem geflüsterten: »Ja.«
    Frank begleitete sie zu der Stelle, an der sie sich postieren sollte. »Ab jetzt darfst du keinen Ton mehr von dir geben. Bleib einfach hier stehen und verhalt dich absolut ruhig.« Anschließend tastete er sich an der Wand entlang zurück zur Wendeltreppe und weiter in die entgegengesetzte Ecke.
    Als er seinen Platz eingenommen hatte, zögerte er nicht länger. Er atmete tief ein und rief dann laut: »Torsten!« Er erschrak selbst darüber,
wie
laut seine Stimme in dem dunklen Raum plötzlich klang. Die darauffolgende Stille wirkte noch intensiver als zuvor. Es war, als habe die Dunkelheit seine Stimme verschluckt, sobald sie den Raum durchquert hatte.
    Nach einigen Sekunden versuchte er es erneut: »Tooorsten. Ich muss mit dir reden. Ich bin in dem Raum vor der Schleuse.«
    Wieder ließ er einige Zeit verstreichen. »Ich warte auf dich, Torsten. Wir müssen reden, dringend. Es ist wichtig.«
    Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Frank das Gefühl, tatsächlich spüren zu können, wie zäh und quälend langsam die Zeit verstrich. Sie kam ihm vor wie ein träger Fluss, der gemächlich dahinfloss, ihn einlullte. Frank wusste, dass er das nicht zulassen durfte, er musste …
    Franks Gedanken wurden jäh unterbrochen. Von gegenüber, aus dem Gang mit der ehemals gelben Linie, hörte er etwas. Es waren Schritte, und sie kamen schnell näher.

37
    – 06 : 46  Uhr
    Frank spürte, wie sich jede Faser seines Körpers anspannte. Sein Puls begann zu rasen, ebenso seine Gedanken. Konnte das funktionieren, was er sich da ausgedacht hatte? Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass Manuela Torsten in der absoluten Finsternis genau so traf, dass er die Besinnung verlor? War es nicht wahrscheinlicher, dass das Holzstück auf seiner Schulter landete oder in seinem Rücken? Oder vielleicht tatsächlich an seinem Kopf, aber nicht fest genug? Nein, es konnte nicht funktionieren. Er musste es abblasen. Aber wie? Er konnte Manuela schlecht etwas zurufen, dann wüsste Torsten sofort Bescheid, was sie vorhatten. Nein, er durfte seiner Angst nicht nachgeben. Und es war nichts anderes als elende, pure Angst, die er gerade empfand.
    »Frank? Bist du da?« Torsten. Er war nicht mehr weit von ihm entfernt.
    Frank nahm allen Mut zusammen: »Ja, ich bin hier.« Seine Stimme klang hoch und dünn, wie die einer Frau, und Frank verfluchte sich dafür.
    Schritte. Drei, vier … Stille. »Was willst du?«
    In Torstens Stimme schwang ein aggressiver Unterton mit, doch Frank war sich nicht sicher, ob ihm das jetzt etwas über Torstens

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