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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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brüllte die seanchanische Stimme. »Niemand, der eine Frau tötet, bekommt etwas von dem erbeuteten Gold!« Der Regen von Armbrustpfeilen hörte auf.
    »Ihr wollt mich gefangen nehmen?«, rief Aviendha. »Dann kommt und tanzt mit mir!« Jäh war sie vom Schimmern Saidars umgeben, selbst mit dem Angreal noch schwach, und Feuerkugeln sprangen vor dem Wegetor auf und stoben immer wieder hindurch. Keine sehr großen Kugeln, aber die Wucht des Aufpralls in Altara war beständig zu hören. Aviendha keuchte jedoch vor Anstrengung, und ihr Gesicht glänzte vor Schweiß. Birgitte hatte ihren Bogen wieder aufgenommen, jeder Zoll die Heldin der Legende. Während Blut ihr Bein hinablief und sie kaum stehen konnte, hatte sie schon wieder einen Pfeil halbwegs herausgezogen und suchte nach einem neuen Ziel.
    Elayne versuchte, ihre Atmung zu beruhigen. Sie konnte um keinen Preis mehr Macht heranziehen. »Ihr beide müsst fliehen«, sagte sie. Elayne konnte nicht glauben, dass sie so eiskalt und ruhig klang. Sie wusste, dass sie hätte jammern sollen. Ihr Herz pochte heftig. »Ich weiß nicht, wie lange ich das hier noch halten kann.« Das galt sowohl für das Gewebe insgesamt als auch für den einzelnen Faden, Entglitt er ihr? »Flieht, so schnell ihr könnt. Auf der anderen Seite der Berge solltet ihr sicher sein, aber jeder Meter, den ihr bewältigen könnt, nützt etwas. Geht!«
    Birgitte grollte etwas in der Alten Sprache, aber nichts, was Elayne bekannt war. Es klang wie Sätze, die sie gern lernen würde. Wenn jemals die Gelegenheit dazu bestünde. Birgittes folgende Worte konnte Elayne jedoch verstehen. »Wenn du dieses verdammte Ding loslässt, bevor ich es dir sage, wirst du nicht mehr darauf warten müssen, dass Nynaeve dir die Haut abzieht. Ich werde es selbst tun – dann erst kommt sie an die Reihe. Sei einfach still und halte fest! Aviendha, komm hierherum – hinter dieses Ding! Kannst du es von der Rückseite aus aufrechterhalten? Komm her und steig auf eines dieser verdammten Pferde.«
    »Solange ich sehen kann, wo ich weben muss«, erwiderte Aviendha und richtete sich taumelnd auf. Sie wankte seitwärts und fing sich nur mühsam wieder. Blut aus einer bösen Wunde floss ihren Ärmel hinab. »Ich denke, ich kann es.« Sie verschwand hinter dem Wegetor, und die Feuerkugeln barsten weiterhin. Man konnte von der anderen Seite durch ein Wegetor hindurchblicken, aber das Bild erschien dann wie ein Trugbild. Man konnte von jener Seite jedoch nicht hindurchgehen – der Versuch wäre extrem schmerzhaft –, und als Aviendha wieder erschien, wankte sie noch stärker. Birgitte half ihr, auf ihr Pferd zu steigen – rückwärts . Auch das noch!
    Als Birgitte ihr dringliche Zeichen gab, machte Elayne sich nicht die Mühe, den Kopf zu schütteln. Sie fürchtete, was geschehen könnte, wenn sie es tat. »Ich bin mir nicht sicher, dass ich noch festhalten kann, wenn ich aufzustehen versuche.« In Wahrheit war sie sich nicht sicher, ob sie überhaupt aufstehen konnte. Es hatte nichts mehr mit Erschöpfung zu tun – ihre Muskeln hatten jede Kraft verloren. »Reitet, so schnell ihr könnt. Ich werde so lange festhalten wie möglich. Bitte, geht!«
    Birgitte murmelte in der Alten Sprache Flüche – es mussten Flüche sein, denn nichts sonst klang jemals so! – und drückte Aviendha die Zügel der Pferde in die Hand. Sie hinkte zu Elayne, wobei sie zweimal beinahe hinfiel, und beugte sich herab, um sie an den Schultern zu fassen. »Du kannst festhalten«, sagte sie, wobei ihre Stimme voller Überzeugung war, die sie auch Elayne gefühlsmäßig vermittelte. »Ich bin vor dir noch niemals einer Königin von Andor begegnet, aber ich habe Königinnen wie dich gekannt. Ihr habt ein Rückgrat aus Stahl und das Herz einer Löwin. Du kannst es schaffen!«
    Sie zog Elayne langsam hoch, wartete ihre Antwort jedoch nicht ab. Ihr Gesicht war angespannt, und der Schmerz in ihrem Bein hallte in Elaynes Kopf wider. Elayne zitterte unter der Anstrengung, das Gewebe festzuhalten. Sie war überrascht, sich aufrecht stehend wiederzufinden. Und lebend. Birgittes Bein pochte in ihrem Kopf wie wahnsinnig. Sie versuchte, sich nicht auf Birgitte zu stützen, aber ihre zitternden Glieder wollten sie nicht mehr allein tragen. Als sie auf die Pferde zuwankten, schaute sie beständig über die Schulter zurück. Sie konnte ein Gewebe festhalten, ohne hinzusehen – normalerweise konnte sie es –, aber sie musste sich versichern, dass sie diesen einen Faden

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