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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Dann sind wir fahnenflüchtig und dürfen uns vor dem Kapitel in Troyes vor Jacques de
     Molay verantworten!«
    »Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als nach Hause zu reiten.« Struan, der die ganze Zeit nachdenklich vor sich hin
     gestarrt hatte, sah Gero fragend an. »Wie sollten wir sonst erfahren, wie die Sache ausgeht?«
    Ein zustimmendes Raunen ging durch die Gruppe. Nachdem Francesco das Banner eingezogen und längs gelegt hatte wie eine Turnierlanze,
     ging es in halsbrecherischem Galopp dahin. Die nächtliche Straße wurde vom hellen Mondlicht beleuchtet. Gero achtete darauf,
     dass Matthäus mit seiner kleinen Stute in ihrer Mitte blieb. Dem Jungen war seine Angst anzusehen. Fragen stellte er nicht,
     vielleicht weil es einer Erlaubnis bedurft hätte, vielleicht aber auch, weil er spürte, dass die Ritterbrüder ohnehin keine
     Antwort gewusst hätten.
    Auf dem Hügel vor Bar-sur-Aube, von wo aus man bei Tag mühelos die Niederlassung der Templer erblicken konnte, bot sich den
     Kameraden ein erschreckendes Bild, das sie für einen Augenblick vergessen ließ, wie eilig sie es hatten. Der unvermittelte
     Anblick hoch auflodernder Flammen ließ sie in eine Art Erstarrung verfallen.
    »Die Stadt brennt!«, rief Francesco de Salazar.
    »Das ist nicht die Stadt, du Idiot«, zischte Arnaud de Mirepaux. »Das ist die Komturei!«
    Gleichzeitig, ohne Absprache stürzten sie wie von Teufeln getrieben mit ihren schweißgebadeten Schlachtrössern in einem mörderischen
     Ritt den Hang hinunter. Als die Truppe mit den sechs Männern über die bebenden Holzplanken der alten Brücke stob, die über
     die Aube führte, achtete niemand mehr auf seinen Nebenmann. Gefolgt von Matthäus auf seiner zierlichen, braunen Stute, galoppierten
     sie, ohne Rücksicht auf umherlaufende Menschen und Tiere zu nehmen, in rasantem Tempo durch die engen Gassen der Stadt.
    Die Bewohner von Bar-sur-Aube, fast vierhundert Erwachsene und noch einmal so viele Kinder, die in direkter Nachbarschaft
     zu der südöstlich gelegenen Komturei lebten, waren in hellem Aufruhr. Männer und Frauen strömten mit Eimern und Bottichen
     in den Händen in Richtung Feuersbrunst.
    |68| Gero und seine Kameraden zügelten ihre Rösser und dirigierten sie zwischen den Helfern hindurch. Fast wäre ihnen in der Dunkelheit
     entgangen, dass vor dem Hauptportal der Komturei ungefähr dreißig franzische Soldaten mit ihren Pferden aufgezogen waren.
    Ein weiteres Kontingent hatte sich bereits Zugang zum Innenhof verschafft.
    Mit Bedacht lenkte Gero seinen Hengst in einen abgelegenen Feldweg, während ihm der Rest der Truppe gehorsam folgte.
    Adelard, der junge Waffenschmied der Komturei, kam Gero keuchend entgegen gehumpelt. Trotz einer offenen Beinverletzung war
     ihm die Flucht gelungen.
    Im Halbdunkel erkannte er den deutschen Ritter, dessen Anderthalbhänder aus feinstem italienischem Stahl er stets bewundert
     hatte.
    »Flieht!«, brüllte er den Brüdern zu. »Ihr könnt nichts tun! Die Soldaten haben damit gedroht, jeden zu töten, der es wagt,
     Löschwasser aus den Fischteichen oder aus der Dhuys zu schöpfen! Und Euch werden sie ohnehin in Ketten legen!«
    Mit einem Wink befahl Gero seinen Kameraden, ihm südwärts zum Friedhof der Komturei zu folgen, der direkt hinter der Kapelle
     lag und von einem kleinen Eichenwäldchen umschlossen wurde.
    Zwischen den dicht gewachsenen alten Bäumen fanden sie sich zusammen, um die weitere Vorgehensweise abzustimmen. Im Hintergrund
     war der Nachthimmel glutrot von den immer stärker auflodernden Flammen erleuchtet.
    »Wir müssen unseren Komtur retten. Es ist unsere Pflicht«, sagte Gero zu seinen Kameraden.
    »Aber woher willst du wissen, ob sie ihn nicht längst abgeführt haben?«, fragte Johan.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Gero gereizt. »Aber sollen wir ihn wegen einer Vermutung so einfach den Soldaten überlassen?«
    »Was schlägst du vor?« Struan sah Gero fragend an.
    »Das Haupttor ist von Soldaten umzingelt. Also müssen wir versuchen, uns zwischen den Gräbern heranzuschleichen, um von dort
     aus ins Innere der Kapelle zu gelangen. Soweit ich es beurteilen kann, ist da drin noch alles dunkel. Ein Zeichen, dass sich
     bis jetzt niemand dorthin verirrt hat.« Er warf einen Blick auf die nach Westen ausgerichteten, |69| etwa vierzig Gräber, deren steinerne Kreuze im flackernden Licht des Feuers wie mahnende Finger emporragten, gerade so, als
     wollten sie vor der Saat des Bösen warnen.
    Er hielt

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