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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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tötete? Konnte er seine magischen Kräfte wirklich nicht kontrollieren?
    Erschöpft vom Grübeln, stand er auf, nahm sein Schwert, warf sich den dicken Mantel über die Schultern und trat hinaus in die Nacht, um Ruhe zu finden. Er ging durch das Lager, grüßte die Wachposten und beobachtete die Demoniquianer, die außerhalb der Befestigungsanlage um Feuerstellen hockten und sich wärmten. Ambrosia war vollständig eingekesselt, und schon bald würden die Vorräte knapp werden.
    Das Pfeifen eines Pfeils schreckte ihn auf. Im letzten Moment konnte er dem Geschoss ausweichen. Es kam häufiger vor, dass die Belagerer solch tödliche Überraschungen für die Eingeschlossenen bereithielten, und mehr als ein Wachsoldat hatte auf diese Weise bereits sein Leben verloren.
    „Seid Ihr unverletzt, Ritter Adragón?“, fragte einer der Posten, der sogleich herbeigeeilt kam.
    „Ja, ich habe Glück gehabt. Der Pfeil kam direkt auf mich zugeschossen.“
    „Diese Hunde hören nicht auf, uns solche Geschenke zu schicken!“, schimpfte der Soldat und hielt seinen Schild schützend vor den Körper. „Gestern Nachmittag haben sie zwei von uns erwischt. Wie lange müssen wir das noch ertragen?“
    „Bis wir uns stark genug fühlen, um zurückschlagen zu können“, erwiderte Arturo. „Wir müssen neue Waffen auftreiben und Verbündete finden.“
    „Uns wird niemand zu Hilfe kommen“, erwiderte der Wachposten. „Das wissen doch alle im Lager. Wir sollten so bald wie möglich mit Feuer und Schwert angreifen. Es ist besser, im Kampf zu fallen.“
    „Nein, Soldat, besser ist es zu leben“, entgegnete Arturo. „Wir müssen Geduld haben.“
    „Wie Ihr meint, Herr“, murmelte der Soldat und zog sich zurück.
    Arturo wusste, dass unter seinen Männern eine gewisse Unzufriedenheit herrschte. Zwar konnte er sich sicher sein, dass sie nicht rebellieren würden, aber genauso sicher war es, dass ihre Moral untergraben war. Zudem gaben ihm viele die Schuld an der Niederalge in Emedia und warteten nur auf eine Gelegenheit, es ihm offen ins Gesicht zu sagen.
    Er sah, dass der Wachposten zu einer kleinen Gruppe von Soldaten getreten war und leise mit ihnen sprach. Er hob die Fackel und ging zu den Männern.
    „Seid wachsam, Soldaten!“, sagte er zu ihnen. „Demónicus will uns vernichten, und das müssen wir um jeden Preis verhindern. Ich muss mich auf euch verlassen können!“
    „Manchmal glauben wir, es ist besser, von einem Pfeil getroffen zu werden, als diese ständigen Demütigungen zu ertragen“, beschwerte sich ein Krieger mit einem dichten Bart. „Ein guter Feldherr würde seine Soldaten aufs Schlachtfeld schicken und sie Mann gegen Mann kämpfen lassen.“
    „Du irrst dich. Ein guter Feldherr muss vor allem die Sicherheit seiner Leute im Auge haben. Er ist für sie verantwortlich. Demónicus’ Armee ist mächtig, und wir sind noch immer sehr geschwächt. Wir müssen Kräfte sammeln und abwarten. Wenn der rechte Augenblick gekommen ist, werden wir ihnen das geben, was sie verdienen. Das schwöre ich euch.“
    „Das sind doch nur schöne Worte!“, widersprach ein anderer Soldat. „Aber auf die Art sind wir schon einmal geschlagen worden. Es wäre besser, mit der Waffe in der Hand ehrenhaft zu sterben.“
    „Vielleicht wäre es besser, besonnen zu sein und an unsere Frauen, Kinder und Verwundeten zu denken!“, tadelte ihn Arturo streng. „Sie sind auf unseren Schutz angewiesen. Vielleicht wäre es besser, unsere Befestigungsanlage zu verstärken und zusammenzustehen! Vielleicht wäre es besser, ihren Pfeilen und Steinen auszuweichen … und uns nicht von den wilden Bestien abschlachten zu lassen, die sie uns schicken! Vielleicht wäre es besser, Königin Émedi, der wir einen Eid geleistet haben, treu zu dienen!“
    Die harten Worte fielen bei den Soldaten, die ihre Königin trotz allem liebten und respektierten, auf fruchtbaren Boden.
    „Ihr habt recht, Ritter Adragón“, stimmte der bärtige Soldat zu. „Ihr könnt auf uns zählen.“
    Arturo nickte den Männern zu und ging zu den Ruinen des Klosters, wobei er sich den Weg durch Schuttberge bahnen musste. Er stieg die Treppe hinunter zu der Grotte, in der Alexias Leichnam ruhte. Lange stand er schweigend vor ihrem Sarg.
    „Wir werden dir das Leben zurückgeben, Alexia“, sagte er nach einer Weile. „Dann werde ich wieder das Glück genießen können, dich an meiner Seite zu haben. Mein Meister Arquimaes hat mir seine Hilfe zugesagt. Als Gegenleistung musste ich

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