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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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bleiben.
    Leise klopfe ich mit den Fingerknöcheln an Mercurios Tür. Als sich nichts rührt, klopfe ich noch einmal.
    Ich höre, wie jemand von innen den Schlüssel herumdreht. Die Tür öffnet sich, und heraus kommt Mercurio, in der Hand einen Knüppel.
    „Wer ist da?“, fragt er.
    „He, Mercurio, ich bin’s“, flüstere ich.
    Er hebt den Knüppel, bereit, zuzuschlagen.
    „Ich bin’s, Arturo!“, sage ich. „Arturo Adragón!“
    Endlich erkennt er mich. Er lässt den Knüppel sinken.
    „Arturo!“, ruft er verwundert. „Was machst du denn hier um diese Zeit?“
    „Du musst mir helfen!“
    „Weißt du, dass in der Stiftung eine Bombe explodiert ist?“, fragt er mich.
    „Ja, deswegen bin ich hier.“
    „Was soll ich tun?“
    „Hast du ein Auto?“

IX
    L EÓNIDAS GREIFT EIN
    N ACHDEM DIE F EINDE das Schlachtfeld geräumt hatten, ging Arquimaes zu Arturo und umarmte ihn überschwänglich.
    „Du warst ihnen überlegen“, sagte er anerkennend. „Ich wusste, du würdest mich nicht enttäuschen. Ich bin stolz auf dich!“
    „Danke, Meister. Adragón ist auf meiner Seite. Er hat mir seine Kraft verliehen.“
    „Ja, aber du konntest sie nutzen“, entgegnete Arquimaes. „Du bist der Anführer, den die Schwarze Armee braucht!“
    Um sie herum lagen Dutzende von Toten und Verwundeten im Dreck und im Gras, dazu zerbrochene Lanzen, verletzte Pferde … ein grässlicher Anblick.
    „Und die Schuld daran hat dieser Hexenmeister“, sagte Arquimaes. „Warum musste er auch Königin Émedi entführen lassen?“
    „Aus Rache!“, antwortete Arturo. „Er will uns töten, und Émedi benutzt er als Köder.“
    „Wir müssen sie befreien, bevor es zu spät ist. Die heutige Niederlage wird seine Wut noch steigern“, warnte Leónidas. „Unsere Königin ist in größter Gefahr.“
    „Aber wir haben keine Ahnung, wo er sie gefangen hält“, entgegnete Arquimaes.
    „Ich glaube, ich weiß, wo er sie versteckt“, sagte Arturo. „Ich kenne mich in seiner Festung sehr gut aus. Wenn es mir gelingt, dort hineinzukommen, werde ich sie finden. Vielleicht kann ich mich einschleichen.“
    „Aber du darfst die Schwarze Armee nicht ohne Kommando lassen“, gab Leónidas zu bedenken. „Unsere Männer brauchen dich jetzt dringender denn je.“
    „Leónidas hat recht“, sagte Arquimaes. „Du kannst jetzt nicht fortgehen. Du musst die Schwarze Armee anführen.“
    Arturo gab keine Antwort. Da trat Alexia zu ihm und sagte:
    „Mir ist gerade eine Idee gekommen …“
    „Ich glaube, wir denken an das Gleiche“, erwiderte Arturo.
    „Wenn es das ist, woran auch ich denke, könnte es gelingen“, sagte Arquimaes.
    „Kann mir jemand erklären, wovon hier die Rede ist?“, fragte Leónidas.
    „Stell keine Fragen, mein Freund“, sagte Arquimaes und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Je weniger du weißt, desto besser.“
    „So behandelt man also einen Ritter, der in den Kampf zieht, um seine Königin zu befreien?“, lachte Leónidas.
    „Ich habe einen Auftrag für dich, mein lieber Leónidas“, sagte Arturo. „Heute Nacht wirst du unsere Armee auf den Abmarsch vorbereiten. Organisiere die Befehlstrukturen neu, ernenne die Truppenführer und nimm unsere Verbündeten in unsere Reihen auf, vor allem die Carthacianer, die ja ihren Anführer Justiniano verloren haben. Morgen früh wird es nur eine einzige Schwarze Armee geben, deren Schlagkraft größer ist als je zuvor! Alle werden unter Adragóns Banner stehen!“
    „Gut, ich werde heute Nacht die Schwarze Armee neu organisieren. Morgen marschieren wir dann durch die Gebiete, in denen es von wilden Kriegern und Echsen wimmelt. Wir werden uns der verdammten Festung des Finsteren Zauberers nähern, und bevor diese Teufel wissen, wie ihnen geschieht, werden wir über sie herfallen.“
    „Ich werde an der Spitze der Armee reiten“, ergänzte Arturo. „Sobald wir bereit sind, werden wir zum Angriff übergehen. Aber ich muss sicher sein, dass du meinen Anordnungen widerspruchslos folgst.“
    „Du kannst dich auf mich verlassen, Arturo“, versicherte Leónidas.
    „Das weiß ich, mein Freund.“
    Ritter Leónidas neigte den Kopf und presste eine Faust gegen die Brust.
    ***
    F RÓMODI, G ÓRGULA UND Escorpio ließen sich im Jagdlager zum Essen nieder. Die drei Hirsche und die zwei Wildschweine, die ausgeweidet an einem Holzgestell hingen, zeugten vom Jagdglück des Königs.
    „Setzt euch neben mich, meine Freunde“, lud Frómodi die beiden anderen ein. „Ich habe

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