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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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sollen glauben, dass er sich immer noch hier aufhält.“
    „Ihr könnt Euch auf meine Verschwiegenheit und meine Unterstützung verlassen, Meister“, versicherte Leónidas. „Hoffen wir, dass Alexia ihn ersetzen kann …“
    „Bestimmt kann sie das“, beruhigte ihn der Weise.
    Alexia aber stieg, verkleidet als Arturo Adragón, auf sein Pferd und ritt mit den zweiundzwanzig Soldaten der Leibwache fort. Sie wollte sich der Schwarzen Armee zeigen, damit die Männer glaubten, ihr Anführer reite an ihrer Spitze.
    ***
    N UR DIE N ACHT war Zeuge, als Arturo Adragón zusammen mit Forester das emedianische Lager verließ.
    Eingehüllt in dicke Kapuzenmäntel, ritten die beiden in aller Ruhe davon, ohne dass die Wachposten Alarm schlugen. In seinem Bündel hatte Arturo ein Geschenk von Arquimaes dabei und in seinem Herzen die letzten Worte von Alexia: Komm zu mir zurück.
    Nur Arquimaes, Alexia, Crispín und Leónidas wussten, dass er sich auf den Weg machte, um Émedi zu befreien. Forester hatte sich freundlicherweise von Armadia verabschiedet, ohne ihr jedoch das Ziel seiner Reise zu verraten.
    „Werden wir uns wiedersehen?“, hatte die Königin gefragt.
    „Ganz bestimmt“, hatte der Geächtete ihr versichert. „Ich würde sogar durch die Hölle gehen, um dich zu suchen. Da kannst du ganz sicher sein.“
    „Ich werde auf dich warten. Ich würde gern meinen Thron mit dir teilen.“

X
    R ÜCKKEHR INS L EBEN
    M ERCURIO BREMST SCHARF. Der Lieferwagen hält vor Jean Baptistes Klinik.
    „Bist du sicher, dass du nicht ins Zentralklinikum von Férenix willst?“, fragt Mercurio.
    „Nein, ich möchte, dass mein Vater in dieses Krankenhaus kommt!“, sage ich entschieden. „Hier ist jemand, der sich um ihn kümmern kann, wenn es ernst wird.“
    „Was befürchtest du, Arturo?“, fragt Norma.
    „Das Schlimmste! Ich befürchte das Schlimmste!“
    „Jetzt übertreib mal nicht, du machst mir Angst.“
    „Komm schon, Arturo, es wird schon nicht so schlimm werden“, versucht Sombra, mich zu beruhigen. „Hier ist er gut aufgehoben.“
    Noch bevor wir ausgestiegen sind, kommt ein Pfleger herausgestürzt.
    „Was ist passiert?“, fragt er.
    „Wir haben einen Notfall“, antwortet Mercurio. „Es ist sehr dringend!“
    „Warten Sie, ich bringe eine Trage.“
    Mercurio steigt aus und öffnet die hintere Tür. Mit vereinten Kräften heben wir meinen Vater aus dem Wagen und legen ihn auf die Trage, die der Pfleger inzwischen gebracht hat.
    „Was ist mit ihm?“, fragt eine Krankenschwester, die hinzugekommen ist. „Sieht aus, als hätte er einen Schlag auf den Kopf bekommen.“
    „Das ist nicht so einfach zu erklären, Señorita“, antwortet Sombra. „Übrigens, ich habe mich auch verletzt, am Bein. Können Sie sich das mal ansehen?“
    „Natürlich“, sagt die Frau. „Hier wird jeder behandelt.“
    „Danke, vielen Dank“, sagt Sombra, froh, dass er die Krankenschwester für den Moment ablenken kann. „Es tut nämlich furchtbar weh.“
    „Der Mann hier braucht schleunigst einen Arzt!“, ruft der Krankenpfleger. „Es geht ihm sehr schlecht.“
    Wir durchqueren die Vorhalle, in der viele Menschen herumstehen.
    „Zur Seite!“, ruft der Krankenpfleger. „Das ist ein Notfall!“
    Alle treten bereitwillig beiseite, um uns durchzulassen. Sie starren uns neugierig an. Ich höre, wie sie Bemerkungen über unsere zerrissene Kleidung und unser verdrecktes Aussehen machen.
    „Hierher!“, ruft ein Arzt, der vor der Notaufnahme steht. „Bringt ihn her!“
    Der Krankenpfleger und seine Kollegin verschwinden mit Papa in dem Untersuchungsraum. Als wir ihnen folgen wollen, versperrt der Arzt uns den Weg.
    „Erzählen Sie mir nur, was geschehen ist“, fordert er uns auf.
    „Ihm ist etwas Schweres auf den Kopf gefallen“, erklärt Sombra. „Und ich glaube, sein Oberkörper hat auch was abgekriegt.“
    „Was genau ist passiert?“
    „Das weiß ich nicht.“
    „Waren Sie dabei? Oder hat jemand anders gesehen, wie sich der Unfall ereignet hat?“
    „Ich“, meldet sich Norma, „ich war dabei. Aber ich weiß nicht genau, was geschehen ist. Das Haus ist eingestürzt … Das Dach ist heruntergekommen, mehr weiß ich nicht.“
    „Versuchen Sie, sich so gut wie möglich zu erinnern. Ich werde ihn jetzt erst mal abhorchen“, sagt der Arzt und will die Tür schließen.
    „Darf ich mit rein?“, frage ich. „Es ist mein Vater.“
    „Tut mir leid, Junge, aber das geht nicht.“
    „Ist Doktor Baptiste

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