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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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Starkirs Tod endete? Er wollte etwas haben, das er nicht haben konnte: das Schwert, Anerkennung, Ehre Ruhm.
    Tallhan schaute An’luin an und schien seinen Gedankengang ve rfolgt zu haben.
    „Ja, An’luin, d u siehst, dass bei den Menschen Verhaltensweisen normal sind, die denen von Fünfjährigen entsprechen. Steinn hat wie ein kleines Kind gehandelt und bei uns wäre er noch ein kleines Kind. Bis er dazu käme wahrhaft darüber zu trauern, dass er nicht haben kann, was er haben will.“
    An’luin lag auf einmal eine brennende Frage auf den Lippen.
    „Wie alt ist Lhur?“
    „Er ist noch recht jung, 32 Erdenjahre alt.“
    „Und Du, Tallhan, wie alt bist Du?“
    „Ich bin schon weit über 90. Du siehst also, wir Laauri sind nicht besser als Menschen. Wir verfügen nur über eine andere Biologie. Es ist niemals leicht mit den Enttäuschungen des Lebens umzug ehen.“
    Sie standen noch eine Weile an der Balustrade und beobachteten das Lichterspiel am Horizont. An’luin überlegte was sein eigener, persönlicher Schmerz war, dem er aus dem Wege gehen wollte. Er wollte seine Mutter wiedersehen. Er wollte, dass die Welt im Dreischafetal in Ordnung war. Seitdem er im Bakkenhof gelebt hatte, war seine Sehnsucht nach Cathylls Nähe einer Zufriedenheit gewichen, die aus dem Wissen, dass er in der Nähe von Nieda war, stammte. Er wollte, dass Nieda wieder glücklich sein konnte.
    Tallhan unterbrach seine Gedanken. „Ich glaube wir sollten reing ehen. Dort wartet eine dampfende Schale Bhaaor auf uns.“
    Das war das richtige Stichwort, um seine Ängste und Sorgen zu vertreiben.

    Als An’luin an diesem Abend ins Bett ging, wusste er, dass es Zeit war zurück ins Dreischafetal zu kehren. Er hatte einige Tage in So lbaek unbekümmert verbracht und die Atmosphäre und die Stimmung genossen, doch das gestrige Gespräch mit Tallhan hatte ihm deutlich gemacht, dass er nicht ewig vor der schmerzhaften Realität, die ihn im Dreischafetal erwartete, weglaufen konnte.
    Nachdem er in der Halle sein Frühstück alleine zu sich genommen hatte, traf er im Gang auf Lhur, der ihm lächelnd zu verstehen gab, dass alles vorbereitet sei, um ihn zurück ins Dreischafetal zu bringen. Woher die Laauri immer seine Gedanken lesen konnten, würde ihm wohl immer verborgen bleiben. Es hatte aber den angenehmen Nebeneffekt, dass man nicht so viel reden und fragen musste. Er hatte keine Sachen zu packen und so ging er in das Turmzimmer von Tallhan, der einen prächtigen Ausblick auf die gegenüberliegende Bergkette hatte, die vom Mondlicht erleuchtet wurde. Er saß hinter einem mit Pergamenten gefüllten Schreibtisch und ihm gegenüber saß in einem großen, weichen Ohrensessel eine alte Frau, die so klein war, dass es wirkte, als würde sie von dem roten Samt des Sessels geradezu aufgefressen werden. Tallhan stand auf, als An’luin eintrat und begrüßte ihn.
    „Ah, unser junger Gast. Ich habe gehört, Du willst gehen.“ Bevor er antworten konnte, kam ein zischendes Geräusch aus dem Sessel. „Das ist er also, der Süße. Ob er es wirklich wert ist?“ Tallhan blickte etwas irritiert auf die Alte und wandte sich dann seinem Gast zu.
    „Nimm sie nicht so ernst, An’luin. Das ist Dhinwa. Sie ist unsere Älteste.“
    An’luin schaute auf ein altes, faltiges Gesicht, aus dem zwei weise und äußerst lebendige Augen ihn ansahen.
    „Dann habe ich Ihnen mein Leben zu verdanken.“ Die Alte kicherte. „Stimm t wohl, Süßer. Ohne mich wärst du jetzt eine Schneestatue. Aber was soll‘s. Weiß der Himmel warum ich dich gesehen habe. Zu irgendetwas wird’s wohl gut sein.“
    „Sie ist sehr charmant. Mach Dir nichts draus. Ich habe Lhur ein paar Vorräte mitgegeben. Ihr solltet allerdings in Kürze im Dreischafetal ankommen. Dann wirst du zu entscheiden haben was du tust. Ich würde dir gerne etwas Hilfreiches sagen oder ein Geschenk mitgeben, aber ich fürchte, ich habe nichts, was dir weiterhelfen könnte.“
    „Typisch Tallhan“, grummelte Dhinwa, „große Worte, nichts dahi nter.“
    „Ihr habt mir schon genug geholfen“, sagte der junge Ca’el, „Ich werde meinen Aufenthalt hier niemals vergessen. Und ich wünsc hte, ich könnte eines Tages wiederkommen – unter anderen Voraussetzungen.“ Tallhan räusperte sich. „Das wird kaum möglich sein. Wir Laauri bleiben gerne für uns, wie du ja schon weißt. Es gibt nicht viele Menschen, die die Mauern von Solbaek gesehen haben, und das soll auch so bleiben.“
    „Die Gastfreundschaft

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