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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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rücken in weniger als einer Stunde nach. Wir waren eine vorgeschobene Kompanie, aber nicht so weit vorgeschoben. «
    Der Deutsche fuchtelte mit seiner Pistole vor Scarletts Nase herum. »Etwa eineinhalb Kilometer südwestlich von hier stehen ein paar Bauernhäuser. Los jetzt, gehen wir!«
    Mit der linken Hand schob er Scarlett dessen leere Pistole hin.
    Die beiden Männer rannten über die Felder.
    Die Artillerie im Norden begann ihr morgendliches Sperrfeuer. Die Sonne hatte inzwischen die Wolken durchdrungen, und der Nebel war jetzt hell. Etwa eine Meile südwestlich war eine Ansammlung von Häusern zu sehen, eine Scheune und zwei kleine Steinbauten. Um die eingezäunte Wiese zu erreichen, mußten sie einen breiten Feldweg überqueren. Aus dem größeren der zwei Häuser stieg Rauch auf.

    Jemand hatte Feuer gemacht, und das bedeutete, daß jemand Nahrung hatte und Wärme bieten konnte.
    »Gehen wir in diese Hütte«, sagte Ulster.
    »Nein! Da kommen Ihre Truppen durch.«
    »Um Himmels willen, wir müssen Ihnen Kleider verschaffen, verstehen Sie denn nicht?«
    Der Deutsche ließ den Hammer seiner Luger klicken. »Sie sind inkonsequent. Ich dachte, Sie hätte vorgeschlagen, mich durch Ihre eigenen Linien nach hinten, weit nach hinten, zu schaffen – zum Verhör. Es könnte einfacher sein, Sie jetzt zu töten. «
    »Nur bis wir Kleider für Sie haben. Wenn ich einen Krautoffizier im Schlepptau mitführe, gibt es nichts, das irgendeinen fettärschigen Hauptmann daran hindern könnte, sich das gleiche zusammenzureimen wie ich – es geht um einen Major oder einen Oberst, der hier abhauen möchte. Es wäre ja nicht das erste Mal. Die brauchen mir ja nur zu befehlen, Sie auszuliefern, und schon haben sie’s geschafft. Wenn Sie in Zivilkleidung sind, kann ich Sie besser durchbringen. Hier geht doch alles völlig durcheinander.«
    Der Deutsche ließ langsam die Pistole sinken und starrte den Leutnant an. »Sie wollen wohl wirklich diesen Krieg zu Ende bringen, oder?«
    Im Inneren des Steinhauses saß ein alter, schwerhöriger Mann. Das seltsame Paar machte ihn konfus und ängstigte ihn. So brauchte der amerikanische Leutnant sich gar keine besondere Mühe zu geben, ihn mit der ungeladenen Pistole dazu zu zwingen, ihnen Lebensmittel und Kleider zu geben – irgendwelche Kleider für seinen >Gefangenen<.
    Da Scarletts Französischkenntnisse nur höchst mangelhaft waren, wandte er sich an den Deutschen. »Warum sagen Sie ihm eigentlich nicht, daß wir beide Deutsche sind? Wir hängen hier fest. Wir versuchen, durch die Linien zu entkommen. Jeder Franzose weiß, daß wir überall durchbrechen. «
    Der deutsche Offizier lächelte. »Das habe ich bereits getan, und das erhöht seine Verwirrung. Es wird Sie vielleicht amüsieren, daß er gesagt hat, er hätte das ohnehin angenommen. Wissen Sie, weshalb er das gesagt hat?«

    »Warum?«
    »Er sagte, wir würden beide wie Boches stinken.«
    Der alte Mann, der sich der offenen Tür genähert hatte, verließ plötzlich das Haus und begann schwerfällig auf das Feld zuzulaufen.
    »Herrgott, halten Sie ihn auf!« schrie Scarlett.
    Aber der deutsche Offizier hatte bereits die Pistole gehoben. »Keine Angst. Er erspart uns eine unangenehme Entscheidung. «
    Zwei Schüsse peitschten. Der alte Mann stürzte, und die jungen Feinde sahen einander an.
    »Wie soll ich Sie nennen?« fragte Scarlett.
    »Am besten bei meinem Namen. Strasser – Gregor Strasser. «
     
    Die beiden Offiziere hatten keine Schwierigkeiten, durch die alliierten Linien zu kommen. Der amerikanische Vorstoß, der von Regneville ausging, war verblüffend schnell, ein unaufhaltsamer Vormarsch, aber in bezug auf die Befehlskette völlig verwirrt. So erschien es wenigstens Ulster Scarlett und Gregor Strasser.
    In Reims stießen die zwei Männer auf die Überreste des Siebzehnten französischen Korps – auf verwirrte, hungrige, müde Soldaten.
    In Reims hatten sie keine Probleme. Die Franzosen zuckten nur mit den Schultern, nachdem sie ein paar desinteressierte Fragen gestellt hatten.
    Sie schlugen den Weg nach Westen ein, nach Villers-Cotterêts. Die Straßen nach Epernay und Meaux waren von Nachschubtransporten verstopft.
    Es war Nacht, als sie Villers-Cotterêts erreichten. Sie verließen die Straße und gingen quer über ein Feld auf ein paar Bäume zu, die ihnen Schutz bieten sollten.
    »Hier rasten wir ein paar Stunden«, sagte Strasser. »Machen Sie keinen Fluchtversuch. Ich werde nicht schlafen. «
    »Sie sind

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