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Das Schicksal in Person

Das Schicksal in Person

Titel: Das Schicksal in Person Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Miss Marple. »Ich glaube, ich weiß, wo sie ist, aber ich kann es Ihnen noch nicht sagen.«
    »Was für eine Leiche? Eine männliche, eine weibliche?«
    »Damals verschwand noch ein Mädchen«, sagte Miss Marple. »Sie hieß Nora Broad und stammte auch von hier. Ich vermute ihre Leiche an einer ganz bestimmten Stelle.«
    Professor Wanstead schaute sie besorgt an.
    »Was Sie da sagen, gefällt mir gar nicht«, meinte er. »Ich lasse Sie wirklich nicht gern hier zurück. Mit all diesen Ideen in Ihrem Kopf. Wer weiß, was Sie anstellen. Es sei denn…«
    »Es sei denn, alles ist Unsinn?«
    »Nein, nein, so habe ich es nicht gemeint. Aber wenn Sie zu viel wissen, könnte es für Sie gefährlich werden. Ich bleibe lieber hier und passe auf Sie auf.«
    »Das werden Sie nicht tun«, sagte Miss Marple. »Sie müssen nach London fahren und dort Verschiedenes erledigen.«
    »Ich habe den Eindruck, Sie wissen ziemlich viel, Miss Marple!«
    »Ja, ich glaube, ich weiß jetzt eine ganze Menge. Aber ich muss es erst nachprüfen.«
    »Es könnte aber sein, dass Sie dann zum letzten Mal etwas nachprüfen, Miss Marple. Mit einer dritten Leiche ist uns wirklich nicht gedient.«
    »Ach was. Soweit wird es bestimmt nicht kommen«, erklärte Miss Marple.
    »Wenn Sie mit Ihren Vermutungen Recht haben, könnte es gefährlich für Sie werden. Haben Sie jemand Bestimmten in Verdacht?«
    »Ich glaube, ich weiß etwas über eine bestimmte Person. Aber das muss ich erst noch herausbekommen – ich muss deshalb hier bleiben. Sie fragten mich einmal, ob ich spüre, wenn etwas Böses in der Luft liegt. Dieses Böse spüre ich jetzt. Oder auch eine Gefahr, wenn Sie so wollen, Verzweiflung, Angst. Ich muss etwas unternehmen. So gut ich eben kann. Aber in meinem Alter ist das schwierig.«
    Professor Wanstead begann auf einmal, leise zu zählen: »Eins – zwei – drei – vier – «
    »Was zählen Sie?«, fragte Miss Marple.
    »Die Leute, die mit dem Bus abgereist sind. Offensichtlich sind Sie an ihnen nicht interessiert, da Sie sie haben abfahren lassen und selbst hier bleiben.«
    »Warum sollte ich an ihnen interessiert sein?«
    »Weil Sie sagten, dass Mr Rafiel Sie aus einem bestimmten Grund veranlasste, diese Reise mitzumachen und im Old Manor House zu wohnen. Nun gut. Elizabeth Temples Tod steht im Zusammenhang mit jemand im Bus, und Ihr Hierbleiben steht im Zusammenhang mit dem Old Manor House.«
    »Das stimmt nicht ganz«, sagte Miss Marple. »Denn zwischen diesen beiden Dingen gibt es einen Zusammenhang. Ich möchte jemand dazu bringen, dass er mir etwas erzählt.«
    »Meinen Sie, dass Ihnen das gelingt?«
    »Es könnte sein. Sie versäumen Ihren Zug, wenn Sie sich nicht beeilen.«
    »Passen Sie auf sich auf«, warnte Professor Wanstead.
    »Das habe ich vor.«
    Die Tür zur Halle öffnete sich, und Miss Cooke und Miss Barrow kamen heraus.
    »Hallo«, sagte der Professor. »Ich dachte, Sie sind mit dem Bus mitgefahren.«
    »Wir haben es uns im letzten Moment anders überlegt«, rief Miss Cooke fröhlich. »Wir haben nämlich entdeckt, dass es hier einige sehr schöne Wanderwege gibt und auch ein paar Kirchen, die ich gerne sehen möchte. Ganz in der Nähe, nur etwa vier oder fünf Meilen von hier, ist eine Kirche mit einem eindrucksvollen Taufbrunnen aus dem 10. Jahrhundert. Sie ist leicht mit dem Bus zu erreichen. Man muss ja nicht immer nur Schlösser und Gärten besichtigen. Mich interessieren alte Kirchen sehr.«
    »Und mich auch«, sagte Miss Barrow. »Übrigens ist Finley Park mit seinem historischen Garten gar nicht weit weg. Wir dachten uns, dass es sehr schön sein könnte, noch einige Tage hier zu bleiben.«
    »Wohnen Sie hier im Hotel?«
    »Ja, wir haben ein sehr nettes Doppelzimmer bekommen. Bedeutend besser als das, das wir vorher hatten.«
    Miss Marple wandte sich an Professor Wanstead.
    »Sie werden Ihren Zug versäumen«, mahnte sie noch einmal.
    »Bitte seien Sie – «
    »Keine Sorge, alles ist in Ordnung«, fiel sie ihm schnell ins Wort.
    »Was für ein netter Mann«, sagte sie, als Wanstead verschwunden war. »Er ist so besorgt um mich, als ob ich eine alte Tante von ihm wäre.«
    »Es war ja auch ein großer Schock«, sagte Miss Cooke. »Vielleicht wollen Sie mit uns mitkommen und St. Martins in the Grove besichtigen?«
    »Das ist sehr freundlich«, sagte Miss Marple. »Aber ich fühle mich heute noch nicht kräftig genug für einen Ausflug. Vielleicht morgen, wenn es etwas Interessantes zu sehen gibt.«
    »Also, dann

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