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Das Schiff aus Stein

Das Schiff aus Stein

Titel: Das Schiff aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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drin!«
    Filine nickte. »So ein Bett ist ein sehr privater Wohnbereich. Hier drin traf sich die Hausherrin mit ihren Freundinnen und von hier regierte sie ihr Reich.«
    »Und was war mit dem Ehemann?«, fragte No.
    Filine schwieg. Dann gab sie zu: »Er hatte auch Zutritt, und zwar ohne vorher um Erlaubnis fragen zu müssen.«
    Jetzt grinste No. »Tja, dann …«
    »Aber da wir nicht verheiratet sind, ist mein Bett für euch natürlich tabu!« Filine deutete auf das Bett rechts außen. »Das nehme ich.«
    »Ich nehme das in der Mitte«, sagte No schnell.
    Rufus war mit links außen zufrieden.
    Kurz darauf betraten die drei die geräumige Küche, von der auch ein Fenster zum Kanal hinausging. Dort trafen sie Oliver und auch Bent und Anselm. Die beiden hatten im darüberliegenden Stockwerk eine kleine Bibliothek entdeckt, in der zwei alte Diwane standen, auf denen sie schlafen wollten.
    Und was machen wir jetzt?, schrieb Oliver auf seinen Block. Sollen wir uns hinsetzen und zusammentragen, was wir alles über die Flut wissen? Oder wollen wir dazu gleich in die Bibliothek gehen und uns mit Büchern versorgen? Wir könnten auch mit Meisterin Zötting sprechen.
    »Wer ist das denn?«, fragte Filine.
    »Sie ist Meisterin für Architektur, Baukunde und antike Städte«, erklärte Bent. »Manchmal ist sie tagelang verschwunden, weil sie in der Akademie Ausgrabungen anstellt. Aber es könnte sich lohnen, sie zu suchen.«
    Bevor einer der anderen Lehrlinge etwas zu diesen Vorschlägen sagen konnte, erscholl plötzlich vom Kanal her eine laute Stimme: »Lehrlinge der Akademie, seid ihr im Haus von Meister Otomo?«
    Rufus fuhr in die Höhe. »Das klingt wie Meister Spitznagel!« Er lief ans Fenster und sah hinaus.
    »Tatsächlich!«, ertönte es von unten, kaum dass Rufus den Kopf aus dem Fenster gestreckt hatte. »Was hat euch denn da hoch getrieben? Ich habe diese Fenster seit Jahren nicht mehr offen gesehen!«
    »Wir sind in einer Flut und haben uns hier einquartiert!«, rief Rufus.
    Jetzt drängten sich auch die übrigen Lehrlinge ans Fenster. Im Kanalbett stand Meister Spitznagel, der kräftige Kochmeister mit den tiefblauen Augen. Er hielt mehrere große Körbe in Händen, die er jetzt auf den Boden setzte.
    »Eine Flutgruppe?! Oh, das trifft sich gut! Wie viele seid ihr denn?«
    »Wir sind zu sechst.«
    Der Kochmeister lächelte. »Na, wenn das kein gelungener Zufall ist! Ich habe eben in Antike Speisen und Getränke zum Thema konservierte Speisen vor der Konservendose mit einigen Gesellen den Marschproviant für eine mehrwöchige Schiffsreise zusammengestellt. Eigentlich wollte ich die Ergebnisse in die Mensa bringen. Aber ich könnte sie auch euch zur Verfügung stellen. Habt ihr Interesse?«
    »Natürlich!«, rief No, ohne zu zögern.
    Anselm, Bent und Oliver verzogen die Gesichter, nickten dann aber.
    »Was habt ihr denn?«, wollte Filine wissen.
    »Ach, na ja«, meinte Bent. »Dieses Zeug für lange Schiffsreisen schmeckt nicht gerade wie das, was Meister Spitznagel sonst so zubereitet. Aber dafür ist es natürlich sehr haltbar …«
    »Klingt doch super interessant«, fand No und rief nach unten: »Das wäre wirklich prima, Meister Spitznagel. Wir haben schon seit heute Morgen nichts mehr gegessen und ich für meinen Teil habe einen Mordshunger.«
    Meister Spitznagel lächelte. »Als hätte ich es geahnt! Allerdings beabsichtige ich nicht, über diese Leiter nach oben zu steigen, wie ihr es offenbar getan habt. Habt ihr vielleicht ein Seil, das ihr herablassen könnt?«
    »Klar doch!« No lief in das Akrobatenzimmer, um von dort das Gewünschte zu holen.
    Kurz darauf saßen alle sechs Lehrlinge in der Küche und aßen einige wirklich gewöhnungsbedürftige Speisen. Es gab trockenen Schiffszwieback, zermahlene Teeblätter mit Yakbutter, trockenen Stockfisch, trockenen und sehr salzigen Klippfisch, getrocknete Erbsen, Pemmikan – eine Mischung aus gedörrtem Fleisch, viel Fett und wilden Kirschen – sowie Jonnycakes, bei denen es sich um getrocknete Maispfannkuchen handelte. Zum Glück hatte Meister Spitznagel auch noch einen Sack voll süße Rosinen und einige Kilo reife Zitronen dabeigehabt, die dem Essen zumindest eine kleine süße und fruchtige Note verliehen.
    Verzweifelt kaute No an dem Schiffszwieback herum. »Das Zeug ist ja hart wie Stein!«
    »Ja, und wenn er erst mal einige Monate an Bord eines Schiffes war, dann war er auch noch voller Würmer«, erklärte Bent. »Die haben die Seeleute alle

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