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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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irgendetwas im Schilde. Gleichviel, er war sich sicher, dass er ihn würde überlisten können. »Einverstanden.«
    Wieder versammelte Martil die Führer seiner drei Züge um sich.
    »Tarik, ich will, dass du mit deinen beiden besten Bogenschützen diese Gruppe hier angreifst.« Martil zeigte auf die Gruppe, die die drittgrößte Entfernung zu ihnen hatte. »Nehmt euch ihre Späher vor und zieht euch wieder in den Wald zurück, bevor sie begreifen, wie viele ihr seid. Sie werden reagieren, indem sie mit dem Horn Alarm geben. Wenn wir das hören, werden wir die Nachhut hier angreifen.«
    »Woher werden wir wissen, wann wir angreifen sollen?«, erkundigte sich Tarik.
    »Barrett wird einen Vogel als Boten schicken.« Martil deutete auf den Zauberer.
    »Warte, bis eine Eule kommt und sich dir auf die Schulter setzt. Dann müsst ihr angreifen.« Barrett gestikulierte, und eine Eule kam zu ihm herabgeflogen. »Diese hier.«
    Tarik betrachtete den Vogel auf Barretts Schulter ohne einen Wimpernschlag.
    »Ich habe gehört, dass man Vogelrufe benutzt, um einen Angriff zu signalisieren, aber dies ist lächerlich«, murrte er.
    Die anderen lachten, und Martil musste ebenfalls einstimmen. Männer, die vor einem Kampf lachen konnten, waren für die Schlacht bereit. Man musste nur dafür sorgen, dass die leichten Siege andauerten.
    »Narren! Abschaum! Würmer!« Havrick tobte vor dem leidenschaftslosen Jennar und seinen verbliebenen Wachtmeistern und Offizieren. »Auf vier von euch kommt einer von ihnen, und ihr erlaubt ihnen, fast eine halbe Kompanie von euch abzuschlachten! Zwei Züge sind vernichtet! Und wir wissen immer noch nicht, wo ihr Lager ist!«
    »Wir haben lediglich Euren Plan ausgeführt, Herr«, sagte Jennar ungerührt. »Wir dienen als Köder und versuchen, näher an ihr Lager heranzukommen. Sie waren eben in der Lage, uns ein wenig anzuknabbern.«
    »Sehr witzig! Vielleicht sollte ich dich zum Herzog zurückschicken; dann kannst du ihn mit deinen Kommentaren unterhalten.« Havrick trat dicht an Jennar heran, sodass er den Schweiß und die Walderde an den Kleidern des Mannes riechen konnte. »Ich kenne dein Spiel. Du trachtest danach, mich beim Herzog in Misskredit zu bringen. Du willst meinen Hauptmannsrang. Du bist eifersüchtig auf mich!«
    Jennar sah ihn mit leerem Blick an, aber Havrick war jetzt erst richtig in Fahrt.
    »Morgen sucht ihr weiter. Nur dass wir diesmal Suchkommandos von je fünfzig Mann bilden. Sie werden nicht länger in der Lage sein, unsere Männer so leicht zu töten. Meine Jagdreiter werden euch unterstützen.«
    »Herr, wenn wir fünfzig Mann starke Suchkommandos bilden, werden wir nur ein kleines Gelände absuchen können«, warnte Jennar. »Es wird uns viele weitere Tage kosten.«
    »Dann werden unterdessen die Panzerreiter auf Plünderzug gehen. Die Hügel hier sind voller Bauernhöfe.«
    Merrens Kindheit war geprägt gewesen von Lernen und Arbeiten. Ihr Vater hatte nie viel mit ihr zu tun haben wollen, abgesehen davon, dass er sie drängte, ihre Lektionen gut zu lernen. Eine ihrer Ammen sagte ihr, das läge daran, dass sie seiner geliebten verstorbenen Frau, ihrer Mutter, zu ähnlich sehe. Jedenfalls führte es dazu, dass ihrer Kindheit alles fehlte, was ein normales Kind bekam. Jeder Augenblick ihres Tages war sorgfältig verplant, damit nichts verschwendet wurde. Sie konnte Musik hören oder tanzen lernen – aber nur, soweit diese Aktivitäten mit ihren Pflichten in Verbindung standen. Freizeit war etwas, das nicht existiert hatte. Sie hatte gearbeitet, sie hatte gegessen, und sie hatte geschlafen. Und dann, als designierte Thronfolgerin, war es noch schlimmer geworden. Der Thron war eine so große Verantwortung, dass sie sich nicht von irgendwelchen Frivolitäten ablenken lassen durfte. Und das, obwohl viele ihrer männlichen Vorgänger auf dem Thron Vergnügungen wie Trinken, Huren und Jagen als wesentlich für die Krone erachtet und einen Großteil ihrer Zeit diesen Dingen gewidmet hatten.
    Als Karia also verkündete, sie wolle mit Puppen spielen, war sie sich nicht sicher, was sie tun sollte. Instinktiv wollte sie irgendeine Ausrede vorbringen. Aber ihre einzige Alternative bestand darin, Abrechnungen oder die Karten zu studieren oder sich darüber Sorgen zu machen, was gerade in den Wäldern oder daheim in Norstalos-Stadt geschah. Also, überlegte sie, wie schwer konnte es sein?
    Einige Minuten später bedauerte sie diese Entscheidung. Karia wollte, dass sie die Stimmen von

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