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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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erklären kann, was hier vorgeht.«
    Der Händler entpuppte sich als ein ziemlich fetter und heftig schwitzender Mann mit einem gewaltigen Bart.
    »Diese Wagen sind die Seele meines Geschäfts!«, plusterte er sich auf und schaute ängstlich zu Nerrin hinüber, nachdem Martil erklärt hatte, was sie taten und warum sie die Wagen verzweifelt benötigten.
    »Du wirst dir die doppelte Anzahl von Wagen kaufen können, sobald du wieder in Norstalos-Stadt bist«, sagte Martil ungeduldig.
    »Doppelt so viele, sagt Ihr?«, fragte der Händler, plötzlich interessiert.
    »Ja, doppelt so viele«, stimmte Martil erschöpft zu. Er wollte dies hinter sich bringen. Er gab die Juwelen der Königin ziemlich schnell aus, aber jeder Sieg hatte seinen Preis.
    »Abgemacht! Es war mir ein Vergnügen, mit Euch Geschäfte zu machen!«
    Martil beobachtete, wie er davoneilte, und gab Rocus ein Zeichen, den Mann zu bezahlen und die Wagen zur Burg bringen zu lassen.
    »Herr?«, unterbrach Nerrin seine Gedanken.
    »Ja, Wachtmeister?«
    »Ich habe wohl oder übel mit angehört, was Ihr gesagt habt. Und es wäre eine Ehre für meine Männer und mich, Euch wieder zu dienen, Herr.«
    Martil betrachtete den zähen rothaarigen rallorischen Krieger und verspürte die Versuchung, seiner kleinen Armee ein Dutzend erstklassige Männer hinzuzufügen. Sie würden zehnmal so viel wert sein wie dieselbe Zahl an Ladenbesitzern. Aber dann fluteten die Erinnerungen an die rallorischen Schlachtfelder zurück.
    »Wachtmeister, dies ist nicht dein Kampf. Du und deine Männer, ihr habt alle Kämpfe ausgefochten, die ihr ausfechten musstet. Entspannt euch und verdient euer Geld bei den Kaufleuten. Aber seht zu, dass sie euch einen Bonus bezahlen, eure Tapferkeit hat ihnen das Doppelte eingetragen von dem, was wir anderen geben.«
    »Aber Herr …«
    Martil legte dem Mann einen Arm um die Schultern. »Nerrin, ich führe einen Haufen Städter in eine Schlacht gegen Berufssoldaten. Wir mögen ihnen zahlenmäßig leicht überlegen sein, aber ich habe kaum fünfzig Männer, auf die ich zählen kann. Mir wäre nichts lieber, als dich und deine Männer auf meiner Seite zu haben. Aber ich habe zu viele Rallorer unter meinem Kommando sterben sehen. Ich kann nicht zulassen, dass weitere in einem Kampf sterben, der nicht der ihre ist. Lass diese Norstaliner für sich selbst eintreten. Sie erzählen uns immer, wie gut sie sind. Was mich betrifft, ich habe keine Wahl. Ich habe ihr Drachenschwert gezogen, und jetzt bin ich der Streiter der Königin. Aber du – du solltest dich davonmachen, dir eine Frau suchen und ein paar Kinder großziehen. Zieh nicht in einen weiteren Krieg.«
    »Herr, Ihr wisst, dass jeder Rallorer, der je unter Euch gedient hat, für Euch in Zorvas Reich marschieren und dem dunklen Gott ins Gesicht spucken würde.«
    Martil sah Nerrin in die Augen. »Das ist der Grund, warum ich euch nicht darum bitten kann, verstehst du? Jetzt geht, ihr sollt an dieser Schlacht nicht teilnehmen. Das ist ein Befehl!«
    Nerrins Gesicht verriet sein Widerstreben, aber er nahm trotzdem Habtachtstellung ein.
    »Ja, Herr!« Der Rallorer salutierte und bedeutete den übrigen Wachen, ihm zu folgen. Er hasste es, Hauptmann Martil zu verlassen, konnte aber einem direkten Befehl nicht zuwiderhandeln. Er beobachtete, wie Martil davonging, dann blinzelte er. Ihm schien, dass der Griff des Schwertes des Hauptmanns ihn anfunkelte. Seltsam, denn die Sonne war nicht einmal hervorgekommen.
    Nicht alle Probleme waren so leicht zu lösen. Martil ließ die verschiedenen Truppen zweimal am Tag üben und benutzte Trompetensignale, um seine Befehle zu übermitteln. Einfache Befehle wie Vorrücken und Rückzug. Für alles andere verließ er sich auf Barrett, der Magie benutzte, um sich mit den Offizieren in Verbindung zu setzen. Die ersten Versuche realistischer Übungen waren noch nicht sehr vielversprechend: Die Wagen erreichten zu unterschiedlichen Zeiten die Hauptstraße, und die Männer stürmten Straßen hinunter, die gar nicht auf die Hauptstraße mündeten. Es gab jede Menge Stürze und leichte Verletzungen. Aber es klappte dann – langsam – immer besser.
    Neben der Ausbildung der Städter und der Einübung ihrer Angriffszüge blieb dann nicht viel Zeit für Karia. Darüber war sie wenig erbaut und lag ihm ständig in den Ohren, dass er mehr Zeit mit ihr verbringen solle. Wenn sie ihm dann noch sagte, wie sehr sie ihn liebte, steigerte das seine Schuldgefühle noch. Aber so gern er ihr

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