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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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absuchte, »wissen wir immer noch nicht, ob dieser Vorfall mit dem Schatten heute Nacht etwas mit dem Wesen im Wald zu tun hatte.«
    »Aber natürlich hat er das«, gab Nicci zurück.
    Sein Blick wanderte zu ihr. »Woher wollt Ihr das wissen? Die Bestie dort hat die Männer in Stücke gerissen, der Angriff hier verlief vollkommen anders. Und überhaupt, wir wissen auch keineswegs mit Sicherheit, ob beide Attacken jener Bestie zuzuschreiben sind, deren Schaffung Jagang angeordnet hat.«
    »Was redest du da eigentlich? Was sonst könnte es gewesen sein? Es kann sich nur um die Waffe handeln, die die Schwestern auf Jagangs Geheiß mit ihrer Magie erschaffen haben.«
    »Ich behaupte ja gar nicht, dass es nicht so war – möglich wäre es -, trotzdem ergibt vieles daran in meinen Augen einfach keinen Sinn.«
    »Zum Beispiel?«
    Richard fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Das Wesen im Wald griff die Männer an, nicht aber mich, obwohl ich ganz in der Nähe war. Hier dagegen hatte es aber offenbar gar kein Interesse daran, Cara ebenso in Stücke zu reißen wie zuvor die Männer im Wald. Wenn es also tatsächlich hier war und sich ihm die Chance bot, wieso hat es sie dann nicht genutzt?«
    »Möglicherweise, weil ich versucht habe, seine Kräfte zu binden«, schlug Cara vor. »Vielleicht hat es mich bewusst übersehen, weil ich ihm gefährlich werden konnte oder weil ich es so abgelenkt hatte, dass es beschloss, die Flucht zu ergreifen.«
    Richard schüttelte den Kopf. »Ihr wart keine Gefahr. Es ist glatt durch Euch hindurchgegangen, zudem hätte es jede Einmischung Eurerseits mühelos mit einer Berührung beenden können. Anschließend ist es durch die Wand gebrochen, um sich auf mich zu stürzen, aber als es sich in meinem Zimmer befand, hat es nicht etwa die Flucht ergriffen, sondern ist einfach verschwunden.«
    Sofort regte sich Niccis Misstrauen, denn bislang hatte sie noch nie die ganze Geschichte gehört. »Du warst auf deinem Zimmer, und trotzdem hat es sich einfach aus dem Staub gemacht?«
    »Nicht ganz. Als es durch die Wand in mein Zimmer eindrang, bin ich aus dem Fenster gesprungen und wollte fliehen. Und als ich dort an einem Balken hing, quoll ein dunkles Etwas, eine Art fließender Schatten, aus dem Fenster hervor und schien kurz darauf mit der Nacht zu verschmelzen.«
    Gedankenversunken ließ Nicci die Kordel ihres Leibchens durch die Finger gleiten, während sie über seine Bemerkung nachdachte und die einzelnen Details in das Gesamtbild einfügte, soweit es ihr bekannt war, doch nichts wollte so recht passen. Das Verhalten dieses Wesens – wenn es sich denn tatsächlich um dieselbe Bestie handelte – ergab einfach keinen Sinn. Richard hatte Recht, wenn er sagte, es widersetze sich jeder Logik.
    »Vielleicht hat es dich ja gar nicht gesehen«, murmelte sie halb zu sich selbst, während sie über das Rätsel nachsann.
    Richard warf ihr einen Blick zu, einen Ausdruck von Skepsis im Gesicht. »Ihr wollt allen Ernstes behaupten, es ist in der Lage gewesen, mich nachts im Gasthaus aufzuspüren, hat dann, bei dem Versuch, sich auf mich zu stürzen, mehrere Zimmerwände durchbrochen, nur um, unmittelbar nachdem ich mich mit knapper Not aus dem einzigen Fenster werfen konnte, in Verwirrung zu geraten und unverrichteter Dinge wieder abzuziehen?«
    Nicci sah ihm einen Moment prüfend in die Augen. »In einem wichtigen Punkt stimmten beide Angriffe überein: Beide ließen eine ungeheure Kraft erkennen – Bäume wurden wie dürre Zweige in Stücke geschlagen, und Wände wurden durchbrochen, als wären sie nichts als Papier.«
    Richard stieß einen unglücklichen Seufzer aus. »Das stimmt vermutlich.«
    »Was mich allerdings interessieren würde«, fuhr Nicci fort und verschränkte die Arme, »ist, warum es Cara nicht getötet hat.«
    Das kurze Aufblitzen in seinen Augen verriet ihr sofort, dass er ihr etwas verschwiegen hatte. Den Kopf zur Seite geneigt, musterte sie ihn abwartend, bis er schließlich mit ruhiger Stimme gestand: »Als ich in Caras Verstand eingedrungen war, um die Schmerzen, die ihr dieses abscheuliche Etwas zufügte, auf mich zu nehmen, sah ich, dass es noch etwas anderes zurückgelassen hatte. Ich vermute, es wollte mir eine Art Botschaft hinterlassen, die Botschaft, dass dieses Wesen es auf mich abgesehen hat, dass es mich unweigerlich finden und töten wird und dass mein Tod zu einem für alle Ewigkeiten unerreichbaren Genuss werden wird.«
    Niccis fragender Blick schwenkte zu Cara.
    »Ich

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