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Das Schwert des Königs: Roman (German Edition)

Das Schwert des Königs: Roman (German Edition)

Titel: Das Schwert des Königs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bledsoe
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die Luft, aber höher und mit größerem Krafteinsatz, als ich es getan hatte. Bewusst entspannte ich mich, denn eine gezielte Anstrengung konnte mir in diesem Fall nicht helfen. Ich musste mich ganz auf die in den letzten Jahren verfeinerten Instinkte verlassen. Ehe ich es überhaupt merkte, streckte sich mein Unterarm hoch und schnellte vor. Erst als der Apfel wieder vor uns landete, sah ich, dass es ein Volltreffer gewesen war.
    Einige Leute aus dem Dorf, die stehen geblieben waren, um zuzuschauen, klatschten höflich. Die drei Mädchen aus dem Gastraum gesellten sich zu Betty, während Carnahan und ich uns bei den Würfen abwechselten und jedes Mal trafen.
    Nach und nach versammelte sich eine regelrechte
Menschenmenge um uns, darunter auch mehrere reizende junge Damen. Wundersamerweise ließ unsere Zielsicherheit trotzdem nicht nach, was uns lauten Beifall einbrachte.
    Schließlich nahm sich auch eine der jungen Damen – ein wohlgeformtes Mädel mit langen roten Haaren – einen Apfel aus der Schale. Sie schwankte ein wenig, offenbar war sie von der Feier leicht beschwipst, aber das Funkeln in ihren Augen verriet, dass sie etwas Besonderes mit diesem Apfel vorhatte.
    Voller Genuss biss sie ein großes Stück davon ab, sodass ihr der Saft, der im Fackelschein glänzte, am Kinn herunterlief. »Derjenige von euch, der mit seinem Pfeil am genauesten in die Mitte der Bissstelle trifft«, sagte sie, »bekommt von mir einen Kuss mit Apfelgeschmack.«
    Carnahan und ich wechselten einen Blick: Jetzt begann uns die Sache Spaß zu machen. Wir wählten beide einen Pfeil aus, er einen roten, ich einen grünen, und harrten der kommenden Dinge.
    Die junge Frau sah zu dem klaren Sternenhimmel auf und holte tief Luft. »Ich rufe dich an, Pferd Eponas mit der weißen Mähne, und bitte dich, dass mein Wunsch in Erfüllung gehen möge«, rief sie, holte aus und warf den Apfel mit aller Kraft in die Luft.
    Der Augenblick schien sich endlos hinzuziehen. Die Stimmen ringsum waren verstummt, jeder hielt den Atem an.
    Erneut schien sich mein Arm wie von selbst zu bewegen. Gleich darauf schlug der Apfel zwischen uns und der Frau auf dem Boden auf. Mit durchtriebenem Lächeln bückte sie sich und hob ihn auf, während die Menschen
nach Luft schnappten. Unsere beiden Wurfpfeile hätten nicht näher beieinander stecken können. Die Federn hatten sich miteinander verhakt, und die Schäfte ragten Seite an Seite aus der Mitte der Bissstelle heraus.
    Unverzüglich brach die Menge in Jubel aus, was Carnahan und ich mit einem Grinsen quittierten. Nachdem die Frau die Wurfpfeile herausgezogen hatte, streckte sie beide vor und leckte von deren Spitzen den Saft ab. »Sieht ganz so aus«, bemerkte sie mit unverkennbarem Vergnügen, »als müsste ich zwei Küsse vergeben.«
    Da grinste ich noch breiter. Na so was! Vielleicht würde ich in diesem Dorf doch noch meinen Spaß haben.
    »He, lasst mich doch mal da durch, verdammt noch mal!«, rief plötzlich eine Stimme, die ich kannte. Kathi drängte sich durch die Menge, ohne sich darum zu scheren, wen sie dabei anrempelte. Hinter ihr entdeckte ich Nicole, die fast rannte, um sie einzuholen. Kathi schien nicht verletzt zu sein, nur ihr Haar war zerzaust, doch es musste wohl irgendetwas Schlimmes passiert sein, denn sofort baute sie sich vor mir auf und sah mich mit kaltem, seltsam gehetztem Blick an. Von der Menschenmenge war nur noch ein Raunen zu hören.
    »Hab meinen Auftrag erledigt und das Kästchen abgeliefert«, erklärte sie barsch. »Und jetzt werde ich das längste und heißeste Bad meines Lebens nehmen und danach sofort aufbrechen. Was du tust, ist deine Sache, aber ich kann dir nur raten, nicht mal in die Nähe dieser Epona Grau zu gehen.«
    Mir war deutlich bewusst, dass alle Augen auf uns ruhten, als ich näher zu ihr trat. »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte ich leise. »Ist irgendetwas …«
    »Ich will nicht darüber reden«, murmelte sie und schob sich an mir vorbei. Ich wollte ihr nachgehen, doch eine Hand griff nach meiner Schulter und hielt mich zurück.
    »Epona möchte dich gern sehen«, sagte Nicole, deren Augen jetzt noch trauriger wirkten als bei unserer früheren Begegnung.
    »Ich habe aber gerade erfahren, dass ein Besuch bei Epona nicht ratsam ist.« Ich schwankte immer noch, ob ich Kathi hinterhereilen sollte.
    »Kathi wird es gleich wieder gut gehen«, erklärte Nicole mit sanftem Nachdruck. »Es ist ihr nichts geschehen. Und dir wird auch nichts geschehen. Epona

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