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Das sechste Opfer (German Edition)

Das sechste Opfer (German Edition)

Titel: Das sechste Opfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Johannson
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bereits endlos lange her zu sein.
Ich schmiegte mich an meine Frau und küsste ihren Nacken, während meine Hand über ihre Brust strich.
»Peter, es ist noch zu früh dafür.«
»Dafür ist es niemals zu früh, aber manchmal zu spät.« Ich küsste sie innig, wobei sich Nicole langsam unter meinen Zärtlichkeiten entspannte. Sie fuhr mit ihren Händen in meine Pyjamahose, um meine Erektion zu fassen. Als ich leise stöhnte, zog sie mir die Hose aus, während ich ihre Brüste küsste und an den Nippeln sog. Ihr Atem wurde schneller, und sie wand sich blitzschnell unter meinem Körper hervor, um mich auf den Rücken zu legen und sich auf mich zu setzen. Endlich konnte ich Lust in ihren Augen schimmern sehen, was mich noch erregter werden ließ. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass wir wieder miteinander Sex hatten. Seit Wochen behauptete sie, viel zu müde oder zu erschöpft von der Arbeit zu sein. Oder sie hatte morgens eine wichtige Besprechung oder etwas anderes, was ihre ganze Aufmerksamkeit und Kraft in Anspruch nahm. Ich glaubte ihr das auch, ihr Job war wirklich nicht einfach, aber manchmal hasste ich sie fast dafür, dass sie ihn wichtiger fand als mich. Doch heute war meine Chance gekommen. Ein langes Wochenende lag vor uns, wir waren beide entspannt und hatten keine wichtigen Termine vor uns. Und mein schlechtes Gewissen war inzwischen fast vollständig verschwunden.
Nicole fuhr mit ihrer Hand zwischen meine Beine, während ich sie in die richtige Position rückte. Doch gerade, als sie mich in sich aufnehmen wollte, krachte nebenan etwas ganz gewaltig, so dass wir es durch die Wand hören konnten.
Wir sahen uns erstaunt an und Nicole schmunzelte amüsiert, als sie sich vorbeugte, um mich zu küssen. »Da ist unsere Nachbarin wohl gerade aus dem Bett gefallen», flüsterte sie in mein Ohr.
In diesem Moment hätte ich einfach meinen Mund halten sollen, aber ich fühlte mich so großartig in diesem Moment, dass ich etwas auf ihren Kommentar erwiderte. Etwas völlig Dummes.
»Wohl eher vom Wohnzimmertisch. Das Zimmer nebenan ist ihr Wohnzimmer.«
Als der Satz heraus war, hätte ich mir am liebsten auf die Zunge gebissen, und ich hoffte, dass Nicole nicht richtig hingehört hatte, doch sie hatte mich absolut richtig verstanden.
Erstaunt zog sie die Augenbrauen zusammen. »Ihr Wohnzimmer? Woher weißt du das? Warst du mal drüben?«
Jetzt war der Moment gekommen, den ich schon seit Tagen gefürchtet hatte. Ich begann zu schwitzen und nach einer guten Erklärung zu suchen. »Nein!«, beteuerte ich mit übertrieben fester Stimme. »Ich war nicht da, aber sie hat ihren Balkon auf dieser Seite des Hauses. Und die Terrassen und Balkons sind doch immer am Wohnzimmer, oder?«
Nicole stieg von mir herunter. Ihr Blick war misstrauisch. »Und woher weißt du das von ihrem Balkon?«
»Das sieht man doch von draußen. Hast du dir die Häuser schon mal richtig angesehen? Die Balkons oder Terrassen sind alle auf dieser Seite.« Ich zeigte Richtung Süden. »Nur unserer nicht. Weil wir die größte Wohnung im Haus haben, die anders geschnitten ist.«
Das war die Wahrheit. Unsere Wohnung war die einzige im Haus, die anders geschnitten und mehr Zimmer und auch eine wesentlich größere Terrasse hatte, die sich über die Süd-West-Spitze des Daches zog. Alle anderen besaßen lediglich zwei Zimmer, während unsere mit einem Raum zusätzlich gesegnet war – unserem Schlafzimmer – und das lag direkt neben Claras Wohnzimmer.
Nicole legte sich beruhigt wieder hin.
»Stimmt.«
Mein Schweißausbruch verflog und ich atmete innerlich auf.
Ich hoffte, dass wir jetzt da weitermachen würden, doch Nicole stand auf. »Ich mache uns Kaffee.«
Ich wollte sie zurück ins Bett holen, doch sie ließ sich nicht überreden. Meine Chance war vorüber.
    ***
    Das Café »Eisenacher« befand sich ganz in der Nähe von Franz' Wohnung und war wie immer gut besucht.
Franz saß schon an einem Tisch, hatte die obligatorische Schachtel Zigaretten vor sich liegen und las in der Zeitung von heute.
Ich ging an den besetzten Tischen vorbei und setzte mich zu ihm.
»Das ist doch schon Schnee von vorgestern«, meinte ich mit Blick auf die Zeitung, als er sie zuklappte.
»Ich weiß, ich weiß, aber die Witze sind noch aktuell.«
Das war ein Ritual aus unserer gemeinsamen Zeit beim Morgenspiegel. Wann immer einer von uns eine Zeitung aufschlug, erinnerte ihn der andere daran, dass wir schon Tage vorher dafür recherchiert hatten und inzwischen bereits am

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