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Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Titel: Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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als er Nathan und Aristotle in den Laden folgte.
    »Kann ich euch irgendwie helfen, Jungs?« Der Kerl hinter dem Tresen trug Bikerklamotten aus Leder, war über und über mit Tattoos bedeckt, und sein ungepflegter Bart verbarg die untere Hälfte seines Gesichts. Die Wand hinter ihm war mit Bikerpostern gepflastert.
    Aristotle nickte. »Wir würden gern mit Tommy sprechen.«
    »Du bist der Junge aus dem Pfandleihhaus.«
    »Ja.«
    Der Blick des Mannes bohrte sich in Nathan. »Aber deinen Freund hier kenne ich nicht.«
    »Ist nur ein Freund. Nicht so wichtig.«
    Der Kerl zögerte einen Moment und sah dann wieder Aristotle an. »Tommy ist hinten auf dem Schrottplatz. Aber haltet ihn nicht den ganzen Tag auf, er hat ’ne Menge zu tun.«
    »Klar.« Aristotle ging voran und Nathan folgte ihm in die große Werkstatt. Dort arbeiteten mehrere Männer an verschiedenen Autos, und ihr Gelächter übertönte den Bass der Hip-Hop-Musik, die aus einer Anlage in der Ecke dröhnte. Sie sahen auf, als Nathan und Aristotle quer durch den Raum gingen, sagten aber nichts. Der ganze Raum stank nach Benzin, Öl und Schweiß.
    Nathan folgte Aristotle durch ein Labyrinth aus Werkzeugkästen und Ersatzteilen, dann durch ein Reifenlager bis zur hinteren Tür.
    Der Hof war noch matschig vom Regen und von einem hohen, schon ziemlich schiefen Holzzaun eingefasst. In der Nähe standen, kunstvollaufeinandergestapelt, vier Autos und ein Pick-up. Sie waren teils mehr, teils weniger zerlegt und sahen aus, als hätten Geier mit einer Vorliebe für Metall sie stückchenweise angeknabbert.
    Tommy, der einen formlosen Overall mit zugehöriger Jacke trug und voller Schmiere war, sah ihnen entgegen. Er stand hinter der Motorhaube eines Autos, das auf die Fahrerseite gekippt worden war, und hielt in der einen Hand einen Schraubenschlüssel, in der anderen eine Zigarette.
    Trotz des Overalls sah man, dass er ziemlich massig, aber nicht fett war – er war muskulös, hatte breite Schultern und sah aus, als könnte er die Autowracks mit bloßen Händen wegtragen. Auf dem Kopf trug er eine Wollmütze und in Lippen, Nase und den Ohren steckten mehrere Piercings. Ein roter Drache schlängelte sich unterhalb des Kinns um seinen Hals.
    »Hey, Ari.« Tommy nickte ihm zu.
    »Hey, Tommy.« Aristotle blieb auf der anderen Seite des Wagens stehen und lehnte sich gegen den Kotflügel. Nathan stellte sich ein paar Schritte hinter ihn.
    »Ich hab dich hier nicht mehr gesehen seit… hm, eigentlich noch nie.«
    »Normalerweise komm ich auch nicht her. Ist besser so.«
    Tommy grinste. »Alles klar. Und was bringt dich dann heute hierher?«
    »Wollte mit dir reden.«
    »Worüber?
    »Ich hab gehört, du bist jetzt raus aus dem Geschäft.«
    Tommy linste misstrauisch zu Nathan hinüber.
    »Er ist okay.« Aristotle machte eine abfällige Handbewegung. »Er gehört zu mir. Alles, was wir besprechen, vergisst er sofort wieder.«
    Die reden wie Verbrecher, dachte Nathan. Er war fasziniert, es war fast so, als würde er sich einen Krimi ansehen.
    Die Kids in der Gegend hier werden schnell erwachsen. John spiegelte sich in der gebrochenen Windschutzscheibe des Autos. Sie sind nicht alle kriminell, aber sie sind sehr jung, wenn sie sich dafür oder dagegen entscheiden müssen.
    »Stimmt, bin nicht mehr im Geschäft.« Tommy langte nach einem anderen Aufsatz und steckte ihn auf den Schraubenschlüssel. »Ich bin seit fast zwei Jahren sauber.«
    Gut für dich. John lächelte und sah zufrieden aus.
    »Das ist super, Tommy. Richtig super. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht.«
    Tommy schüttelte den Kopf. »Ja.« Er setzte den Schraubenschlüssel an der Stelle an, an der er gerade arbeitete. »Am Ende hab ich mir auch Sorgen um mich gemacht. Aber ich hab’s geschafft, mich abzuseilen und diese Typen loszuwerden, für die ich geklaut hab. Ich hab der Polizei geholfen, sie hochgehen zu lassen, als sie den Mord an John untersucht haben.« Er sah auf. »Er fehlt mir immer noch, weißt du.«
    »Mir auch.«
    »Für ’nen Cop war er ’n cooler Typ. Hat mich echt getriezt und’s mir nicht leicht gemacht, aber man wusste immer, dass man ihm wichtig war.« Tommy schüttelte den Kopf. »Kann nicht glauben, dass sie seinen Mörder nie gefasst haben.«
    »So geht’s mir auch. Darüber wollte ich übrigens mit dir reden.«
    Tommy richtete sich auf. »Was soll das heißen?«
    Aristotle zeigte mit dem Daumen auf Nathan. »Mein Kumpel hier versucht rauszufinden, wer John umgebracht hat.«
    Argwöhnisch

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