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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geöffnet. Ich schaute hinaus in einen grauen Tag. Aus niedrigen Wolken fiel Sprühregen. Das Wetter hatte sich geändert, und Suko erzählte mir, daß ich sogar ein Gewitter verschlafen hatte.
    »Ja, ich war wie tot.«
    »Das bist du noch.«
    »So fühle ich mich auch.« Ich hockte auf der Bettkante und war zu nichts fähig. Durch das Fenster drang ein kühlerer Luftzug, der meinen Nacken streichelte. Die kurze Hose des Schlafanzugs klebte an meinem Körper.
    »Weiß Sir James Bescheid?«
    »Ich habe schon mit ihm gesprochen.«
    »Was sagt er?«
    »Du kannst dir Zeit lassen.«
    »Aber nicht zuviel, wie?«
    »So ist es.«
    Ich quälte mich in die Höhe. Mein ganzer Körper fühlte sich an, als hätte er stundenlang auf einer Streckbank gelegen. Wie ein alter Mann ging ich ins Bad, noch immer leicht beduselt im Kopf, kaum fähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Aber solche Tage gibt es. Da war ich nicht der einzige, dem das passierte. Dafür war man eben Mensch. Daß Suko schon wieder so toll auf dem Damm war, stand auf einem anderen Blatt.
    Die Dusche lockte.
    Und ich nutzte sie ausgiebig. Ich schäumte und sprühte mir die Müdigkeit aus dem Körper, und die harten Strahlen massierten meine Muskeln durch.
    Schließlich brannten sie, die Haut lief sogar leicht rot an, bis ich mich in den Eiskeller begab, wo ich einen nicht eben gelinden Schock bekam. Als anderer Mensch, eingehüllt in frische Kleidung, kehrte ich zu Suko zurück, der sich bereits nützlich gemacht und den Frühstückstisch gedeckt hatte.
    »Hunger wirst du doch haben.«
    »Und ob.«
    »Dann mal ran.«
    Ich setzte mich, strich durch mein Gesicht, schüttelte den Kopf, und aus dem noch nassen Haar lösten sich die Tropfen. Suko saß mir gegenüber und grinste.
    »Willst du reden?«
    »Erst essen.«
    »Okay.«
    Ich schenkte die Tasse mit Kaffee voll. Draußen sah es aus, als wäre es Nacht. Die Wolken senkten sich immer tiefer. Auch weiterhin rieselte es aus ihnen hervor, aber großartig abgekühlt hatte es sich nicht. Nur war die Feuchtigkeit bis nahe an die 100-%-Grenze gestiegen. Suko hatte Rührei gemacht und auch einige Scheiben Speck gebraten. Es mundete mir. Ich spülte immer wieder mit Kaffee nach, trank auch Orangensaft und fühlte mich nach knapp zwanzig Minuten wieder besser. Zwar hätte ich keine Bäume ausreißen können, aber mein Denkapparat funktionierte wieder, und natürlich liefen die Vorgänge der vergangenen Nacht wie ein Film vor meinen Augen ab.
    »Denkst du an Whisper?«
    Ich nickte.
    »Es gibt ihn nicht mehr.«
    »Ja, Suko, stimmt. Und wir waren dabei. Wir haben zugesehen, ohne eingreifen zu können. Wir hätten auch nichts gehabt, um den Vorgang stoppen zu können.« Ich schüttelte den Kopf. »Das ist es, was mich so sauer macht, verdammt.«
    »Nur das?«
    »Vorläufig.«
    Suko trank Saft. »Ich sehe da noch ein anderes Problem, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Welches?«
    Suko zeigte mir ein ernstes Gesicht. »Ganz einfach, John. Ich wüßte nicht, wie ich damit zurechtkommen soll, daß diese Sternenkraft…« Er verstummte und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Dann kürzte er ab. »Verflixt, John, wie sollen wir es schaffen, das Monstrum zu stoppen? Kannst du mir das sagen?«
    »Kaum.«
    »Ich weiß es auch nicht. Da steckt doch eine Kraft darin, die älter ist als unsere Welt. Die sich auf Dämonen beruft, die wir akzeptieren müssen, ohne etwas dagegen unternehmen zu können. Oder weißt du vielleicht eine Möglichkeit?«
    »Nein.«
    »Wer könnte uns dann helfen?«
    »Niemand.«
    »Wir stellen uns dem Stonehenge-Monstrum also allein?«
    »Ja doch.«
    »Klasse, phantastisch, einmalig.« Er hob die Hände und ließ sie wieder fallen.
    »Sei nicht so negativ«, sagte ich. »Es gibt jemand, der bestimmt auf unserer Seite steht.«
    »Der Spuk?«
    »Genau, Alter. Ihm paßt das Monstrum auch nicht. Es erinnerte ihn an lange zurückliegende Zeiten, die für ihn nicht eben optimal waren. Oder weshalb hätte er uns sonst das Prinzip seiner Entstehung berichten sollen? Nur aus Spaß? Daran glaube ich nicht. Der hat damit schon etwas im Sinn gehabt.«
    »Glaubst du denn, daß der Spuk stark genug ist?«
    »Das ist natürlich die Frage. Jedenfalls kann er das Licht nicht so einfach löschen. Das haben wir ja gesehen, als er erschien. Das Licht des Monstrums leuchtete durch.«
    »Ja, zum erstenmal ist die Welt des Spuks aufgehellt worden.« Suko schüttelte den Kopf. »Mir geht gerade ein verrückter Gedanke durch den Kopf.

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