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Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Titel: Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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säße ich jetzt nicht hier, um euch die Geschichte zu erzählen. Zum Glück hat Socht einen leichten Schlaf und war mir gefolgt.«
    »Aus deiner Schilderung haben wir eine Menge erfahren«, stellte Eadulf befriedigt fest. »Ordan war unterwegs, um Gláed offensichtlich mit einer Wagenladung von Waffen zu versorgen – Schwerter, Speere, Schilde aus den besten Schmieden von Magh Méine. Er hatte auch den Gegenstand dort geladen.« Er zeigte auf das geheiligte Feldzeichen, das Gormán in einer Ecke abgestellt hatte.
    Erst jetzt sah Conrí die Standarte. Als er erkannte, worum es sich handelte, blieb ihm der Mund offen stehen.
    »Du hast also Gláed an der Furt geschlagen?«, beeilte sich Fidelma zu fragen, ehe er seine Verwunderung in Worte fassen konnte. »Was hat er seitdem gesagt?«
    Nur widerstrebend riss sich Conrí von dem Anblick los. »Gesagt?«, wiederholte er. »Er hat überhaupt nichts gesagt.«
    »Rein gar nichts?«
    »Nur dass sich schon alles zeigen würde, wenn wir mit ihm nach Mungairit kämen. Für mich klingt das wie eine Drohung.«
    »Dann sollten wir Mungairit besser meiden«, bemerkte Eadulf.
    »Eben nicht. Wenn sich das Geheimnis irgendwo lüftet, dann in Mungairit«, widersprach ihm Fidelma. »Gehen wir zu Gláed und versuchen wir, mit ihm zu reden.«
    »Du weißt doch aber um die Bedeutung des Wahrzeichens auf der Standarte«, gab Conrí zu bedenken.
    »Das weiß ich sehr wohl. Ich muss dich bitten, kein Wort darüber zu verlieren, ehe wir nicht dahintergestiegen sind,was man mit ihm bezweckte und wer den Streich zu vollführen gedachte.«
    Socht hatte Fidaigs Sohn in einer Scheune an einen Eisenring, einer Halterung für Pferde, gebunden. Mit einem Anflug von Spott sah Gláed ihnen entgegen.
    »Du weißt natürlich, wer ich bin, Gláed, Sohn des Fidaig«, begrüßte ihn Fidelma kalt.
    Er blieb stumm.
    »Es ist sicher interessant für dich zu erfahren, dass Ordans Waffenlieferung für deine Anhänger in sicherem Gewahrsam ist.«
    Ein Zucken in den Augenwinkeln verriet, dass er verstand.
    »Das bedeutet, dass auch das cathach von Fiachu nicht mehr zur Verfügung steht, um die Kriegslust der Uí Fidgente gegen Cashel erneut zu schüren.«
    Gláed verharrte in Schweigen.
    » Cum tacent clamant «, entfuhr es Eadulf mit einem Ausspruch von Cicero. Wer schweigt, verrät sich.
    Gláed ließ sich zu einer Erwiderung hinreißen.
    »Unter den Meinen gibt es eine alte Redensart: ›Nichts klingt schöner als ein schweigender Mund.‹ Von mir hört und erfahrt ihr nichts.«
    »Schade. Ich hätte gern gewusst, was ein kleiner Herrscher der Luachra mit dem geheiligten Schlachtenzeichen der Uí Fidgente vorhatte«, mischte sich Conrí ein.
    »Von mir erfährst du nichts«, wiederholte der Gefangene verächtlich.
    Fidelma erkannte die Entschiedenheit in seinem Gesichtsausdruck. Sie war eine gute Menschenkennerin und wusste, dass es nichts brachte, weiter zu bohren. »Ihn länger zu befragen ist zwecklos«, sagte sie leise zu Eadulf und Conrí. Gemeinsam gingen sie zur Mühle zurück.
    Conrí war erbost. »Es will mir nicht in den Kopf. Die Verschwörung ist aufgedeckt, und trotzdem schweigt er beharrlich.«
    »Weil eben nicht alles aufgedeckt ist. Er schweigt, weil er nur einer der Verschwörer ist. Anführer des Ganzen ist einer, der mächtiger ist als Gláed.«
    »Einer, der mächtiger ist? Cúana kannst du doch nicht meinen. Der ist tot. Außerdem war er auch nur Verwalter bei Fürst Donennach.«
    »Wie viele zuverlässige Männer stehen dir zur Verfügung, Conrí?«, fragte Fidelma plötzlich.
    »Ungefähr fünfundzwanzig Krieger. Es sind die, die von der Eichenfurt mit uns gezogen sind.«
    »Und wen hast du zur Absicherung auf Dún Eochair Mháigh gelassen?«
    »Ein paar gute Leute, die von dem, was Cúana im Schilde führte, nichts ahnen. Auch habe ich einen Boten zu meiner eigenen Festung geschickt, er soll ein Dutzend Krieger zu unserer Verstärkung hierher in Marsch setzen.«
    »Wir könnten gut und gern hundert Kämpfer, wenn nicht mehr, brauchen«, murmelte Fidelma. »Doch wenn wir Glück haben, kommt es zu keinem Scharmützel.«
    »Scharmützel? Eine Schlacht?«, rief Conrí verwundert aus.
    »Wie würden die Leute hier reagieren, wenn mit dem cathach von Fiachu zum Kampf aufgerufen wird, zu einem erneuten Aufstand gegen Cashel?«
    »Wenn es nicht von einem Prinzen aus dem Stammesadel erhoben wird, würde rein gar nichts passieren«, meinte Conrí. »Vermutlich hätte selbst Gláed das Volk nicht

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