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Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Titel: Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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tatsächlich eine Verschwörung im Gange, Fürst Donennach zu stürzen. Trotzdem hatte ich nicht erwartet, dich hier anzutreffen, hätte gedacht, du wärest schon wieder fort. Ciarnat, das Mädchen auf der Festung, hat mir gesagt, dass du zu Marbans Mühle wolltest. Wenn Marban uns seine Gastfreundschaft erweist, so dass wir die Pferde tränken und meine Männer und ich uns eine Ruhepause gönnen können, ehe wir den Gefangenen nach Dún Eochair Mháigh schaffen, berichte ich gern, was sich inzwischen zugetragen hat.«
    Marban, über die Wendung der Dinge sichtlich erleichtert, hielt sich nicht länger im Hintergrund.
    »Nie im Leben hätte ich das erwartet, Lord Conrí.« Ängstlich blickte er zu Gláed, der teilnahmslos und mit zusammengepressten Lippen auf seinem Pferd saß und weder nach rechts noch nach links schaute.
    »Sei unbesorgt, Müller«, beruhigte ihn Socht. »Der tut dirnichts. Der ist unser Gefangener. Hast du irgendwo eine sichere Ecke, in die wir ihn stecken können? Ein verdreckter Schweinestall wäre genau das Richtige für ihn.«
    »Immer noch überrascht?« Der Kriegsherr schmunzelte. Gemeinsam hatte man es sich in der warmen Mühle bequem gemacht. »Auch wenn du ihn nicht erkannt hast, es ist der verschwundene Bruder Adamrae, und Adamrae ist …«
    »Gláed, Sohn von Fidaig der Sliabh Luachra«, beendete Fidelma seinen Satz. »Wir haben die letzte Nacht bei Fidaig verbracht.«
    Fast schien Conrí enttäuscht. Doch dann fuhr er mit seinen Erläuterungen fort. »Wir haben Gláed gefangen genommen. Er hatte ein paar Männer bei sich, die Widerstand leisteten. Nur hatten sie nicht damit gerechnet, dass ich gute Bogenschützen im Gefolge hatte. Schließlich sah Gláed ein, dass ihm Heldenmut nichts nützte, und ergab sich. Er wird sich nun für Lachtines Tod und auch für das, was er Bruder Cronan angetan hat, verantworten müssen.«
    »Er wird sich für weit mehr verantworten müssen«, meinte Fidelma grimmig. »Wie hast du ihn aufgespürt? Und wodurch hat sich mein Verdacht einer Verschwörung gegen Fürst Donennach bestätigt?«
    Der Kriegsherr fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Wir hatten mehr Glück als Verstand«, gab er zu. »Nachdem ihr Dún Eochair Mháigh verlassen hattet, kam ein Bote zur Festung. Wir hatten beschlossen, noch ein oder zwei Tage länger zu bleiben, denn Cúana hatte sich früher als guter Freund erwiesen.«
    Eadulf war hellhörig geworden, hatte Conrí doch die Vergangenheitsform bei der Bemerkung über Cúana benutzt. Er schaute Conrí durchdringend an.
    Conrí verstand die stumme Frage. »Er wollte mich niedermachen, zog aber dabei den Kürzeren«, erläuterte er.
    »Wie konnte das passieren?«
    »Ich war einfach zur rechten Zeit am rechten Ort. Es war schon Nacht, und ich fand keinen Schlaf. Ich grübelte immer noch darüber nach, was Adamrae oder Gláed, wie wir jetzt wissen, an der Eichenfurt wollte. Ich hörte, wie ein Bote in der Festung eintraf, und verließ aus bloßer Neugier meine Kammer. In der Vorhalle sprachen Cúana und der Bote miteinander. Ich war schon im Begriff, mich zu ihnen zu gesellen, als ich den Fremden sagen hörte, der Augenblick zuzuschlagen wäre gekommen. Ich blieb stehen.
    Dann berichtete der Bote, Gláed würde mit seinen Männern bereitstehen, und zwar an einer kleinen Furt nordwestlich von hier. Man hätte dem Kaufmann gesagt, er solle seine Ladung dorthin bringen, von dort würde Gláed ihn nach Mungairit begleiten. Der Kaufmann sollte auf keinen Fall ›den Gegenstand‹ vergessen. Was es damit auf sich hatte, weiß ich bis heute nicht. Cúana, hieß es, sollte vertrauenswürdige Männer nehmen und mit ihnen in Mungairit zu Gláed stoßen, dort würde er weitere Weisungen erhalten. Aus all dem reimte ich mir zusammen, dass eine Verschwörung im Gange war.
    Der Bote ging, und ich wollte mich leise zurückziehen. Dabei hatte ich Pech, ich rutschte auf den Steinplatten aus, und Cúana entdeckte mich. Ihm war klar, dass ich alles mit angehört hatte, auch wenn ich nichts Genaues damit anzufangen wusste. Ich ahnte nur, dass man etwas Böses im Schilde führte und es nichts Gutes für unseren Stamm bedeutete.
    Cúana zog sein Schwert und sagte mit eiskalter Stimme: ›Deine Mitwisserschaft bringt dir den Tod.‹ Ich wollte mich dagegen verwahren, doch schon holte er zum Todesstoßaus.« Noch bei dem Gedanken an das Erlebte überlief Conrí ein Schauder. »Im selben Augenblick fuhr ihm Sochts Dolch in die Kehle. Wäre das nicht geschehen,

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