Das Tal Der Abenteuer
nichts essen.«
Jack war nachdenklich geworden. »Ja, du hast recht.
Wißt ihr was? Wir nehmen so viele Dosen mit, wie wir tragen können. Es ist durchaus möglich, daß wir für eine Weile in diesem Tal festsitzen. Vielleicht sind wir hier vollkommen abgeschnitten von der übrigen Welt und werden noch lange nicht gerettet. Dann haben wir wenigstens etwas zu essen.«
Die ändern machten ernste Gesichter, und Lucy sah ganz ängstlich auf ihren Bruder.
Philipp stimmte ihm zu. »Ja, das ist richtig. Wir werden so viele Dosen mitnehmen, wie wir schleppen können.
Seht mal, da liegt ein Haufen alter Säcke. Wir füllen einfach zwei davon mit Konservendosen und tragen sie dann zusammen zum Stall.«
»Gut«, sagte Jack. »Hier ist ein Sack für dich und Dina.
Und diesen nehmen Lucy und ich.«
Philipp stellte sich auf den Stuhl und langte mit der Hand in die hinterste Reihe der auf den Brettern stehenden Konservenbüchsen. Dose auf Dose warf er hinunter, und die ändern steckten sie in die Säcke. Was für ein gewaltiger Vorrat war in dieser Hütte aufgestapelt!
Bald waren die beiden Säcke voll. Hoffentlich konnten sie sie tragen. Jedenfalls hatten sie nun für eine Weile genug zu essen. Jack steckte noch vorsorglich einen Büchsenöffner in die Tasche.
Bevor sie gingen, durchsuchten sie die ganze Hütte.
Vielleicht entdeckten sie irgendwelche Papiere, die ihnen etwas über diese merkwürdigen Piloten verrieten. Aber obwohl sie alle Ecken durchstöberten und sogar unter den Säcken nachsahen, fanden sie nichts.
»Was mögen sie wohl mit der Kiste gemacht haben, die im Flugzeug stand?« meinte Jack. »Sie ist nirgends zu sehen. Ich hätte sie zu gern ein wenig näher betrachtet.«
Die Kinder verließen die Hütte und sahen sich draußen noch einmal gründlich um. Und da entdeckten sie in einem Dickicht von Büschen und Bäumen, sorgfältig mit einer Plane zugedeckt, sechs große, hölzerne Kisten.
Jack zog die Leinwand ein wenig zur Seite. »Komisch!
So viele Kisten – und alle leer. Was wollen sie denn da hineinpacken?«
Auch Philipp konnte sich das nicht erklären. »Wer weiß!
Wozu bringen die Männer leere Kisten in dieses verlassene Tal? Und womit wollen sie sie füllen? So etwas können eigentlich nur Verrückte machen.«
»Oh, glaubst du wirklich, daß sie verrückt sind?« rief Lucy entsetzt. »Was sollen wir dann nur tun?«
»Ihnen aus dem Weg gehen«, riet Philipp. »Aber nun zurück zum Stall! Haben wir auch die Tür zugemacht? Ja.
Hauruck, Dina, faß an den Sack an!«
Langsam stolperten die Kinder mit den schweren Säcken zu dem Kuhstall, in dem ihre Sachen standen. Als sie endlich anlangten, warf Jack den Sack zu Boden und kletterte rasch auf seinen Baum, um die Gegend mit dem Fernglas abzusuchen. Es war ja möglich, daß die Männer schon zurückkamen. Aber er konnte keine Spur von ihnen entdecken.
»Alles klar!« rief er und kam wieder herunter. »Nun aber eine anständige Mahlzeit! Eine bessere haben wir noch nicht gehabt, denn wir waren noch nie im Leben so hungrig.«
Sie öffneten zuerst eine Büchse mit Keksen und nahmen vierzig Stück heraus. Zehn konnte sicher jeder von ihnen verzehren. Dann wählten sie Zunge, die Jack zierlich mit seinem Taschenmesser zerschnitt. Und zum Nachtisch gab es Ananasstückchen mit Milch.
Das schmeckte! Vergnügt saßen sie auf dem von der Sonne erwärmten Boden und futterten. So köstlich hatte es ihnen noch niemals gemundet. »Mmmmmmmmm!«, machte Lucy, was soviel heißen sollte wie »einfach himmlisch«. Sofort äffte Kiki ihr nach: »Mmmmmmmmm!«
Dina ging zur Quelle, spülte die leere Milchdose aus und füllte sie mit klarem Wasser. Dieses vermischte sie mit dem Rest des Ananassaftes und bot dann jedem einen Trunk nach dem köstlichen Mahle an.
»Äh! Jetzt ist mir bedeutend besser.« Jack machte seinen Gürtel um drei Löcher weiter. »Wie gut, daß du die Geduld verlorst und gegen die Tür tratst, Philipp. Wir hatten uns so fest eingebildet, sie wäre verschlossen!«
»Schön dumm von uns!« Philipp legte sich lang auf den Boden und schloß die Augen. »Was sollen wir denn nun mit den leeren Dosen machen?«
»Es sieht gar nicht so aus, als wolltest du etwas machen«, entgegnete Dina. »Ich werde sie in ein Kaninchenloch schubsen. Die Kaninchen können sie auslecken.«
Sie hob eine Dose auf, ließ sie aber gleich wieder mit einem Schrei des Entsetzens fallen. Lizzie hatte sich darin an den Resten der Zunge gelabt. Nun schlüpfte sie eilig
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