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Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition)

Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition)

Titel: Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa Brand
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Kopfnüsse darauf bekam? Es wird Zeit, dass Maria Tudor den Thron besteigt und die universale Ordnung wieder herstellt!« An der Seite eines französischen Gemahls natürlich.
    »Heinrich hat seine Tochter Maria zum Bastard erklärt«, versetzte Cass hitzig.
    »Sie ist die Erstgeborene, das allein zählt. Und wenn man sie klug verheiratet, wird man über ihr Geschlecht hinwegsehen, und sie wird keinen Schaden anrichten. Der Eheherr sei der Schöpfer seiner Frau, so steht es in der Bibel, n’est-ce pas? Und zu deinem Trost: Ich denke, der Geruch brennender Protestanten unterscheidet sich nicht deutlich von dem meiner Glaubensgenossen. Du wirst auf deine Kosten kommen.«
    Rasend vor Wut holte Cass aus, um ihm mit der flachen Hand ins Gesicht zu schlagen. Geschickt wie ein Raubvogel fing Selve ihre Hand beim Gelenk und bog sie nach unten. Er lachte leise. Er war nur noch wenige Schritte von seinem Ziel entfernt.
    »Ich wusste es, in dir tobt la bête, ein Biest! Das ist es, was dich reizvoll macht, nicht deine Frömmelei. Es ist ein Vergnügen, das Raubtier in dir zu wecken.«
    »Nie würde ich meinen Glauben für dich verraten! Nie!« , fauchte Cass. In ihrem Kopf hallte eine ferne Stimme, die einen ganz ähnlichen Satz herauspresste – nein, schrie. Es war ihre Mutter.
    Cass erschauerte. Wann und zu wem hatte ihre Mutter diesen Satz gesagt?
    »Du hast deinen Glauben längst verraten, mon bébé. Du hast das Lager mit einem möglichen Feind Englands geteilt oder meinst du ernsthaft, dass das Bündnis unserer Länder von Bestand ist, wenn Edward auf dem Thron bliebe?«
    »Mich interessieren politische Bündnisse nicht. Du interessierst mich. Du!«
    »Oh Cass, ich zweifle mit derselben Wonne an der Unschuld deiner Gefühle wie an der Wahrhaftigkeit deines Glaubens! Sei endlich du selbst! Die Wollust sollte deine Religion sein, dein Leib ein Nachtgebet. Er ist herrlich anzusehen! Habe ich dir das nicht oft genug geschrieben?«
    Beiläufig beugte er sich zu ihr hinab, fing ihre funkelnden Augen mit seinen Blicken, näherte seinen vollen Mund dem ihren.
    Cass wollte den Kopf zurückziehen, doch seine Augen – karamellfarben wie die des jungen Königs – hielten sie fest. Er unterließ jede Berührung, und doch meinte sie seinen Kuss auf ihren Lippen zu spüren. Ein lockendes Brennen. Antoines Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln, dem Bewunderung und ein Hauch Geringschätzung beigemischt war.
    Nein, keine Verachtung. Er darf mich nicht verachten, gerade jetzt nicht, nicht unter diesen Umständen.
    »Bitte, verspotte meinen Glauben nicht. Er ... Er hat mein ganzes Leben bestimmt«, wiederholte Cass eindringlich.
    De Selve nahm den Kopf zurück und zog Cass an ihren schmalen Schultern zu sich heran. »Die Liebe sollte dein Leben bestimmen. Geh zurück ins Bett, meine Schöne«, bat er leise.
    Widerstrebend befolgte Cass seine Aufforderung. Warum war er mit einem Mal wieder zärtlich? Und weshalb verspürte sie plötzlich solche Todesangst vor ihm?
    Sie wagte nicht, weiter darüber nachzudenken. Sie musste ihm gefallen, sie wollte und durfte seine Gunst nicht verlieren. Kaum hatte sie sich niedergelegt, schwang de Selve sich geschmeidig und kraftvoll über sie, als wolle er eins der Jagdpferde besteigen, die Edward ihm verehrt hatte.
    Zögernd streckte Cass sich ihm entgegen.
    »Antoine«, begann sie stockend, »ich will ...«
    »Schssscht, nicht jetzt.« Antoine kniete reglos über ihr, stütze die Hände neben ihrem Kopf auf und hielt die Lust in der Schwebe, bis sie widerstrebend die Augen schloss und ihm den Mund darbot.
    »So ist es gut«, flüsterte de Selve. »Sehr gut. Und nun verrate mir, was Edward in den letzten Nächten mit dir getrieben hat?«
    »Edward? Wie ... Wie kommst du darauf?«
    »Weil du ihn nachts besuchst.«
    Cass riss die Augen auf. »Das ...«
    »Ist die Wahrheit. Leugne nicht. Du kennst ihn besser als jeder seiner Kronräte, als alle Diplomaten Europas. Die er wohl kaum in sein Bett laden würde.«
    Bei Gott, er ließ sie noch immer beobachten. Cass wandte den Blick ab. Warum?
    »Hat er dich hier berührt?« De Selve ließ eine Fingerspitze über den Stoff ihres Spitzenhemdes gleiten, fand ihre rechte Brustwarze, kniff sie leicht.
    War es möglich, dass ihr Liebhaber eifersüchtig war? Ging es darum?
    Cass sah den Mann über ihr empört an. »Wie kannst du so etwas fragen!«
    »Er ist der König. Kein englisches Mädchen würde ihm widerstehen. Er hat viel zu bieten.«
    »Antoine, er ist

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