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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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erstarrt.
    Und West torkelt von dem Loch in der Wand weg …
    … und hebt den linken Arm, der am Ellbogen in einem schwelenden Stumpf aus verbrannten Knochen, Fleisch und Haut endet.
    West schwankt unsicher.
    Doch Wizard fängt ihn auf, worauf die beiden samt dem Kind durch die Tür stolpern und auf den Boden eines steinernen Stollens fallen.
    West bricht zusammen, ergreift seinen Armstumpf und verfällt in einen Schock.
    Wizard legt das Baby ab, zieht rasch Wests schmelzende Schuhe aus und dann seine – knapp eine Sekunde bevor die Sohlen völlig verbrannt sind.
    Anschließend bandagiert er Wests Arm mit seinem Hemd. Die rot glühende Lava hat die Wunde ausgebrannt, und das erleichtert die Sache.
    Dann ist es vorbei.
    Und im letzten Traumgesicht sieht West Wizard und sich in einem dunklen Steintunnel im Innern eines afrikanischen Vulkans sitzen, erschöpft und ausgepumpt, und zwischen ihnen liegt ein kleines Mädchen.
    Und Wizard ergreift das Wort:
    »Das … das gab es noch nie. Seit Anbeginn der historischen Aufzeichnungen ist so etwas noch nicht vorgekommen. Zwei Orakel. Zwillinge . Und del Piero weißt nichts davon …«
    Er wendet sich an West. »Mein junger Freund. Mein tapferer junger Freund. Das schafft völlig neue Voraussetzungen. Und damit könnte sich für uns bei dem bevorstehenden Kampf eine Chance bieten. Wir müssen die anderen Mitgliedsstaaten verständigen und eine Konferenz einberufen, vielleicht die wichtigste Konferenz der Neuzeit.«

Eine Konferenz
der Völker

    COUNTY KERRY, IRLAND
    Oktober 1996
    7 Monate später

O’Shea Farm
    County Kerry, Irland
    28. Oktober 1996, 17.30 Uhr

    Für das ungeübte Auge wirkte es wie ein altes Farmhaus, das einsam auf einem Hügel über der Atlantikküste stand. Für das geübte Auge jedoch sah die Sache ganz anders aus. Der erfahrene Profi hätte die mindestens 20 schwer bewaffneten irischen Elitesoldaten bemerkt, die rund um das Anwesen postiert waren und den Horizont absuchten.
    Es war sicherlich ein ungewöhnlicher Veranstaltungsort für eine internationale Konferenz, aber die Beteiligten wollten bei dieser Zusammenkunft möglichst wenig Aufsehen erregen.
    Die Weltlage war bedenklich. Die Iraker waren aus Kuwait vertrieben worden, spielten jetzt aber Katz und Maus mit den Waffeninspekteuren der UN. Europa stritt sich wegen der Stahlzölle mit den USA. Indien und Pakistan, die bereits in einen nicht offiziell erklärten Krieg verwickelt waren, waren drauf und dran, Atommächte zu werden.
    All das waren gewichtige Themen, doch die Nationen, deren Vertreter sich hier trafen, waren keine Großmächte. Es waren kleine Länder, Mäuse sozusagen, keine Löwen. Relativ kleine Fische, was die großen Sicherheitsfragen der Welt anging.
    Aber nicht mehr lange.
    Die Mäuse wollten ihre Stimme erheben.

    Sechs der sieben Delegationen saßen jetzt im Wohnzimmer des Farmhauses und warteten. Jede nationale Abordnung bestand aus zwei bis drei Personen – ein ranghoher Diplomat und ein oder zwei Vertreter des Militärs.
    Der Blick aus dem Fenster war atemberaubend – die wilden Wogen des Atlantischen Ozeans, die sich an der Küste brachen, boten ein prächtiges Bild –, aber keiner der Versammelten achtete groß auf das Panorama.
    Die Araber blickten ungeduldig und mit gerunzelter Stirn auf ihre Armbanduhren. Ihr Leiter, ein ausgefuchster Ölscheich aus den Vereinigten Arabischen Emiraten namens Anzar al Abbas, sagte: »Seit über sechs Monaten hat Professor Epper nichts mehr von sich hören lassen. Weshalb meinen Sie, dass er überhaupt kommt?«
    Die Kanadier saßen wie üblich ruhig und geduldig da, und ihr Leiter sagte lediglich: »Er wird kommen.«
    Abbas warf ihm einen missmutigen Blick zu.
    Während er wartete, blätterte er seine Unterlagen durch und las noch einmal den geheimnisvollen Auszug aus einem Buch, den man sämtlichen Teilnehmern an dieser Konferenz hatte zukommen lassen.
    Er war mit »Der goldene Schlussstein« überschrieben …

    DER GOLDENE SCHLUSSSTEIN

    Aus: Als Menschen Berge bauten: Die Pyramiden
    von Chris M. Cameron
    (Macmillan, London, 1989)

    Das vielleicht größte Rätsel der Pyramiden ist auch das offensichtlichste: die große Pyramide von Giseh ist drei Meter kleiner, als sie sein sollte.
    Denn einstmals befand sich eines der meistverehrten Objekte an ihrer Spitze.
    Der goldene Schlussstein.
    Beziehungsweise der Benben , wie ihn die Ägypter nannten.
    Der wie eine kleine Pyramide geformte Schlussstein war drei Meter hoch und bestand

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