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Das Tattoo

Das Tattoo

Titel: Das Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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bleiben.
    „Ich habe dir auch aufgetragen, auf deinem Posten zu blei ben.”
    „Ja, aber ich dachte …”
    „Ich bezahle dich nicht dafür, dass du denkst. Ich bezahle dich dafür, dass du meine Befehle befolgst.”
    „Und das habe ich getan, Boss. Ich habe mir diesen Privat schnüffler geschnappt, genauso wie Sie es wollten.”
    „Und jetzt wirst du dafür geschnappt.”
    „Niemals … jedenfalls glaube ich das nicht”, sagte Simon.
    „Und was wollten dann die Cops?”
    Simon holte tief Luft. „Die Fußspuren, Boss. Man konnte se hen, dass jemand ums Haus herumgegangen ist.” Er begann zu fluchen. „Aber woher zum Teufel sollte ich wissen, dass es auf hört zu schneien? Wo es doch schon die ganze Zeit geschneit hat, seit ich hier bin!” Nach einer kurzen Atempause fügte er hinzu: „Aber sie kommen mir trotzdem nicht auf die Schliche. Die Spu ren hörten an der Straße auf.”
    In Pharaoh kochte Zorn hoch. Er war so wütend, dass er zit terte.
    „Und da du Volltrottel neu zugezogen bist, wirst du auch der Erste sein, den sie befragen.”
    „Was soll ich denn jetzt machen?” fragte Simon ziemlich kläglich.
    Pharaoh schaute auf die Uhr. „Kennst du die Busstation?”
    „Nein”, gab Simon zurück. „Aber ich werde sie finden.”
    „Sei in zwei Stunden dort. Jemand wird dich dort erwarten.”
    Simon fiel ein Stein vom Herzen. „Danke, Boss. He, tut mir echt Leid. Wird nicht wieder passieren.” Damit legte er auf.
    Pharaoh hörte es klicken. „Das siehst du ganz richtig”, sagte er leise und legte ebenfalls auf.
    Simon Law kam fünf Minuten vor der verabredeten Zeit bei der Busstation an. Er ließ seinen Blick über die kleine Menschenansammlung schweifen, erkannte jedoch niemanden, was ihn aller dings auch nicht beunruhigte. Er war ohnehin ein bisschen zu früh dran und musste dringend aufs Klo.
    Seine Schritten hallten in dem großen gekachelten Raum wi der, als er auf die Urinale an der Wand zuschlenderte. In dem Moment, in dem er seinen Reißverschluss nach unten zog, ging die Tür hinter ihm auf. Er schaute über die Schulter und lächelte, weil er den Eintretenden erkannte.
    „He, Paulie, gib mir noch ne Sekunde, ich bin gleich soweit”, sagte er, während Paulie hinter ihn trat und ihm ohne mit der Wimper zu zucken die Gurgel durchschnitt.
    Simon sackte lautlos in sich zusammen und fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden, tot, noch bevor er einen Schrei ausstoßen konnte.
     
    15. KAPITEL
    Betty LeGrand glaubte, ein Dejá-vu zu haben, als sie auf Zehen spitzen den Flur in ihrem alten Hauses hinunter schlich und bei ihrer Schwiegertochter ins Zimmer spähte - genauso wie sie es früher bei Clay zahllose Male getan hatte. Frankie, deren Haare sich wie eine schwarze Flut über das Kopfkissen ergossen, hatte sich die Decke bis unters Kinn hochgezogen und schlief. Als Bet ty ihren unschuldigen Gesichtsausdruck sah, musste sie lächeln. Beruhigt, dass alles in Ordnung war, drehte sich Clays Mutter um und ging wieder ins Wohnzimmer. Gut, dass Frankie wenigstens schlafen konnte.
    Ihr Mann Winston kam mit zwei Tassen Kaffee aus der Kü che. Er reichte ihr eine davon und fragte: „Wie geht es ihr?”
    „Sie schläft immer noch. Aber so ist es wahrscheinlich am besten.”
    Winston folgte seiner Frau mit gerunzelter Stirn ins Wohn zimmer und setzte sich neben sie auf die Couch. Sie verbrachten eine ganze Weile schweigend, die er damit füllte, dass er in seinen Kaffee blies, während Betty in einer Illustrierten blätterte.
    „Das ist wirklich ein ganz schönes Durcheinander, was?”
    Betty schaute auf. „Durcheinander ist wohl kaum das richtige Wort”, sagte sie leise. „Ich mache mir so große Sorgen um die Si cherheit der Kinder, dass ich nachts kein Auge mehr zubekom me.”
    Winston strich ihr lächelnd eine Haarsträhne aus den Augen. „Sie sind keine Kinder mehr, Honey.”
    Sie seufzte. „Ich weiß, aber du verstehst schon, was ich meine. Unsere Kinder bleiben immer unsere Kinder, ganz gleich wie alt sie sind.”
    „Wann wollte Clay zurück sein?” fragte Winston.
    „Am frühen Nachmittag. Er wollte die dringlichsten Aufgaben delegieren und noch kurz mit seinem Vorarbeiter reden. Sie dachten, sie könnten die Isolierung anbringen und dann vielleicht im Westflügel anfangen.”
    Winston nickte und trank einen langsamen Schluck von sei nem Kaffee.
    „Mit dem Auftrag für diesen Krankenhausflügel steht der Junge wohl endgültig fest auf eigenen Beinen”, sagte er.
    Betty

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