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Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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solle
mich und Adenauer in Ruhe lassen.“
    „Hat er sich nicht gewehrt?“
    Auf Lampes Gesicht schlich sich
ein irres Grinsen. „Natürlich hat er das, er wollte doch da raus. Aber da habe
ich gesagt, er solle erst gestehen, dass er Lübbo und ... er hat es zugegeben.
Und dann hat ihn wohl irgendwann die Kraft verlassen.“
    „Er hat zugegeben, dass er die
drei Männer umgebracht hat?“
    „Ja. Er hat gesagt, dass er sie
umgebracht hat. Wegen der Zettel.“
    „Welche Zettel?“
    „Da kamen doch immer so Zettel, auf
denen stand, dass einer von uns auspacken will.“
    „Wegen der Morde an Siebo und
Tammo?“
    „Ja. Aber da stand nicht, von wem
sie sind.“
    Büttner dachte kurz nach, dann
fragte er: „Kamen diese Zettel schon vor Lübbos Tod?“
    „Vor Lübbos ... ja, ja natürlich.
Sie kamen schon vor Lübbos Tod. Und als man ihn umgebracht hatte, dachten wir
natürlich, dass er es sein musste, der auspacken wollte. Dass das irgendeiner
von uns gemerkt hat und ihn ... ja, aber dann ging es mit Johann weiter und
dann mit Gustav ... das war ... irgendwie komisch. Aber mir war ja klar, dass
es dann nur Menno gewesen sein konnte. Es blieb ja keiner übrig, außer mir. Und
ich war es ja nicht gewesen.“
    „Deswegen hatten Sie auch Angst,
dass Menno Sie als nächsten umbringen würde.“
    „Ja, natürlich. Ich sagte doch
schon, dass ich Angst hatte, und dass ich deswegen die Abdeckung von der
Güllegrube beiseite geschoben habe.“
    „Hat er wirklich zugegeben, Lübbo
Krayenborg umgebracht zu haben?“, wunderte sich Büttner, denn das würde ja das
Geständnis von Fenna Krayenborg komplett über den Haufen schmeißen.
    „Ja, das hat er ... nein“, Rudolf
Lampe zog die Stirn in Falten, „nein, ich glaube, dass hat er nicht gesagt. Er
sagte, er habe Angst gehabt, dass er der Nächste ist, nachdem Lübbo tot war,
und da hat er dann Johann und Gustav ... er meinte, bevor es ihn treffen würde,
wäre es doch nötig gewesen, dass ...“
    „Aber den Mord an Schepker und
Grensemann, den hat er zugegeben.“
    „Ja. Ja, das hat er. Aber ...“
Lampe schien in diesem Moment ein Licht aufzugehen. „Aber, wenn Menno Lübbo
nicht umgebracht hat und ich auch nicht, wer war es denn dann?“, sah er Büttner
fragend an.
    „Was hat es mit den Teebeuteln
auf sich, die man am Tatort gefunden hat?“, ignorierte Büttner seine Frage.
    „Teebeutel?“ Lampe schien zu
überlegen. „Ach die. Weiß ich nicht, warum Menno das gemacht hat.“
    „An der Güllegrube hing auch
einer. Der kann ja wohl kaum von Buurmann sein. Haben Sie ihn dahin gehängt?“
    „Einen Teebeutel? Nein. Woher
sollte ich denn einen Teebeutel haben?“
    „Schade.“ Büttner schürzte die
Lippen. Was, verdammt noch mal, hatte das zu bedeuten? Er würde noch weiter
nachforschen müssen. Schließlich waren diese vermaledeiten Beutel ja nicht
einfach an die jeweiligen Tatorte geflogen. „Herr Lampe, ich möchte Sie jetzt
bitten, mit aufs Präsidium zu kommen und Ihre Aussage zu Protokoll zu geben.
Ich bin sicher ...“
    „Ich? Aufs Präsidium?“, fragte
Lampe, und wieder schlich sich dieser irre Blick in seine Augen. „Präsidium ...
nein, Herr Kommissar, ich glaube, das werde ich nicht tun, weil ...“
    „Weil?“, fragte Büttner. Doch er
konnte seine eigene Frage nicht mehr hören, da in diesem Moment ein
ohrenbetäubender Knall das Zimmer durchriss - und Rudolf Lampes Gehirnmasse in
alle Richtungen spritzte.

33
    Es war ein Schlachtfest gewesen.
Zuerst die Staatsanwaltschaft, dann die Medien während der Pressekonferenz.
Alle hatten sich auf ihn gestürzt und – zu Recht? – gefragt, ob nicht
wenigstens der Tod Rudolf Lampes mit ein wenig mehr psychologischem Geschick
hätte verhindert werden können, nachdem die Polizei schon nicht in der Lage
gewesen sei, die vorherigen vier Morde zu verhindern. Tja, was konnte er, David
Büttner, darauf schon antworten? Im Nachhinein war man immer schlauer. Auch die
Geier von der Presse. Aber die taten jetzt so, als sei die Sache doch von
Anfang an klar gewesen. Sie hätten ja schon immer gesagt, dass der
Mörder nur in den Reihen des Altherrenstammtisches zu finden sein könne, darauf
hätten schließlich von Anfang an alle Indizien und Beweise hingedeutet. Ach ja,
hatte Büttner geantwortet, und warum, bitte schön, habe dann niemand von den
hier anwesenden Schlaumeiern seine ach so stichhaltigen Indizien und Beweise an
die Polizei weitergegeben, wenn es diese schon immer gegeben habe? Daraufhin
war ein

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