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Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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keiner von uns wäre da heil herausgekommen!“, rief er empört,
und Büttner wunderte sich, wie fest seine Stimme auf einmal klang.
    „Nun, so schlecht kann das
schlechte Gewissen dann ja nicht gewesen sein“, sagte er trocken. „Und mit
diesem Wissen waren Sie für immer aneinandergeschweißt“, fuhr er fort. „So hat
sich Menno Buurmann auch keiner in den Weg gestellt, als er seine Frau Marianne
an seine Freunde und Bekannten verschacherte, sie zum Sexobjekt machte, sie
...“
    „Ich schwöre, ich habe Mariana
nie angerührt“, rief Lampe aufgebracht, „ich habe ihr nichts getan, das ...
konnte ich nicht.“
    „Aber Sie haben zugesehen, wie
Ihre Freunde sich an ihr vergingen. Damit sind Sie keinen Deut besser als
sie!“, fuhr Büttner ihn an. „Sie widern mich an, Lampe, ich kann gar nicht
sagen, wie mich Ihr erbärmlicher Charakter ...“ Er unterbrach seinen
Wortschwall, als Lampe am Abzug seines Gewehrs herumfingerte und Hören Sie
sofort auf! schrie. „O.k.“, sagte er betont ruhig, „das war damals. Wer
aber ist für die jüngsten Morde verantwortlich?“
    Rudolf Lampe starrte ihn an, als
würde er an seinem Verstand zweifeln. „Das wissen Sie nicht?“, fragte er
perplex.
    „Doch. Für mich ist die Sache
klar“, log Büttner. „Da Sie der einzige Überlebende sind, gehe ich davon aus,
dass Sie es waren.“
    „Ich?“, rief Lampe entsetzt.
„Aber nein, das war ich nicht! Ich habe nur ... aber das war irgendwie ein
Unfall.“
    „Was war ein Unfall?“, fragte
Büttner lauernd. Hoffentlich kam jetzt, verdammt noch mal, nichts dazwischen,
denn nun hatte er den Alten endlich soweit, dass er auspacken würde! Er merkte,
wie ihm vor lauter Aufregung der Schweiß den Rücken herunter lief.
    „Die Güllegrube, sie ...“ Lampe
stutzte.
    „Sie haben Buurmann in der Gülle
ersäuft“, half Büttner ihm auf die Sprünge.
    „Er hatte mich angerufen, da war
ich gerade bei Bauer Franzen, weil meine Frau ... sie brauchte Milch. Ich hab
gesagt, er soll dahin kommen, ich wollte ihn auf keinen Fall in meinem Haus
haben. Ich hatte Angst, weil ich wusste, dass er ... und ich dachte, ich bin
der nächste und da hab ich ... es war nur eine Vorsichtsmaßnahme, ich dachte,
dann kann er mich nicht erreichen, wenn der Güllegang zwischen uns ist.“
    „Was genau wollte Buurmann von
Ihnen?“, fragte Büttner, nachdem Lampe eine Weile geschwiegen hatte.
    „Er sagte, er habe darüber
nachgedacht, dass es am besten wäre, wenn ich die Morde an Lübbo, Johann und
Gustav gestehen würde.“
    „Warum hielt er es für das
Beste?“
    „Er meinte, dann wäre endlich
Ruhe und die Polizei würde ihn nicht immer nerven.“
    „Sie hatten die Morde aber nicht
begangen.“
    „Nein! Nein, natürlich nicht“,
rief Lampe entsetzt.
    „Und was passierte dann?“
    „Ich hab gesagt, dass ich das
nicht tun würde. Er hat mich angeschrien und mir gedroht, er würde alles
auffliegen lassen, und er wisse doch, dass ich der Mörder sei ... und dann bin
ich immer weiter zurückgewichen, weil ich Angst hatte, er würde sich auf mich
stürzen ... er kam immer näher und ... auf einmal war er weg.“
    „Weg.“ Büttner nickte. „Er war
über die Sicherheitslinie getreten und ... in die Gülle gefallen.“
    „Ja, es war ja inzwischen dunkel,
da hat er das Loch wohl nicht gesehen.“
    „Haben Sie versucht ihn da
herauszuziehen? Haben Sie versucht Hilfe zu holen?“ Büttner schüttelte es bei
der Vorstellung, wie Buurmann in der Güllegrube um sein Leben kämpfte.
    „Ich ... wollte es“, stammelte
Lampe, und ein sonderbarer Glanz schlich sich in seine Augen, „ich habe eine
Forke genommen, er sollte sich daran festhalten. Aber als ich ihn da so in der
Gülle schwimmen sah ...“
    „Mussten Sie an Ihren Hund
Adenauer denken, den Buurmann auf bestialische Weise ...“
    „Ja ... Adenauer ... ich sah ihn
wieder vor mir, meinen treuen Freund, wie er jaulte und winselte und ... ich
konnte nichts tun, er hat ihn einfach ersäuft.“
    „Warum hat er damals Ihren Hund
ersäuft?“
    „Ich hatte ihm gesagt ... ich
konnte nicht mehr, ich musste immer an diese furchtbare Nacht denken, als Siebo
und Tammo ... ich hab gesagt, dass ich überlege zur Polizei zu gehen.“
    „Und zur Warnung hat er Adenauer
ersäuft.“
    „Ja.“
    „Und dann haben Sie an jenem
Abend rot gesehen und das Gleiche mit Buurmann gemacht.“
    „Ja. Ich konnte nicht anders. Ich
hab mit der Forke immer auf ihn eingestochen und hab ihn angeschrieen, er

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