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Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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wieder seinen Zwetschgen zu.
    „Ich glaube, ich mach dann mal
Feierabend“, sagte Büttner und stieß einen tiefen Seufzer aus.
    „Prima Idee“, sagte Deike und
Hubert nickte.
    „Sie halten sich bitte beide zu
meiner Verfügung.“
    „Sicher. Schlafen Sie schön, Herr
Kommissar.“
    „Wo kann ich Sie erreichen?“
    „Ich wohne zurzeit bei Luise
Alberts.“
    „Der Tierärztin?“ Büttner sah sie
erstaunt an.
    „Ja.“
    „Sind Sie befreundet?“
    „Ja.“
    „Das ist ja interessant.“
    „Wüsste nicht, was daran so
besonders interessant sein soll. Haben Sie keine Freunde, Herr Kommissar?“
    „Ich komme dann wieder auf Sie
zu.“ Damit drehte sich Büttner um und ging seinem Feierabend entgegen.

20
    „Aua!“ Sebastian Hasenkrug verzog
schmerzhaft das Gesicht und schob sich den rechten Zeigefinger in den Mund.
Sofort bemerkte er angewidert den eisenhaltigen Geschmack des Blutes.
    „Wehgetan?“, fragte Büttner mit
hochgezogenen Brauen und schaute auf die kleine Plastikdose, in der Dutzende
Stecknadeln mit bunten Köpfen lagen. Er hatte seinen Assistenten gebeten, das
notdürftig wieder zusammengeklebte Foto von Siebo Manninga und Tammo Freerksen
an die Fotowand zu pinnen.
    „Hab mich an den verschissenen
Stecknadeln gestochen“, jammerte Hasenkrug und streckte ihm den verletzten
Finger entgegen, aus dem aus einer kleinen Wunde das Blut rann.
    Büttner zuckte mit den Schultern.
„Hat Ihnen ja keiner gesagt, dass Sie mal ordentlich zulangen sollen. Und so
schlimm wird’s schon nicht sein, ich denke, dass wir diesmal noch von einer
Amputation absehen können.“
    „Was stellt denn der sich so
an?“, keifte Hermine Sanders. „Ist ja wirklich `ne Schande, mit was für
Waschlappen man es heutzutage bei der Polizei zu tun hat. Also, früher war das
nicht so. Ich erinnere mich ...“
    „Womit wir beim Stichwort wären“,
fuhr Büttner schnell dazwischen. „Nett von Ihnen, Frau Sanders, dass Sie uns
ein wenig bei der Suche nach unserem Mörder behilflich sein wollen.“
    „Falsch!“, unterbrach nun Hermine
Sanders ihrerseits den Hauptkommissar. „Ihr Mörder interessiert mich einen
Scheißendreck. Der soll die anderen zwei Drecksäcke, Lampe und Buurmann, ruhig
auch noch um die Ecke bringen, wäre längst überfällig. Ich will Ihnen einfach
nur mal erklären, mit was für Arschlöchern wir es hier über Jahrzehnte zu tun
hatten. Nur deswegen bin ich hier und aus keinem anderen Grund. Damit das
gleich klar ist. Vielleicht“, presste sie aus zusammengekniffenen Lippen
hervor, „vielleicht geben Sie sich bei der Suche nach den Mördern dann ja nicht
mehr ganz so viel Mühe. Wenn Sie mich fragen, verdient er eher einen Orden als
einen Aufenthalt im Knast.“
    „Nun, danach haben wir Sie aber
nicht gefragt“, stieß Hasenkrug, der der alten Frau die Bemerkung mit dem
Waschlappen sehr übel nahm, gallig hervor, wurde aber gleich darauf von seinem
Chef mit einem warnenden Blick bedacht. Sie konnten es sich nicht leisten, dass
Hermine Sanders es sich anders überlegte und ging. Schließlich war es schwer
genug gewesen, sie überhaupt hierher zu bekommen. Schreiend und keifend hatte
sie wieder an ihrem Fenster gestanden, als die Polizisten mit ihr sprechen
wollten. Sie hatten ihren Plan gerade aufgeben wollen, als zufällig Krayenborgs
Tochter Deike vorbeigekommen war und sich eingemischt hatte. Büttner hatte sie
auffordern wollen, wieder zu gehen, denn er hatte sich bis dahin nicht
vorstellen können, dass es ausgerechnet einem von Lübbos Familie gelingen
sollte, die alte Frau zur Mitarbeit zu überreden. Aber zu seiner Überraschung
hatte sich bei Deikes Anblick sogar ein Lächeln auf das Gesicht der betagten
Dame geschlichen, und sie hatte ihr aufmerksam zugehört. Dann hatte sie wortlos
genickt, ihre Tasche genommen und war zu den Polizisten ins Auto gestiegen.
    Büttner räusperte sich
vernehmlich. Er wollte nun endlich damit beginnen, die Fotowände der Reihe nach
abzulaufen und sich erklären lassen, wer darauf zu sehen war und in welchem
Verhältnis diese Personen zueinander standen. Am meisten interessierte ihn
natürlich die Generation von Lübbo Krayenborg und Konsorten, denn irgendwo hier
musste ein Geheimnis schlummern, das die Polizisten bisher noch nicht hatten
lüften können und das womöglich in einem unmittelbaren Zusammenhang mit den
Morden stand.
    „Frau Sanders“, sagte Büttner und
deutete auf die Fotowände, „ich würde zunächst einmal gerne erfahren, was Sie
über den

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