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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Flughafens ein und nahmen am nächsten Morgen einen der ersten Flüge, so dass sie noch vor Mittag in Washington ankamen. Nina, die immerhin eine Beratungsfirma zu leiten hatte, stieg in einen Flieger nach Boston um. Austin fuhr kurz nach Hause, um zu duschen und sich umzuziehen, und rief dann in seinem Büro an. Die Sekretärin sagte, sie habe einen ganzen Stapel Material für ihn.
    Er bat sie, die Sachen per Kurier zu Zavalas Haus zu schicken.
    Trout verspätete sich, was ihm gar nicht ähnlich sah. Während Austin auf Paul wartete, setzte er sich an den großen hölzerne n Esstisch und las die Unterlagen, die aus dem Gebäude der NUMA eingetroffen waren. Zavala kam aus dem Keller nach oben. Er hatte an irgendwelchen Geräten herumgebastelt. Austin reichte ihm ein Schwarzweißfoto aus der Akte. »Das hier hat uns das FBI geschickt.«
    »Hübsches Mädchen«, sagte Zavala. Die junge blonde Frau auf dem Foto war zwar keine klassische Schönheit, aber durchaus attraktiv. Sie wirkte wie ein Mädchen vom Lande, mit großen unschuldigen Augen und dem einnehmenden Lächeln, das sie auch an der Ausgrabungsstätte in Arizona auf den Lippen getragen hatte.
    »Mrs. Wingate?«
    Austin nickte. »Mrs. Wingate, wie sie vor vierzig Jahren ausgesehen hat.« Er nahm das Bild zurück. »Ihr Name war Crystal Day. Damals hieß es, sie könnte vielleicht eine zweite Doris Day werden. In den fünfziger und sechziger Jahren hat sie einigen Erfolg beim Film gehabt. Höhepunkt ihrer Karriere war eine Liebesszene mit Rock Hudson. Sie hätte ein echter Star werden können, aber sie war ein bisschen zu sehr auf Alkohol und Drogen versessen und bewies keine glückliche Hand bei der Auswahl ihrer Männer. In den letzten Jahren hatte sie einige kleine Rollen in unbedeutenden Fernsehserien, aber auch das nur selten und in großen Abständen.«
    »Was für ein tragischer Verlust«, sagte Zavala und schüttelte den Kopf. »Wie konnte es dazu kommen, dass sie letztendlich tot in einer Duschkabine geendet ist?«
    »Ihr Agent sagt, er habe ihr einen Auftrag vermittelt, und zwar aufgrund des Anrufs einer angeblich unabhängigen Filmgesellschaft, die für eine Nebenrolle eine Frau mittleren Alters suchte. Sie haben von vornherein eine Menge Geld geboten. Ich vermute, diese Leute wussten genau, dass Crystal verzweifelt war und sich sofort auf dieses Angebot stürzen würde. Man konnte fest mit ihr rechnen, auch wenn sie feststellen würde, dass die Rolle nicht ganz ihren Erwartungen entsprach und nicht vor laufenden Kameras gespielt werden musste.«
    »Sie war gut genug, um uns an der Nase herumzuführen«, sagte Zavala.
    »Ja, genauso wie ihr ›Ehemann‹, Mr. Wingate aus Spokane.«
    »Der geheimnisvolle Fremde mit Narbe und ohne Bart. Hat man über ihn auch etwas herausgefunden?«
    »Er muss selbst im Bett noch Handschuhe getragen haben«, erwiderte Austin stirnrunzelnd. »Die Jungs aus dem Labor haben sogar den Griff seiner Schaufel nach Fingerabdrücken untersucht. Nichts.«
    »Schlauer Schachzug, einen Maulwurf ins Projekt einzuschleusen«, sagte Zavala mit unverhohlener Bewunderung.
    »Und schon war unsere Falle nur noch die Hälfte wert.«
    »Betrachten wir das als heilsame Erfahrung«, sagte Austin.
    Sein Tonfall gewann an Schärfe. »Wir haben gelernt, dass wir diese Kerle nicht unterschätzen dürfen. Wir wissen, dass sie gut organisiert sind.« Er tippte mit der Fingerspitze auf das Foto.
    »Und dass sie keine offenen Fragen mögen.«
    »Außerdem ist damit die Verbindung zu Time-Quest bestätigt.
    Sie melden ein paar Freiwillige bei der jeweiligen Ausgrabung an, kidnappen sie und schicken stattdessen Strohmänner. Time-Quest kommt sauber aus der Sache raus. Ziemlich clever.«
    »Teuflisch gerissen, würde ich sagen. Was haben wir davon zu halten, dass Wingate mir kurz vor der Explosion des Schuppens freundlich zugewinkt hat? Und dann diese beiläufige Bemerkung, von der die Wachen erzählt haben.«
    »›Netter Versuch?‹ Du musst zugeben, für einen Mörder hat er ausgesprochen viel Humor.«
    »Ich kann mir das Lachen gerade noch verkneifen. Er hat es uns unter die Nase gerieben, obwohl er nicht musste. Wieso?«
    »Vielleicht war ihm einfach danach.«
    »Vielleicht.« Austin strich sich nachdenklich über das Kinn.»Ich glaube, zum Teil war es reine Überheblichkeit. Er hat uns mitgeteilt, dass er weiß, wer wir sind. Außerdem wollte er deutlich machen, dass er einer mächtigen Gruppe angehört, mächtig genug, um uns wie Idioten behandeln

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