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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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von einem dunkelhäutigen Mann, der freundlich lächelte. »Ich heiße Kurt Austin, und das hier ist Joe Zavala.«
    »Ich bin Nina Kirov.« Nina erkannte Aquamans Augen, die sie hinter der Taucherbrille gesehen hatte. Sie fühlte sich an die Farbe eines Korallenriffs bei ruhiger See erinnert. »Ich glaube, wir haben uns bereits getroffen.«
    Austin grinste. Er fühlte sich geschmeichelt, dass sie ihn wieder erkannte. »Wie geht es Ihnen?«
    »Recht gut, danke. Eine heiße Dusche, und ich bin wieder auf dem Damm.« Sie schaute sich um. »Was für ein Schiff ist das hier?«
    »Die
Nereus,
ein Forschungsschiff der NUMA.«
    »Sie gehören zur National Underwater and Marine Agency?«
    »Ganz recht. Ich bin Leiter des NUMA-Teams für Sonderaufgaben. Joe ist der Schiffsingenieur unserer Gruppe.«
    »Ich sehe mich selbst eher als
Mechaniker
des Teams«, sagte Zavala.
    »Joe ist zu bescheiden. Er ist derjenige, der dafür sorgt, dass wir sowohl über als auch unter Wasser stets mobil bleiben.«
    Zavala war in der Tat Fachmann für alle denkbaren Antriebsmaschinen. Er konnte jeden beliebigen Motor reparieren, modifizieren oder montieren, sei es nun eine Dampfmaschine, ein Dieselmotor oder ein elektrischer Antrieb, ganz gleich, ob dieser sich in einem Automobil, einem Schiff oder einem Flugzeug befand. Zavala schreckte nie davor zurück, sich die Hände schmutzig zu machen, sobald er sich einem technischen Problem ausgesetzt sah. Er hatte die Entwicklung und Konstruktion zahlreicher Unterwasserfahrzeuge geleitet, bemannter wie unbemannter, von denen sich einige an Bord des Forschungsschiffs befanden. Zudem war er ein talentierter Pilot und konnte auf zweitausend Flugstunden am Steuerknüppel von Hubschraubern, kleinen Jets und Turbo-Prop-Maschinen verweisen.
    »Sie sagen, Sie gehören zu einem Team für Sonderaufgaben?«
    »Ja, richtig. Der Kern der Gruppe besteht aus vier Personen.
    Außer uns beiden gehören noch ein Tiefseegeologe und eine Meeresbiologin dazu, aber die sind zurzeit mit anderen Aufgaben betraut. Im Allgemeinen kümmern wir uns um Dinge, die außerhalb des eigentliche n Arbeitsbereichs der NUMA liegen.« Und außerhalb der Regierungskontrolle, hätte er hinzufügen können.
    »Was, um alles in der Welt, hat Ihr Schiff hier verloren?«
    »Wir kommen soeben aus dem Mittelmeer zurück und leisten gerade außerplanmäßige Hilfe«, sagte Austin. »Die marokkanischen Behörden befürchten, die küstennahen Ölbohrungen könnten das Sardinenfanggebiet in Mitleidenschaft ziehen. Die
Nereus
befand sich zufällig in der Gegend, also haben wir uns bereit erklärt, kurz mal den Meeresboden zu untersuchen.«
    »Nereus,
der alte Mann des Meeres«, murmelte Nina und schaute nachdenklich nach oben. »Es gibt ein Zitat von Hesiod, dem griechischen Dichter: ›Ein zuverlässiger und sanftmütiger Gott, der rechtschaffen und gütig denkt und niemals lügt.‹«
    Austin warf Zavala einen kurzen Blick zu. Womöglich handelte es sich bei Nina ja
tatsächlich
um eine Meerjungfrau.
    Hübsch genug war sie jedenfalls. »Ich weiß nicht, ob man das Schiff wirklich als alten Mann des Meeres bezeichnen kann. Die
Nereus
ist erst vor wenigen Monaten vom Stapel gelaufen, aber was die Wahrheitsliebe betrifft, hat Hesiod Recht. Das Schiff ist von vorn bis achtern mit modernster Überwachungs- und Vermessungselektronik voll gestopft.«
    »Der Konstrukteur der
Nereus
behauptet, wir Wissenschaftler seien bloß als Ballast an Bord«, sagte Zavala.
    Der breitschultrige Austin und sein einnehmender Begleiter entsprachen so gar nicht dem Typus des lehrerhaften Wissenschaftlers, den Nina gewöhnt war. Sie musterte die beiden Männer eindringlich. Austin besaß die Figur eines professionellen Footballspielers. Er maß einen Meter fünfundachtzig und wog etwa neunzig Kilo, und zwar ohne ein Gramm überflüssiges Fett. Sein tief gebräuntes Gesicht verriet, dass er sich häufig im Freien aufhielt, und der metallisch glänzende Schimmer seiner Haut zeugte von häufigem Kontakt mit Seeluft und Salzwasser.
    Abgesehen von den Lachfältchen um Augen und Mund, war seine Haut faltenlos. Obwohl Austin noch keine vierzig Jahre alt war, hatte sich sein Haar schon frühzeitig stahlgrau verfärbt, beinahe platinweiß.
    Der gut aussehende Zavala hatte etwas Geheimnisvolles an sich. Er war ungefähr sieben Zentimeter kleiner als Austin und mit achtzig Kilo Körpergewicht nicht ganz so stämmig, doch seine Statur wirkte geschmeidig und muskulös, vor allem an Armen

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