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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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Knattern der Energiefelder wuchs zu einem ohrenbetäubenden Lärm an, der die kämpfenden unwillkürlich innehalten ließ, um zu sehen, wer die Überlegenheit behielt.
    Die Aura Rianas hielt dem Angriff Aretamis stand, doch die Anstrengung ihr Schutzfeld aufrecht zu halten, raubte ihr langsam die Kräfte. Es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis sie nachließen und Kishos Magier die Oberhand gewann. Ein durchdingender Schrei, der selbst das Prasseln des Kampfes der Energien übertönte, erklang oberhalb von ihnen. Riesige Schatten stürzten aus dem Himmel und griffen ohne Vorwarnung die Wurrler mit ihren Hunden an. Nun konnten sie die Pferde nicht mehr halten, die an den Zügeln rissen und mit aufgestellten Schwänzen vor den unheimlichen Wesen aus der Luft flüchteten. Die Schatten wurden zu Harpyien und Mantikoren. Unbarmherzig setzten sie ihre Krallen und Zähne gegen die kleinen Krieger und ihre Hunde ein, rissen ihre Körper in Fetzen als wären sie aus Papier. Ihre Klauen und Giftstachel wüteten unter den Wurrlern mit gnadenloser Grausamkeit.
    Granak und Mandelao entlastet durch diese Hilfe, wandten sich unverzüglich Riana und Aretamis zu, die verbissen miteinander kämpften. Die Schutzhüllen, die sie umgaben, glühten und knatterten bei jeder Berührung und der Gestank von verbranntem Ozon umgab sie. Mandelao nahm den Troll bei der Hand, damit sie ihre Kräfte vereinen konnten, um Kishos Handlanger zu attackieren.
    Gemeinsam schleuderten sie unentwegt ihre Feuerbälle in die weiße Schutzhülle des Magiers, in der Hoffnung, dass sie zusammenbrechen würde. Aretamis gelang es nicht seine Konzentration aufrecht zu halten, beim Anblick des Blutbades, das die Harpyien und Mantikore unter seinen Kriegern anrichteten. Geschwächt durch die zusätzliche Attacke der beiden Magier, verzerrte sich sein Gesicht zu einer wütenden Maske.
    Aretamis stieß einen markerschütternden Schrei aus, vollführte mit den Armen eine rasche Bewegung, die seine Gestalt durchsichtig werden ließ. Mit einem lauten Knall erlosch die Hülle und zurück blieb ein verbrannter Ring im Gras, der trotz der Feuchtigkeit qualmte.
    Granak stieß einen Fluch aus, als sich Aretamis in Luft auflöste. »Dieser hinterhältige Feigling ist uns entkommen. Wir hätten nur noch eine Minute gebraucht um ihn zu rösten, nur noch eine läppische Minute und wir hätten ihn besiegt.« Der Troll schlug sich wütend und enttäuscht auf die Schenkel.
    Mandelao zog Granak wortlos mit sich, weil er bemerkte, wie Riana einem Blatt im Wind gleich zu schwanken begann. Ihre Aura erlosch mit einem säuselnden Rauschen und ihrem Mund entfuhr ein lang gezogenes Stöhnen.
    Gerade noch rechtzeitig erreichten die beiden Riana, um sie zu stützen. Rianas ohnehin blasse Haut wirkte durchsichtig und das weiße Haar klebte ihr schweißnass auf der Stirn. Stöhnend mit flatternden Augenlidern sank sie in die Arme Mandelaos.
    Gandulf und Julian beobachteten derweil bis ins Mark erschüttert das Massaker, dem die Wurrler zum Opfer fielen. Die wenigen Zwerge, die es schafften zu fliehen, wurden von den Harpyien erbarmungslos gejagt und vernichtet. Nicht einer von ihnen kam mit dem Leben davon, nicht einmal die Hunde, die mit eingeklemmtem Schwanz panisch versuchten zu entkommen.
    Der unerträgliche Gestank nach Blut und Schweiß erfüllte die Luft, legte sich auf die Lungen und reizte Julians Magen. Er wandte sich von dem Bild des Grauens ab, um sich nicht übergeben zu müssen, doch es gelang ihm nicht.
    Bis in alle Einzelheiten brannten sich die Bilder des Grauens in sein Gehirn ein und verursachten eine aufsteigende Übelkeit, gegen die er nicht ankämpfen konnte. Keuchend und würgend beugte sich Julian vorneüber, um sich zu übergeben. Inzwischen legte Mandelao Riana sanft ins Gras. Sie hatte durch die Anstrengung die ihr der Kampf gegen Aretamis abverlangte das Bewusstsein verloren. Ihre Atmung ging flach und unregelmäßig, was Mandelao die meisten Sorgen bereitete. Er öffnete die Jacke und das Hemd, um Riana das Atmen zu erleichtern, nebenher murmelte er Zauberformeln, die ihre Kräfte zurückbringen sollten. Der Troll beobachtete mit besorgter Miene Mandelaos Bemühungen.
    »Was hat sie sich dabei nur gedacht? Sie hätte sterben können ..., sie ...« Der Troll wollte weiter zetern, aber Mandelao schnitt ihm das Wort ab.
    »Riana hat getan, was sie für richtig hielt, und jetzt hör auf zu klagen. In ein paar Stunden wird sie sich erholt haben, dann kannst du sie

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