Das Tor nach Andoran (German Edition)
erschüttert.
»Wir müssen also weiterhin nach Spionen Ausschau halten,« sagte Riana mehr zu sich selbst, als zu dem Troll, was Granak bejahte. Riana setzte sich wieder an ihren Platz unter der Tanne.
»Morgen früh, noch ehe die Sonne aufgeht, machen wir uns auf nach Ituma. Das wird uns einen Vorsprung verschaffen, denn ohne den Raben ist der Magier blind und es wird ihm nicht gelingen uns noch einmal zu überraschen,« sagte sie zufrieden.
Granak gab Riana recht, während Mandelao gedankenverloren die kleinen Rubine in den Taschen seines Umhangs verschwinden ließ. Es erschütterte ihn, dass Kisho Casendrea wegen der Rubine getötet hatte und er schwor, wenn sich die Gelegenheit bot, das alles rückgängig zu machen. Sobald er seinen Rubin in den Händen hielt, besaß er die Macht dazu und er würde sie gebrauchen.
Aber es war noch lange nicht so weit. Kisho saß wie eine fette Spinne im Netz und lauerte auf seine Beute, die Riana hieß. Nach und nach suchte sich jeder von ihnen einen Platz zum Schlafen, und als das Feuer heruntergebrannt war, schliefen sie tief und fest.
Der schrille Ruf der Harpyie Xylane weckte sie am nächsten Tag, noch ehe der helle Streifen am Horizont die Breite eines Fingers erreichte. Der Harpyie folgte Kandralas, der ein tiefes Brüllen als Weckruf erschallen ließ.
Riana erwache als Erste und weckte die Gefährten, die brummend und verschlafen hochkamen. Nach dem kurzen und kärglichen Mahl erschien auch Dragan, der die Nacht bei Jalara verbrachte, und gab Jalaras Beobachtungen an Riana weiter.
Sie hat den ganzen gestrigen Tag nicht einen Wurrler zu sehen bekommen , sagte der Drache zu ihr. Es sieht so aus als hätten wir einige Zeit Ruhe vor ihnen.
Riana schien beruhigt, drängte aber trotzdem zu einem schnellen Aufbruch.
Unter ihnen zog die schroffer werdende Landschaft, mit ihren steilen Felswänden, den tiefen Tälern und ihren reißenden Wildwassern dahin. Sie hatten das Vorgebirge erreicht und flogen stetig nach Südwesten, der Anweisung Kaleros folgend. Er kannte einen wenig benützten Pass, der nicht über in die eisigen Regionen des Drachengebirges führte, sondern wie er versicherte auch für Jalara gangbar war. Als sie den Pass vor sich sahen, berührte die Sonne die Spitzen der Gipfel und es begann, schnell dunkel zu werden. Sie landeten in der unmittelbaren Nähe des Passes auf einer vom Wind gepeitschten Wiese, die mit verkrüppelten Kiefern bestanden war. Während sich Dragan wieder aufmachte Jalara zu suchen, richteten sich die Gefährten in einer Höhle für die Nacht ein. Halbwegs geschützt vor dem schneidenden Wind verbrachten sie eine ruhige Nacht im Schutz der Mantikore und Harpyien, die sich in ihrer Nähe aufhielten, um Wache zu halten.
Früh am nächsten Morgen, nachdem Dragan zurück war, ging es dann weiter. Etwas steif bestieg die Gruppe ihre Transportmittel und überwanden durchfroren und klamm den Pass, den Kalero Tamyr-Pass nannte.
Vor ihnen lag das westliche Andoran mit seiner hügeligen Landschaft, die Riana sehr gut kannte. In weiter Ferne sah sie das silberglänzende Band des Dengro, der sich durch die Ebene von Elshirn schlängelt und sich irgendwo im Süden ins Anadarn - Meer ergoss.
Nach ausgiebiger Erkundung der Umgebung landete der Schwarm auf einer Lichtung, die von lichtem Wald umgeben war. Es waren Stunden vergangen, seit sie den Pass überwanden und Riana machte sich Sorgen um Jalara, die im Gebirge sicherlich nicht so gut vorankam, wie in der Steppe.
An diesem Abend kam keine rechte Unterhaltung in Gang, weil jeder aus der Gruppe seinen eigenen Gedanken nachhing. Rianas Gedanken waren bei Jalara. Sie hoffte die Echse möge den Pass unbeschadet überwunden haben und Dragan finden, der sie führen konnte.
Die des Trolls galten Dragan, Julian spürte noch immer das eigenartige Gefühl in seinem Magen, wenn er heimlich Riana betrachtete und Mandelaos Gedanken waren bei Casendrea, der vierköpfigen Schlange, die ein so schreckliches Ende gefunden hatte. Nach und nach zog sich jeder auf seinem Schlafplatz zurück, und versuchte zu schlafen. Die Schatten der mächtigen Gipfel des Drachengebirges lagen noch über dem Eingang der Höhle als Riana am Tag darauf nach einer kurzen Beratung mit den Magiern, Kandralas bestieg und nach Süden davon flog.
Dragan war noch nicht mit Jalara zurückgekehrt und so nutzte sie die Zeit nach der Stadt am Dengro zu suchen, in der sich Gallan aufhalten sollte. Dem Troll halfen alle seine Einwände
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