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Das Trumpf-As der Hölle

Das Trumpf-As der Hölle

Titel: Das Trumpf-As der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besaß einen schmalen Holzgriff, um den Arsenius seine Hand geklammert hatte. Dann hob er langsam seinen Arm und rammte ihn blitzschnell nach unten.
    Er traf genau. Die Spitze hieb in die Mitte der Karte. Im Kreuz As blieb sie stecken. Der Griff des Messers zitterte noch ein wenig nach. Arsenius schaute ihn so lange an, bis er zur Ruhe kam. Danach wandte er sich wieder an den Direktor.
    »Nimm das Messer!«
    Randall gehorchte automatisch. Er brauchte sich nicht einmal weit vorzubeugen, sondern nur den Arm auszustrecken, um den Griff zu umklammern.
    »Jetzt zieh es aus der Karte!«
    Auch das tat Randall. Als wären die Lippen des Hellsehers aus Gummi, so verzogen sie sich plötzlich zu einem breiten Lächeln, während er flüsterte: »Und nun stoße dir die Klinge ins Herz!«
    Es war kein Selbstmord, sondern Mord! Arsenius beherrschte den anderen, hatte ihn zu einer willenlosen Marionette gemacht, die alles tat, was er wollte.
    Randall gehorchte. Er hielt die Klinge noch fest und drehte sie, so dass die Spitze auf seine Brust wies. Für einen Moment zögerte er, bis Arsenius schrie: »Jetzt!«
    Randall rammte seinen Arm nach vorn. Die Klinge verschwand dort in seiner Brust, wo auch das Herz schlug. Zuerst geschah nichts. Doch als die Klinge sich immer tiefer senkte, da zuckte Randall zusammen, und ein leises Stöhnen drang aus seinem Mund. Die Kraft verließ seinen Körper. Er saß zwar noch auf dem Stuhl, doch er konnte sich nicht mehr halten und kippte zur Seite weg, wobei er Glück hatte, dass ihn die Lehne hielt, sonst wäre er zu Boden gefallen. Die Hand löste sich vom Griff der Klinge, der Arm rutschte zur Seite und blieb jenseits der Lehne, wobei er nach unten baumelte und die Hand hin und her pendelte. Thomas Randall war tot, daran gab es nichts zu rütteln, und niemand würde ihn ins Leben zurückrufen.
    Arsenius atmete tief durch. Er rieb seine Hände. Dieses Hindernis war aus dem Weg geräumt, jetzt gehörte das Zuchthaus ihm. Er dachte kurz an den Mann im Vorzimmer, während er das schmale Messer aus der Brust des Mannes zog. Kein Blut blieb zurück, und der Hellseher steckte die Waffe wieder ein. Dieser Typ im Vorzimmer war eine lächerliche Figur. Er bestand aus Angst, mehr nicht.
    Arsenius ging zur Tür. Er öffnete sie vorsichtig. Sie war schwer, denn sie bestand aus zwei Teilen.
    Der Sekretär telefonierte. Er bemerkte Arsenius nicht. Erst als der Hellseher dicht neben dem Schreibtisch stehen blieb, schaute der Mann auf und zuckte zusammen, da er sich erschreckt hatte. Den Hörer behielt er aber in der Hand.
    »Ist Direktor Randall jetzt frei?« erkundigte er sich, wobei er seine Hand über die Sprechmuschel legte.
    »Ja.«
    »Da möchte jemand mit ihm reden.«
    »Wer ist es denn?« fragte Arsenius.
    »Sinclair!«
    Zuerst rührte sich der Hellseher nicht. Er stand nur da, seine Augen leuchteten, dann holte er tief Luft, und wieder zog ein Lächeln seine Lippen in die Breite.
    Sinclair wollte mit dem Direktor sprechen. Herrlich, wie das zusammenpasste. Die Sterne standen an diesem Tage besonders günstig. Arsenius entwickelte innerhalb von Sekundenschnelle einen Plan. Dann sagte er zu dem Sekretär: »Lassen Sie ihn noch eine Viertelstunde warten, dann kann er kommen.«
    »Natürlich, Sir.«
    ***
    Auf mein Klingeln hin war ein Wärter gekommen und hatte sich erkundigt. Dass ich zum Direktor wollte, schien ihn nicht besonders zu beeindrucken, er hob nur die Schultern und versprach mir, alles in die Wege zu leiten.
    Ich musste warten. Es verging Zeit.
    Normalerweise hätte mir dies nichts ausgemacht, denn ich hatte mich daran gewöhnt, Zeit zu haben, aber jetzt sah die Sache anders aus. Da wollte ich etwas forcieren, herangehen, und ich wurde langsam nervös. Zehn Minuten waren vergangen. An der Tür lauschte ich. Noch keine Schritte zu hören. Sie würden mich abholen, das war sicher, und ich setzte mich wieder auf das Bett, um abzuwarten.
    Dann hörte ich etwas. Die Schuhsohlen der Aufpasser waren mit Nägeln versehen, die deshalb dieses harte »Tack, tack« auf dem Boden und hallenden Echos von den Wänden.
    Vor unserer Tür blieben die beiden stehen. Wieder hörte ich das mir schon sehr bekannte Geräusch des Schlüsseldrehens, dann wurde die Tür aufgestoßen, und zwei Aufpasser standen auf der Schwelle.
    »Mitkommen!«
    »Zum Direktor?« fragte ich und erhob mich vom Bettrand.
    »Denkst du ins Freudenhaus?«
    »Man wird ja mal fragen dürfen.«
    »Werde nur nicht frech, Killer!«
    Aha, dachte ich.

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