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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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einfach nachgeben. Sonst zieht er uns einen Ring durch die Nase. Der Geiselnehmer will immer die Kontrolle haben, und jeder, der mit ihm oder ihnen verhandelt, weiß, dass er das nicht zulassen darf. Ganz egal wie hoch der Einsatz ist. Wir müssen diejenigen sein, die sagen, wo’s langgeht.«
    Arley wusste das, doch wie die meisten hochrangigen Polizisten, die es so weit gebracht hatten wie sie, hatte sie auch politische Ambitionen, und ihr war klar, dass die Ereignisse dieser Nacht sie ins Licht der Öffentlichkeit stellen würden.
    »Falls er anfängt, Geiseln zu töten, und es kommt heraus, dass er das macht, weil wir ihn nicht mit dem Commissioner sprechen lassen wollten, werden wir ziemlich schlecht dastehen.«
    Sie sah wieder zum Monitor. Phillips war immer noch nicht wieder an seinem Platz.
    »Aber wenn wir schon zu Beginn der Verhandlungen anfangen, uns von ihm herumkommandieren zu lassen, sind am Ende vielleicht viel mehr Leute tot.«
    Sie schwiegen sich einen Moment lang an und wogen ihre Optionen ab.
    »Lassen Sie es mich noch einmal versuchen«, sagte Riz schließlich.
    Arley seufzte. Alles, was heute Nacht geschah, würde so oder so auf sie zurückfallen. »Okay. Es ist Ihr Job.«
    Diesmal wurde sofort abgenommen. »Ja.«
    »Riz Mohammed wieder. Hören Sie, ich bin sicher, wir können das friedlich lösen. Warum sagen Sie mir nicht einfach, was Sie wollen?«
    »Ich will mit dem Verantwortlichen reden.«
    »Und ich möchte Ihnen versichern, dass Ihre Botschaft, wenn Sie mit mir reden, von höchster Stelle zur Kenntnis genommen und beantwortet wird. Darf ich Sie nach Ihrem Namen fragen?«
    »Sie können mich Wolf nennen.«
    »Okay, Wolf. Sind Sie der Anführer der Geiselnehmer?«
    »Der bin ich«, entgegnete Wolf, und Arley bemerkte den Stolz in seiner Stimme.
    »Und was genau wollen Sie?«
    Es entstand eine Pause, und durch die Leitung war etwas zu hören, was wie das Rascheln von Papier klang. Dann sprach Wolf, doch es war eindeutig, dass er einen vorbereiteten Text ablas.
    »Wir wollen die Zusage der britischen Regierung, dass ihre Kreuzzügler-Armee ihre Feindseligkeiten gegen alle arabischen und muslimischen Länder unverzüglich einstellt und alle ihre Repräsentanten innerhalb von sechzig Tagen von arabischem und muslimischem Boden abzieht. Wir verlangen eine öffentliche Erklärung des Premierministers, in der er zusichert, dass Großbritannien seinen Einfluss im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen nicht nutzen wird, um arabische Führer wegen sogenannter Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verfolgen, und sich von nun an jeglicher Einmischung in die Angelegenheiten der arabischen und muslimischen Länder enthält und dem sogenannten War on Terror abschwört.«
    Danach schwieg er.
    »Das sind überaus ambitionierte Forderungen«, sagte Riz schließlich.
    »Wir sind eine ambitionierte Organisation. Und wir haben ein Hotel voller Geiseln, darunter den stellvertretenden Direktor des MI6. Das versetzt uns, nicht euch, in eine Position der Stärke.«
    »Ehe wir die Verhandlungen fortführen, muss ich mit dem stellvertretenden Direktor sprechen, um mich zu vergewissern, dass er sich bei guter Gesundheit befindet.«
    »Du und deine Regierung habt von mir gar nichts zu fordern. Ich bin derjenige, der hier die Forderungen stellt.«
    »Ich weiß. Und ich werde alles tun, damit Ihre Forderungen erfüllt werden. Dennoch muss ich jetzt mit ihm sprechen.«
    »Wir werden es uns überlegen.«
    »Wenn Sie mich nicht mit ihm sprechen lassen, wird es extrem schwierig, meine Regierung davon zu überzeugen, Ihren Forderungen nachzukommen.«
    »Ich sagte doch, wir werden es uns überlegen.«
    »Bitte tun Sie das. Die Regierung würde es als Geste guten Willens auffassen.«
    Riz schaute zu Arley hinüber. Seine Miene schien sagen zu wollen: Was kann ich mehr tun? Dann sah Arley auf dem Monitor, dass Phillips an seinen Schreibtisch zurückgekehrt war und intensiv zuhörte. Allerdings machte er keine Anstalten, etwas zu sagen, deshalb sprach Arley zu Riz gewandt lautlos die Worte: »Belassen Sie es dabei.«
    »Außerdem wollen wir weiterhin Zugang zum Internet«, fuhr Wolf fort. »Wenn ihr uns den Zugang sperrt, wird alle fünf Minuten eine Geisel sterben. So lange, bis der Zugang wieder funktioniert. Hast du das verstanden?«
    »Ja, aber es wird den Verhandlungen nicht helfen, wenn Sie anfangen, Menschen zu töten.«
    »Dann tut, was ich euch sage, und niemandem passiert etwas. Ihr habt bis Mitternacht, um unsere

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