Das Ultimatum
in seinen Stuhl zurück, um ihn daran zu hindern.
Stevens schloss die Augen und senkte den Kopf, während Nance Stansfields Blick erwiderte, ohne sich einschüchtern zu lassen.
»Hat der Präsident von Ihren Plänen gewusst?«, fragte die blechern klingende Stimme.
Der Präsident wandte sich Stansfield zu. »Ich habe damit nichts zu tun!«, beteuerte er, doch Stansfield ignorierte ihn und starrte weiter Mike Nance an.
»Ich weiß es nicht«, ertönten schließlich Arthurs letzte Worte.
Als die Aufnahme zu Ende war, herrschte peinliche Stille im Raum.
Ein leises Lächeln trat auf Nances Lippen. »Netter Versuch, Thomas«, sagte er schließlich.
»Was wollen Sie damit sagen?«, entgegnete Stansfield gelassen.
»Das ist von vorn bis hinten erlogen, deshalb nehme ich an, dass Sie entweder Arthur gefoltert haben, damit er diese abstrusen Anschuldigungen macht, oder das Band elektronisch verändert haben.«
Stansfield sah Nance unverwandt in die Augen. »Der Abgeordnete O’Rourke hat dieses Band heute früh zusammen mit einem Brief von den Leuten erhalten, die für die Morde an Senator Fitzgerald, Senator Downs und den Abgeordneten Koslowski und Basset verantwortlich sind. Sie haben Arthur entführt, nicht ich.«
»Was, zum Teufel, geht hier vor?«, warf der Präsident ein.
»Ich weiß es nicht genau«, antwortete Nance. »Aber ich glaube, Direktor Stansfield will uns mit diesem Band erpressen. Ich versichere Ihnen, dass ich und Stu niemals auch nur im Traum daran gedacht haben, Senator Olson und den Abgeordneten Turnquist mit Arthurs Hilfe ermorden zu lassen. Der Vorwurf ist einfach absurd.«
»Stu?«, fragte der Präsident.
Garret sah wieder eine Chance, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. »Es stimmt, Jim. Ich habe keine Ahnung, was das alles soll. Das Einzige, was ich mit Arthur zu tun hatte, war die Sache mit dem Budget.«
Michael beugte sich vor und legte beide Hände auf den Tisch. Abgesehen von Nance, der immer noch Stansfield anstarrte, wandten sich alle Anwesenden ihm zu, um zu hören, was er zu sagen hatte. Michael schnippte mit den Fingern, um auch Nances Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. »Senator Olson war ein enger Freund von mir, und ich bin wirklich nicht in der Stimmung, mir diesen Quatsch anzuhören.« Michael zeigte anklagend auf Mike Nance. »Sie, Garret und Arthur Higgins haben den Plan ausgeheckt, Senator Olson und den Abgeordneten Turnquist zu ermorden. Niemand hat hier ein Band getürkt oder Higgins zu irgendeiner Aussage gezwungen. Lassen wir also den Quatsch und reden wir Klartext.«
»Mr. O’Rourke«, erwiderte Nance, »Sie sind ein sehr junger Mann, und Sie haben wahrscheinlich keine Ahnung, wie weit manche Leute gehen, um ihre Ziele zu erreichen. Glauben Sie vielleicht, Mr. Stansfield wäre an die Spitze der mächtigsten Geheimdienstorganisation der Welt gelangt, wenn er sich immer wie ein Pfadfinder benommen hätte? Nein, er würde so gut wie alles tun, um seine Ziele durchzusetzen. Herr Abgeordneter, das hier geht eindeutig über Ihre Zuständigkeit hinaus. Vielleicht wäre es besser, wenn Sie kurz hinausgehen und uns allein mit Direktor Stansfield sprechen lassen.«
Michael verspürte einen jähen Schmerz in den Schläfen. Er zwang sich, seine Wut zu beherrschen, und stand auf. Langsam zog er sein Jackett aus und hängte es über die Sessellehne. Dann beugte er sich über den Tisch und zeigte mit dem Finger anklagend auf den Sicherheitsberater.
»Mr. Nance, meine Geduld mit Ihnen ist am Ende. Entweder Sie lassen jetzt den Quatsch und geben zu, dass Sie Senator Olson und den Abgeordneten Turnquist haben ermorden lassen, oder ich gehe auf der Stelle hinaus und halte eine Pressekonferenz ab.«
»Abgeordneter O’Rourke, das würde nationale Sicherheitsinteressen der Vereinigten Staaten bedrohen, und ich sähe mich gezwungen, Sie mit allen erdenklichen Mitteln daran zu hindern. Also, wenn Sie jetzt bitte hinausgehen wollen, wir möchten kurz mit Direktor Stansfield allein sprechen.«
Michael nahm seine Uhr ab und legte sie auf den Tisch. »Also gut«, sagte er, zu Nance gewandt, »Sie halten jetzt für zwei Minuten Ihr verlogenes Mundwerk, während ich mit Mr. Garret spreche – und ich schwöre Ihnen, ich komme hinüber und schlage Sie k. o. wenn Sie auch nur ein Wort von sich geben!« Michael wandte sich dem Stabschef zu. »Also schön, es liegt jetzt an Ihnen. Ich weiß, dass Sie in die Sache verwickelt waren, Sie wissen es, und Direktor Stansfield weiß es auch.«
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