Das Ultimatum
Michael ging ans andere Ende des Tisches, während er weitersprach. »Entweder Sie geben zu, was Sie getan haben, und können weiterhin ein recht komfortables Leben führen, oder Sie kommen vor Gericht und verbringen den Rest Ihres Lebens im Gefängnis.« Michael ging um das Ende des Tisches herum und trat auf Nance und Garret zu. »Vorausgesetzt natürlich, die Attentäter kümmern sich nicht schon vorher um Sie.« Als er zu Garrets Platz kam, packte er seinen Stuhl und drehte ihn zu sich herum, sodass der Stabschef keinen Blickkontakt mehr mit Mike Nance suchen konnte. »Wissen Sie, die Attentäter haben in dem Brief auch geschrieben, dass sie Sie beide töten würden, wenn Sie sich nicht zu Ihrer Schuld bekennen und die Konsequenzen ziehen.«
»Mr. President!«, rief Nance. »Das ist einfach unerhört!«
Bevor Nance weitersprechen konnte, brüllte Michael: »Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen den Mund halten! Das ist meine letzte Warnung!« Garret begann zu zittern, und Michael beugte sich zu ihm hinunter und legte die Hände auf die Armlehnen, sodass sein Gesicht nur wenige Zentimeter von dem des Stabschefs entfernt war. »Also, wofür entscheiden Sie sich? Wenn Sie zugeben, was Sie getan haben, kommen Sie halbwegs glimpflich davon. Sie müssen sich nur aus dem öffentlichen Leben zurückziehen. Wenn Sie aber leugnen, dann wird das ganze Land erfahren, was Sie getan haben. Diese Attentäter werden das Band veröffentlichen, wenn Nance nicht bis morgen Mittag seinen Rücktritt bekannt gibt. Also sagen Sie endlich die Wahrheit!«
»Ich … ich …«, stammelte Garret.
»Stu, antworten Sie nicht!«, warf Nance ein und griff nach dem Telefon, um die Secret-Service-Agenten zu rufen, die draußen vor dem schalldichten Raum postiert waren. »Was glauben Sie denn, wer Sie sind!«
Michaels Hände ruhten immer noch auf den Armlehnen von Garrets Stuhl, als er sah, wie Nance nach dem Hörer griff. Er schleuderte Garrets Sessel zur Seite, sodass er mit dem Stabschef über den Fußboden schlitterte und gegen die Wand knallte. Dann trat Michael einen Schritt vor, die Hand zur Faust geballt.
Nance hatte gerade den Hörer ans Ohr gelegt, als er aufblickte und O’Rourke vor sich stehen sah. Michaels Faust schoss vor und traf Nance auf die Nase. Der Sicherheitsberater wurde zuerst in seinen Sessel zurückgeworfen und dann nach vorne geschleudert, sodass sein Kopf gegen den Tisch knallte und darauf liegen blieb, während seine Arme an den Seiten herunterbaumelten. Stansfield und der Präsident verfolgten das Geschehen, ohne sich von der Stelle zu rühren.
Michael wandte sich unterdessen Garret zu. Er packte ihn an der Krawatte, riss ihn vom Stuhl hoch und drückte ihn gegen die Wand. Er ließ die Krawatte los und packte den Stabschef am Hals. Garret versuchte mit beiden Händen, sich aus Michaels Griff zu lösen – doch Michael drückte nur noch fester zu, sodass der Stabschef kaum noch Luft bekam. Mit einer Stimme, die gerade laut genug war, dass Garret ihn hören konnte, sagte er: »Wenn es nach mir ginge, würde ich dich hier und jetzt umbringen. Du hast noch eine letzte Chance, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und zuzugeben, was du getan hast. Wenn du es nicht tust, dann packe ich dich an den Haaren und zertrümmere dir den Kopf an der Tischplatte!«
Michael ließ Garrets Hals los und packte ihn an seinem spärlichen Haarschopf am Hinterkopf. Er wirbelte ihn herum und führte den zitternden Stabschef vor Stansfield und den Präsidenten. »Sagen Sie ihnen die Wahrheit!«, knurrte er ihm zu.
»Es war nicht meine Schuld!«, wimmerte Garret. »Es war die Idee von Mike und Arthur.«
Der Präsident starrte Garret in blankem Entsetzen an. Er konnte nicht glauben, dass das alles wirklich passierte.
»Es war nicht meine Schuld, Jim. Ich schwöre, es war nicht meine Schuld«, beteuerte Garret verzweifelt.
Garrets spätes Geständnis ließ in O’Rourke aufs Neue eine Wut hochkommen, die er nicht beherrschen konnte. Er schleuderte den Mann gegen die Wand, und als er zurückprallte, traf ihn O’Rourkes Faust im Gesicht. Garret wurde von den Beinen gerissen und landete hart auf dem Fußboden.
Michael stand einige Augenblicke über Garret und rang um seine Beherrschung, damit er dem Mann nicht die Zähne eintrat. Er atmete einige Male tief durch und beruhigte sich wieder einigermaßen. Als er sich umdrehte, starrte ihn der Präsident mit großen Augen an, doch er ignorierte ihn und ging an seinen Platz zurück. »Direktor
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