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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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glauben, so können wir sie doch auf keinen Fall akzeptieren. Wenn Sie alle, das amerikanische Volk, eine Änderung in der Art und Weise herbeiführen möchten, wie dieses Land regiert wird, dann müssen diese Veränderungen auf friedlichem und demokratischem Wege erfolgen. Sie haben mich als Ihren Präsidenten gewählt, und ich habe einen Eid geschworen, die Gesetze dieses Landes zu achten und die nationale Sicherheit Amerikas zu gewährleisten.
    Diejenigen, die diese Verbrechen begangen haben, sind feige Terroristen. Ich werde der Linie meiner Vorgänger treu bleiben und den Forderungen von Terroristen nicht nachgeben. Das FBI wird diese Verbrecher in Zusammenarbeit mit allen anderen Behörden jagen und unschädlich machen. So, wie viele Amerikaner vor ihnen haben auch der Abgeordnete Koslowski, Senator Fitzgerald und Senator Downs im Kampf für die Demokratie ihr Leben gelassen. Sie waren Patrioten, die unter großem persönlichem Einsatz für die Werte eingetreten sind, an die sie geglaubt haben, damit wir alle in Freiheit leben können.
    Der Tod dieser drei großen Amerikaner ist eine Tragödie und ein schmerzlicher Verlust für unsere Nation, aber Amerika ist ein Land, das in seinem langen und ruhmreichen Kampf für die Freiheit immer wieder Verluste hinnehmen musste. Wir hatten in unserer Geschichte immer wieder schwere Prüfungen zu bestehen – und wir sind aus jeder dieser Prüfungen umso stärker hervorgegangen! Nächste Woche werden wir alle gemeinsam diese drei ehrenwerten Männer zu Grabe tragen. Wir werden geschlossen um sie trauern, und danach werden wir in ihrem Sinne weitermachen.« Der Präsident hob seine rechte Hand vom Schreibtisch auf und ballte sie zur Faust. Während er weitersprach, schob er die Faust langsam und entschlossen nach vorne, direkt auf die Kamera zu. »Amerika und unsere Demokratie sind zu groß und zu stark, als dass irgendwelche Verbrecher mit diktatorischen Absichten sie zu Fall bringen könnten. Wir werden der Gewalt nicht weichen, wir werden weiterkämpfen und siegen!« Der Präsident blickte entschlossen in die Kamera und fügte schließlich hinzu: »Gute Nacht, Gott schütze Sie.«

9
    Der Präsident blickte immer noch in die Kamera, als Hopkinson zu ihm trat. »Vorsicht, Sir, die Mikrofone sind noch eingeschaltet«, flüsterte er ihm zu.
    Der Präsident nickte, wohl wissend, was ihm sein Kommunikationsdirektor sagen wollte. Im vergangenen Jahr hatte Stevens einmal nach einer Radioansprache ein paar unanständige Witze erzählt. Er hatte angenommen, dass die Mikrofone längst ausgeschaltet waren, was jedoch nicht der Fall war. Die Medien hatten ihn dafür scharf kritisiert, doch nachdem die Witze durchaus einen gewissen Unterhaltungswert hatten, hielt sich der Schaden in Grenzen. Hopkinson und Garret gaben seither besonders Acht, dass dem Präsidenten nicht noch einmal ein solches Missgeschick passierte.
    »Kommen Sie, Gentlemen«, forderte der Stabschef die beiden Männer auf, »gehen wir in mein Büro.« Er zeigte mit einer Kopfbewegung auf die Tür, und der Präsident und Hopkinson folgten ihm.
    Als sie in Garrets Büro eintraten, wandte sich der Präsident seinem Kommunikationsdirektor zu. »Wie war ich?«, wollte er wissen.
    »Sie waren sehr gut, Sir.«
    »Habe ich aufrichtig gewirkt?«
    »Ich denke schon, aber in einer Stunde werden wir mehr wissen. Meine Leute rufen gerade in fünfhundert Haushalten an, um herauszufinden, wie Ihre Ansprache angekommen ist.«
    Stu Garret setzte sich an seinen Schreibtisch, zündete sich eine Zigarette an und nahm erst einmal einen tiefen Zug, ehe er zu sprechen begann. »Sie haben Ihre Sache fein gemacht, Jim. Wenn wir es richtig anpacken, werden Ihre Sympathiewerte in der Öffentlichkeit stark ansteigen.« Er blies den Rauch langsam durch die Nase aus, neigte den Kopf zurück und ließ eine große graue Rauchwolke zur Decke steigen. »Man bekommt nie so viel Aufmerksamkeit wie in einer Krisensituation.«
     
    In Blacky’s Bar wurde es wieder lauter, als die Gäste über die aktuellen Ereignisse und die Ansprache des Präsidenten zu diskutieren begannen. O’Rourke schwieg ganz bewusst, während ihn Liz mit ihren großen braunen Augen neugierig anstarrte.
    »Michael, du weißt ganz genau, dass ich gerne wissen würde, wie du über die ganze Sache denkst.«
    »Über welche Sache?«
    Liz Scarlatti nahm ihm die Speisekarte aus der Hand. »Warum bist du so verschwiegen, Michael? Es ist doch nur natürlich, dass ich gern deine Ansicht

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