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Das Vampir-Pendel

Das Vampir-Pendel

Titel: Das Vampir-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf. Er wollte sich etwas bewegen, seine Knochen waren müde geworden. Auch wenn es nur ein kurzes Stück war und er vor dem Fenster stehenblieb.
    Der Pfähler schaute schräg in die Höhe.
    Die Sonne hatte ihre Farbe gewechselt und war nach Westen gewandert. Von dort färbte sie den Himmel mit ihrer knalligen Farbe ein.
    Ein tiefes Rot, mit mehreren Untertönen versehen, breitete sich hoch über den Bergen und Wäldern aus. Es kündete vom Sterben des Tages, als läge dieser in all seinem Blut.
    Marek sah auch den jungen Milan, der es sich auf einem Baumstumpf bequem gemacht hatte, rauchte und nach vorn starrte, als suchte er dort sein Glück.
    »Du hast etwas vergessen, Marek.«
    »Was denn?«
    »Das Pendel, mein Guter. Dein Pendel!«
    »Tut mir leid, daran dachte ich nicht mehr.« Er trat wieder an das alte Bett heran und nahm das Pendel von der Brust des Blinden. Marek hängte die Kette um seinen Hals. Sehr bald spürte er die Kühle der Stahlglieder, und abermals wurde er an John Sinclair erinnert, der das Kreuz trug. Seine Waffe war eine ganz andere. Sie zeigte die Fratze der Schattenfrau Zunita. Marek wartete schon jetzt darauf, was geschehen würde, wenn das Pendel zum erstenmal ausschlug.
    Wie würde es sich bemerkbar machen? Hatte Juri nicht von einer Rötung der Augen berichtet?
    Es war möglich.
    Marek warf dem Bett einen Blick zu. Juri hatte seinen Körper wieder in die Waagerechte gebracht. Er lag, starrte zur Decke und hing seinen Gedanken nach. Marek hatte auch nicht vergessen, daß Juri von einem Tod berichtet hatte, der sich ihm bereits genähert hatte. Er wußte auch, daß die Ahnungen mancher Menschen zutrafen, doch er hoffte, daß sich Juri geirrt hatte.
    Marek streifte die Stahlkette wieder über den Kopf. Es war einfach der Drang über ihn gekommen, und als das Pendel auf seiner Hand lag, da faßte er mit zwei Fingern seiner Rechten zu, hielt es in dieser Lage fest und nahm seine linke Hand weg.
    Per Stein fiel nach unten. Er spürte den Ruck an der Kette, als er zur Ruhe kam. Was tun?
    Pendeln lassen? Oder schwang der Stein von selbst nach links und rechts? Er wußte es nicht, alles war etwas kompliziert, aber der Blinde meldete sich, als hätte er alles mit angesehen. »Wenn sich das Böse in der Nähe befindet, wird sich das Pendel melden. Es ist wie eine Wünschelrute, Marek. Je heftiger es ausschwingt, Um so näher bist du an deinem Ziel. Das laß dir gesagt sein.«
    »Danke.«
    »Du hast es doch wissen wollen – oder?«
    »Richtig.«
    Marek ging durch den alten Raum. Den Blick hielt er auf das Pendel gerichtet. Er beobachtete den Stein, der sich zwar durch seine Gehbewegungen ebenfalls bewegte, aber nicht von einer Seite zur anderen hin ausschlug. Er blieb ruhig.
    »Nichts«, meldete er dem Blinden.
    »Warte es ab«, flüsterte Juri. »Warte es nur ab. Ich glaube nicht, mich geirrt zu haben.«
    »Wir werden sehen.«
    »Du kannst dir, wenn du willst«, Juri streckte einen Ann über die Bettkante hinweg, »ein Lager schaffen. Noch ist es nicht richtig dunkel, wie mir mein Gefühl sagt. Die anderen halten sich zurück, aber sie werden kommen, und das Pendel wird dich warnen.«
    »Glaubst du denn, daß ich schlafen kann?«
    »Ruhen ist auch gut.«
    »Okay, wenn du willst.«
    Neben dem primitiven Kamin hatte Marek einige Fuchsfelle entdeckt, auf die er sich legen wollte. Als er sie auf dem Boden ausgebreitet hatte, betrat Milan die Hütte.
    In der Tür blieb er stehen, von Marek beobachtet, aber auch der Blinde hatte ihn gehört. »Es war wunderbar, Milan. Es ist alles so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Wir können zufrieden sein. Das solltest du wissen.«
    »Sehr gut.«
    »Was willst du jetzt tun?«
    »Es bleibt dabei, Juri. Ich werde die nächsten Stunden nicht hier in der Hütte, sondern draußen bleiben und Wache halten. Ich will sehen, wenn es kommt.«
    »Es wird kommen.«
    »Ich werde schießen.«
    »Du kannst sie nicht mit einer Kugel vernichten.«
    »So meine ich das nicht. Ich schieße in die Luft, dann seid ihr gewarnt.«
    »Ja, mach das bitte.«
    Auch Marek wollte zunächst einmal nicht bleiben und dafür draußen warten, wo er sich auch umschauen konnte. Wenn er es recht bedachte, dann hatten die Vampire in dieser Gegend ideale Bedingungen. Hier war es selbst während des Tages ziemlich düster, weil die dichten Kronen der Bäume einen Großteil des Sonnenlichtes filterten.
    Es war kühler geworden, aber auch irgendwo dichter und noch stiller.
    Die Luft lag wie Blei

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