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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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übers Knie lege. Ich bin dein Vater, du wirst mir gefälligst gehorchen.«
    »Ich lasse mich nicht einschüchtern«, stieß Cedric zwischen den zusammengepressten Zähnen hervor. »Die Zeiten, in denen du mich wie ein kleines Kind behandelt hast, sind vorbei. Das hier ist meine Angelegenheit, und ich werde sie auf meine Weise lösen. Du wolltest dich ja nicht um die Sache kümmern.«
    Alexander holte aus und schlug Cedric mit voller Wucht ins Gesicht. Der Schwung war so heftig, dass der Junge ausglitt und zu Boden stürzte. Auf seiner Wange zeichnete sich ein knallroter Fleck ab, der langsam auf die gesamte linke Gesichtshälfte ausstrahlte. Zusammen mit den blauen Flecken von Logans Angriff eine recht farbenfrohe Mischung.
    Cedric stand unter sichtbaren Schmerzen auf. Er atmete schwer. Seine Beine schienen etwas wackelig zu sein, und in seinem Mundwinkel war ein Blutstropfen zu sehen. Selber schuld, was hatte er ihn auch so reizen müssen?
    »Ich hoffe, das war dir eine Lehre«, sagte Alexander. »Und jetzt tu, was ich dir gesagt habe.«
    Statt einer Antwort erntete er nur Schweigen. Cedric wich nach hinten aus und brachte Abstand zwischen sich und seinen Vater. Mit hasserfüllten Augen sah er ihn an. »Ich weiß, dass du mich nicht leiden kannst und dass du mir misstraust. Doch das beruht auf Gegenseitigkeit,
Vater
«, entgegnete er mit heiserer Stimme. Er spuckte die Worte regelrecht aus. »Wie soll ich einem Mann vertrauen, der einen Fremden seinem eigenen Sohn vorzieht? Seit ich mich erinnern kann, hast du mir immer andere vorgezogen. Nie war ich dir gut genug. Zu klein, zu blass, zu schwach.« Er wischte eine Träne aus seinem Augenwinkel. »Aber die Zeiten sind vorbei. Jetzt bist du es, der schwach ist. Zu schwach, um die Clans zu vereinen, zu schwach, um gegen die Frauen in den Krieg zu ziehen, zu alt, um die Wahrheit zu erkennen, wenn man sie dir vors Gesicht hält. Deine Tage sind gezählt. Ich werde zum Inquisitor gehen und mich dem Kampf anschließen. Und ich werde Gwen mit mir nehmen. Und wenn ich zurückkomme, werde ich den Laden hier übernehmen. Genieße die letzten Tage in deinem selbsterschaffenen Traumland, viele werden es nicht mehr sein.« Er wischte einen dünnen Blutfaden aus seinem Mundwinkel. »Oh, und eines noch: Solltest du je wieder Hand an mich legen, wirst du das mit deinem Leben bezahlen, das schwör ich dir.«
    Alexander spürte, wie er die Beherrschung verlor. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte jemand gewagt, so mit ihm zu reden. Worte wie diese waren mehr, als er verkraften konnte. Er ballte seine Hände zu Fäusten. Ein blutroter Schleier vernebelte sein Blickfeld, während er mit eingezogenem Kopf auf seinen Sprössling zuging. Er war so erfüllt von Zorn, dass er zu spät bemerkte, wie sein Sohn den Teppich, auf dem er stand, zur Seite riss. Er verlor das Gleichgewicht, taumelte, konnte sich aber im letzten Moment am Tisch abstützen. Cedric packte einen der Stühle und ließ ihn von oben auf seinen Kopf sausen. Es gelang Alexander zwar noch, gerade rechtzeitig die Arme hochzureißen; er konnte jedoch nicht verhindern, dass eines der Stuhlbeine ihn an der Schläfe erwischte. Der Schlag war ebenso heftig wie unerwartet. Er spürte, wie ihm schwindlig wurde. Seine Hände tasteten nach der Tischkante. Er suchte nach Halt, doch es gelang ihm nicht. Als er sich umdrehte, sah er, dass Cedric eines der Stuhlbeine abgebrochen hatte. Er schwang es wie eine Keule und kam damit auf ihn zu. Alexander wollte etwas sagen, doch mehr als ein Stöhnen kam nicht heraus. Cedric hatte das Stuhlbein zum Schlag erhoben und ließ es mit mächtigem Schwung durch die Luft sausen.
    Es gab ein dumpfes Krachen, dann löste sich die Welt in einem Regen aus funkelnden Sternen auf. Alexander glitt aus, stürzte zu Boden und riss dabei die teure Rüstung mit sich.
    Das Letzte, was er sah, war Cedric, wie er auf ihn herabblickte. Hass und Triumph in seinen Augen – und ein Anflug von Wahnsinn.

50
    D achs fühlte, wie das Leben in seinen Körper zurückkehrte. Licht sickerte durch seine halbgeschlossenen Lider und entfachte ein Feuerwerk aus Helligkeit. Unter Schmerzen bewegte er seinen Kopf. Zwei dunkle Schemen schoben sich vor sein Gesichtsfeld, dann hörte er eine vertraute Stimme: »Schnell, Vater, bring etwas zu trinken. Ich glaube, er kommt wieder zu sich. Na, mein Kleiner, geht’s wieder?« Er fühlte, wie ihm jemand die Hand in den Nacken legte und ihn sanft in eine aufrechte Position bewegte.
    Er

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