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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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gab es keine Garantie, dass man dort wirklich unbeobachtet war, zweitens würde ihn eine solche Aktion wertvolle Zeit kosten. Zeit, die er für die Verfolgung Cedrics benötigte.
    Er stieg auf sein Pferd, zog die Kapuze ins Gesicht und ritt auf die Barrikade zu.
    »Halt!« Der Wachposten schlenderte mit einer Lanze in der Hand auf ihn zu. Über seiner Schulter baumelte eine halbautomatische Waffe. Er war etwa im Alter von Gunnar und trug die Uniform der Heiligen Lanze. In einiger Entfernung hockte ein zweiter Mann auf einem Stein, rauchte und spielte Karten mit sich selbst.
    »Wer bist du, und wohin willst du?«
    »Mein Name ist Logan vom Steinernen Turm. Ich will mich der Heiligen Lanze anschließen.« Etwas Besseres fiel ihm im Moment nicht ein.
    »Vom Steinernen Turm? Das ist ja ein eigenartiger Zufall. Hast du den Sohn des Warlords nicht bemerkt? Er ist eben hier vorbeigekommen.«
    »Echt?«
    »Echt. Dann gehört ihr also nicht zusammen?«
    Logan überlegte, ob er lügen sollte, verwarf den Gedanken schnell wieder. Eine solche Lüge wäre zu durchschaubar.
    »Ich schwöre es dir. Ich hatte keine Ahnung, dass er hier vorbeigekommen ist. Was wollte er denn?«
    »Ich glaube, er wollte zum Inquisitor. Also, wenn ihr nicht zusammengehört, muss ich dich demselben Routinecheck unterziehen wie ihn. Steig mal ab und zieh deine Kapuze runter, damit ich dich besser sehen kann.«
    Logan tat, was der Mann von ihm verlangte, und entblößte sein Gesicht. Als der andere die Tätowierung sah, wurden seine Augen schmal. »Logan, Logan«, sagte er. »Den Namen habe ich doch schon mal gehört. Sag mal, bist du nicht der neue Champion?«
    Logan spielte den Verlegenen und zuckte die Schultern. »Ertappt.«
    »Ha, dachte ich’s mir doch. He, Rudger, komm mal her, wir haben noch mehr hohen Besuch hier.«
    Logan verfolgte aus dem Augenwinkel, wie der Kerl namens Rudger zu ihnen herübergeschlappt kam. Er war sehr viel stämmiger als der andere und schien auch nicht so freundlich zu sein. »Hast recht, Bert. Sieht wirklich aus wie die traditionelle Tätowierung der Champions. Ich war früher im Eisengießer-Clan, hab’s aber nie so weit gebracht. Bist ziemlich jung für einen Arenakämpfer, oder?«
    Logan zuckte die Schulter. »Der Jüngste, soweit ich weiß.«
    Ihm behagte das Gespräch nicht. Sein Instinkt sagte ihm, dass die beiden ihm diesen angeblichen
Zufall
nicht abnahmen.
    »Und du hast vor, unserem Verein beizutreten?«
    Logan nickte. »Bei uns zu Hause gibt’s nichts mehr zu reißen. Nach meinem Sieg über Norgal und Wengul hocken mir dauernd irgendwelche Fans auf der Matte. Ist echt nicht zum Aushalten. Ich dachte, ich schließ mich euch an und helfe mit, die Weiber aufzumischen.« Er ließ ein dreckiges Lachen ertönen.
    Bert klopfte ihm auf die Schultern. »Du bist richtig, Junge. Komm, setz dich und trink einen mit uns. Auf diese Neuigkeit müssen wir anstoßen.«
    »Wenn’s euch recht ist, würde ich das lieber auf ein andermal verschieben. Ich bin weit geritten, und mein Hintern tut mir weh. Ich würde mich gerne so bald wie möglich einschreiben und dann erst mal ein gemütliches Gasthaus aufsuchen.«
    »Hast du das gehört, Rudger? Der Champion gibt uns ’n Korb.«
    »Ist aber nicht die feine Art«, sagte der andere. »Passt aber zu dem, was dieser Cedric gesagt hat.«
    Logan bemerkte aus dem Augenwinkel, wie die Hand des Mannes unauffällig die Schnallen am Schwert lockerte. Die Dinge fingen an, aus dem Ruder zu laufen. Trotzdem versuchte er, den Schein zu wahren. »Wieso, was hat er denn gesagt?«
    »Er sagte, es könne sein, dass er verfolgt würde. Er hat uns ’ne ziemlich genaue Beschreibung gegeben. Und dreimal darfst du raten, auf wen die zutrifft …«
    Logans Hand flog zum Schwert. Noch ehe Rudger seine Klinge ziehen konnte, sauste es durch die Luft und klatschte mit der flachen Seite gegen seinen Unterarm. Mit einem Schrei taumelte Rudger zurück, stolperte über ein paar alte Holzkisten und landete auf der Erde.
    Bert warf seine Lanze fort und nestelte am Verschluss seiner Maschinenpistole herum. Doch ehe er den Lauf auf Logan richten konnte, war dieser schon bei ihm und versetzte ihm einen Tritt, der ihn rücklings in einen Haufen Abfall beförderte. Im Nu war er bei ihm, riss ihm die Waffe aus der Hand und richtete sie auf ihn. »Hoch mit dir und keine Mätzchen. Ich habe einen ziemlich nervösen Finger.«
    Bert hob die Hände. »Pass bloß auf, dass du nicht an den Abzug kommst.«
    »Keine Sorge,

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