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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Ziel. Es gibt Geschützbatterien. Hier, hier und hier.« Sie tippte auf die betreffenden Stellen. »Selbst wenn wir bei Nacht aufbrächen, hätten wir dort keinen Schutz. Abgesehen davon gibt es niemanden, der wirklich Erfahrung mit Booten hat. Nein, unsere einzige Chance liegt hier.« Sie deutete auf die Westseite der Stadt.
    »Aber wie sollen wir durch das Gewirr der Ruinen bis zur Kathedrale vordringen?«, fragte Gwen. »Dort leben doch überall Menschen.«
    »Oberhalb der Erdoberfläche, ja. Nicht aber im Untergrund.« Edana warf den sechs Frauen einen bedeutsamen Blick zu. »Arkana war so freundlich, uns eine Karte aus ihrer privaten Bibliothek zu überlassen. Das hat mich auf die Idee gebracht.« Sie nahm eine Rolle, die auf dem Tisch lag, und wickelte sie auf. Gwen erkannte, dass es ebenfalls eine Karte war, wenn auch eine, wie sie sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie war deutlich kleiner und befand sich in einem sehr schlechten Zustand. Risse liefen über das Papier, und an der rechten unteren Ecke fehlte ein Stück. Auffällig war, dass keine Straßen oder Gebäude eingezeichnet waren, stattdessen eine Menge Kreise und farbige Linien.
    »Was ihr hier seht, ist ein Plan der ehemaligen Untergrundbahn, die einst die verschiedenen Punkte der Stadt miteinander verbunden hat«, sagte Edana. »Natürlich existiert das Verkehrsnetz heute nicht mehr. Genau wie alle anderen technischen Einrichtungen wurde es in den Dunklen Jahren zerstört. Angeblich befinden sich die Röhren und Stollen aber noch in einem einigermaßen passierbaren Zustand, so dass wir versuchen können, die schwarze Kathedrale auf diesem Weg zu erreichen. Natürlich gibt es dafür keine Garantie; genauso wenig wissen wir, ob diese Stollen tatsächlich unbewohnt sind. Trotzdem ist das die beste Option, die wir haben. Da der Plan nur sehr schwer zu lesen ist, habe ich eine unserer Künstlerinnen beauftragt, eine maßstabsgetreue Kopie auf ein Stück transparenten Stoff zu zeichnen. Seht her.« Sie legte die transparente Vergrößerung auf die alte Karte, so dass beide eine Einheit bildeten. Auf einmal ergab die vormals abstrakte Struktur einen Sinn. Die Punkte, die durch die farbigen Linien verbunden wurden, befanden sich immer dort, wo die Straßen eine Kreuzung oder einen Platz bildeten.
    Als alle verstanden hatten, worauf sie hinauswollte, lächelte Edana.
    »Ganz recht. Dies sind ehemalige Haltestellen. Dort müssten sich die Eingänge in das Untergrundnetz befinden. Ich denke, wir dürfen davon ausgehen, dass viele von ihnen verschüttet sind, aber mit etwas Glück finden wir einen, der begehbar ist. Mit Hilfe dieses Plans werden wir den Gängen folgen und bei der schwarzen Kathedrale wieder an die Oberfläche kommen. Als Mitglieder der Heiligen Lanze getarnt, werden wir uns dem Inquisitor nähern und ihn in einem schnellen Handstreich erledigen. Die Kleidungsstücke haben wir den Gefangenen bei der Raffinerie abgenommen.« Sie rollte den Plan zusammen. »Ich weiß, es klingt wie ein Himmelfahrtskommando, aber es ist die einzige Chance, die wir haben. Und vergesst nicht: Schon bei unserem letzten Angriff haben die Göttinnen ihre schützenden Hände über uns gehalten. Mit ihrem Segen werden wir es schaffen. Alles, was fehlt, ist eine mutige und entschlossene Heilerin, die unsere Kriegerinnen begleitet. Ich will euch nichts vormachen: Es wird schwierig und gefährlich. Gut möglich, dass ihr dabei den Tod findet. Doch der Lohn wird ungleich höher sein. Also, welche von euch möchte, dass ihr Name in den Chroniken von Glânmor verewigt wird?«
    Niemand rührte sich. Alle blickten betreten zu Boden.
    Plötzlich – ohne, dass sie sich dessen bewusst war – hob Gwen ihre Hand.
    »Ich, Euer Ehren«, sagte sie und stand auf.
    »Ich will die Kriegerinnen begleiten.«

17
    N ein, nein und nochmals nein.«
    Alexanders Haut war gerötet, er war kurzatmig, und auf seinem Kopf glänzte der Schweiß. Zu viel fettes Fleisch und zu wenig Bewegung. Ein Lebenswandel, der irgendwann seinen Tribut fordern musste, dachte Logan. Ganz anders der Inquisitor. Drahtig, schlank und sehr beherrscht. Wie ein altes, lauerndes Insekt.
    »Ich werde mich nicht zu irgendwelchen unbedachten Entschlüssen drängen lassen«, sagte Alexander. »Es wird keine Entscheidung geben, ehe ich nicht mit meinen Beratern Rücksprache gehalten habe. Und dafür benötige ich Zeit.«
    »Wir haben keine Zeit.« Der Inquisitor presste seine Lippen zusammen. »Ich dachte, das hättet Ihr

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