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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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nicht dabei sein, scheint aber ganz schön Staub aufgewirbelt zu haben. Wie man hört, ist der Sohn unseres verehrten Warlords gar nicht erfreut, dass du ihm das Weib vor der Nase weggeschnappt hast.« Sein Lächeln entblößte eine Reihe brauner Zähne.
    »Hm, ja.« Logan wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Er hatte keine Lust, über die Auktion zu reden, und schon gar nicht vor Gwen. Deshalb wechselte er schnell das Thema.
    »Zeig mir mal die Tomaten. Die sehen recht gut aus.«
    »Feinste Ware. Gestern ganz frisch reingekommen. Hier, riech mal.« Er hielt Logan eine vor die Nase, und tatsächlich: Sie roch sogar nach etwas.
    »Gut«, sagte Logan. »Gib mir sechs. Und was ist mit dem Salat da drüben?«
    »Bestens, alles bestens. Komm, ich zeige ihn dir.« Mayering steckte sechs Tomaten in eine gefaltete Zeitung und stopfte sie in Gwens Lederbeutel. Dann wandte er sich den Salatköpfen zu. »Grüner Salat, Endivien oder Ackersalat?«
    Logan überlegte, welche Sorte sein Vater am wenigsten verabscheute, als sein Gedankengang von Gwen unterbrochen wurde. »Willst du uns etwa betrügen?«
    Die beiden Männer fuhren herum. Auf Mayerings Gesicht war Verwunderung zu lesen. »Wie bitte?«
    »Ich fragte dich, ob du uns betrügen wolltest.« Gwen hatte die Tomaten wieder ausgewickelt und hielt sie Mayering unter die Nase. »Die sind doch alle angematscht. Hier, sieh mal. Bis auf die, die du Logan gezeigt hast, und diese kleine hier ist das minderwertige Ware. Das nehmen wir nicht.«
    Logan blickte in das geöffnete Paket. Tatsächlich: Die Hälfte aller Tomaten war beschädigt. Mayering hatte sie so schnell und geschickt verpackt, dass ihm der Betrug nicht aufgefallen war. Später hätte sich der Verkäufer dann sicher damit herauszureden versucht, dass Logan die Ware beim Rückweg beschädigt hätte.
    »Das sind nur leichte Druckstellen. Ganz normal.«
    »Von wegen normal«, sagte Gwen. »Wir wollen andere. Die da drüben zum Beispiel, die sehen besser aus.« Sie ging hinüber und fing an, die schlechten gegen gute Tomaten auszutauschen.
    »He, das ist keine Selbstbedienung hier«, fuhr Mayering sie an. »Und überhaupt, leitet jetzt eine Frau deine Geschäfte?« Er riss Gwen die Tüte aus der Hand und nahm den Austausch selbst vor. »Ungeheuerlich, dass eine Sklavin sich erdreistet, mich des Betrugs zu bezichtigen. Und der Champion steht einfach daneben und sagt nichts. Ist doch erstaunlich, wie schnell Rang und Titel einen Menschen verändern. So, hier. Zufrieden?«
    Gwen prüfte die Ware und nickte. »Dann lass mal sehen, was du für Salate hast. Ist das ein Zufall, oder warum liegen alle Köpfe auf der schlechten Seite. Hier, sieh mal: faul, matschig, angemodert. Da sind so viele braune Blätter, da bleibt kaum etwas übrig, wenn ich die ordentlich zupfe.«
    »Meine Ware ist eben reif. Nicht wie bei diesen Bauern, die einem grünes und unreifes Zeug verkaufen. Man sollte sich nicht von den kleinen Druckstellen verunsichern lassen …«
    »Druckstellen? Das ist alles gammelig.« Gwen hielt Mayering den fauligen Salatkopf unter die Nase und warf ihn dann zurück in den Kasten.
    Logan konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der Einkauf besaß einen hohen Unterhaltungswert. Außerdem sah Gwen sehr hübsch aus, wenn sie wütend war.
    Als Mayering bemerkte, dass er gegen die resolute junge Frau keine Chance hatte, beschloss er, die beleidigte Leberwurst zu spielen, und verkroch sich ins Innere seines Ladens. Doch Gwen ließ nicht locker. Aufgebracht folgte sie ihm, betrachtete seine Waren, hörte nicht auf, über die schlechte Qualität herzuziehen, und drückte den Preis, wo sie nur konnte. Als der Händler sich am Schluss weigerte, ihr überhaupt etwas zu verkaufen, stemmte sie die Hände in die Hüften und fragte, ob er ernsthaft erwäge, dem Champion des Clans seine Dienste zu verweigern. Ob er denn nicht wisse, dass er sich damit den Unmut des Warlords zuziehen würde. Mayering wurde kleinlaut, gab ihr, was sie wollte, und ließ sie am Ende zu einem Bruchteil dessen ziehen, was Logan bezahlt hätte, wäre er alleine gekommen. Gwen verließ hocherhobenen Hauptes den Laden, die Taschen voll mit Einkäufen. Sie drückte sie Logan in die Hand und sagte: »Wir können gehen.«
    Logan betrachtete sie bewundernd. Dass Gisbert Mayering derart gedemütigt in seinen Laden zurückschlich, das hatte er in all den Jahren noch nicht erlebt. Muskelbepackte Gegner im Ring fertigzumachen war eine Sache, aber einen Händler auf

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