Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
Vom Netzwerk:
den beiden Schutzhandschuhe und Überschuhe. Dann führte sie sie hinein. Überall Plakate mit Troels Hartmanns Konterfei. Ein zerbrochener Glastisch und auf dem Boden Scherben, offenbar von einem Trinkglas. Lund ging zum Tisch, zeigte ihnen die Flecken auf dem Teppich. »Es ist Nannas Blutgruppe, das hab ich untersuchen lassen. Hier muss ein Kampf stattgefunden haben.«
    Am Fenster stand ein schwerer Nussbaumschreibtisch.
    »An dem Briefbeschwerer da sind Fingerabdrücke von ihr. Nanna hat ihn aus irgendeinem Grund in den Spiegel geworfen.«
    Lund drehte sich um die eigene Achse, sah sich alles an. Die Glasscherben. Das Durcheinander.
    »Sie hat sich nicht nur gewehrt. Sie ist ausgerastet. Vor Wut wahrscheinlich. Und nicht einfach so. Unerwartet. Sie kannte ihn. Es war ein Streit. Eine Auseinandersetzung, die eskaliert ist.«
    »Wir haben jede Menge Material für die Rechtsmediziner«, warf Meyer ein. »Mit etwas Glück kriegen wir morgen Nachmittag ein DNA-Profil.«
    Lund ging ins Schlafzimmer. Die Tür war mit Markierungen und Etiketten der Spurensicherung übersät.
    »Nanna ist hier herein geflüchtet und hat versucht, die Tür zuzuhalten. Aber der Täter hat sie aufgetreten.«
    Das Bettzeug sah aus, als hätte jemand darauf gesessen, mehr nicht.
    »Ich glaube nicht, dass er sie hier vergewaltigt hat. Oder verprügelt. Das kam erst später. Irgendwo anders.«
    Lund versuchte sich vorzustellen, was sich hier abgespielt hatte. Ein Streit. Ein Kampf. Aber Nanna war erst zwei Tage später gestorben. Ein großer Teil des Puzzles fehlte noch. Sie ging auf die Terrasse hinaus. Meyer und Buchard folgten ihr. Buchard blieb stehen. Lund sah ihn prüfend an.
    »Wenn Sie bei den Technikern unten waren und sich das Überwachungsvideo angesehen haben, dann wissen Sie ganz genau, dass darauf Hartmann zu sehen ist«, sagte Meyer. »Ich hab dazu zwei Minuten gebraucht, Buchard. Sie sind doch nicht auf den Kopf gefallen.«
    »Ich möchte mit Lund unter vier Augen sprechen«, sagte der Chef.
    »Jetzt reicht’s aber, verdammt noch mal!«, schrie Meyer. »Unter vier Augen! Mir steht der Scheiß bis hier!«
    Er schlug auf das eiserne Geländer.
    »Buchard! Buchard! Schauen Sie mich an! Ich will wissen, was da los ist. Das sind Sie uns schuldig. Uns beiden.«
    Der alte Mann wirkte gedrückt, verloren, irgendwie geschlagen.
    »Es ist nicht so, wie ihr denkt.«
    »Wie dann?«, fragte Lund. »Du hast einen Namen aus ihrem Handy gelöscht. Du hast einen Anruf aus der Liste gestrichen.«
    »Nein.« Es klang kleinlaut. »Das war ich nicht.«
    »Wer war’s dann?«
    Keine Antwort.
    »Wir holen Hartmann zur Vernehmung her«, kündigte Lund an.
    »Und wir wollen diese Information haben«, ergänzte Meyer.
    Buchard stand schwer atmend auf der kalten Terrasse. Der Diener irgendeines Herrn. Kein glücklicher Diener.
    »Also?«, sagte Lund.
    »Ich besorg sie euch.«
    »Gut.« Sie ließen ihn dort im Dunkeln stehen, glupschäugig und außer Atem.
    Wieder in Hartmanns Büro. Rie Skovgaard und Morten Weber waren zufrieden. Die Podiumsdiskussion war gut gelaufen. Die Führer der Minderheitsparteien, sagte Weber, würden sich am nächsten Morgen treffen und über die Allianz beraten.
    »Wenn wir Holck haben«, sagte Skovgaard, »dann kriegen wir die anderen auch.« Sie ging zu ihrem Computer. »Woher eigentlich dieser plötzliche Sinneswandel bei ihm?«
    Hartmann schien als Einziger unzufrieden.
    »Ich weiß es nicht. Das hat er nicht gesagt. Warum hat Lund nach ihm gefragt? Was ist das mit diesem Wagen?«
    Skovgaard winkte ab.
    »Wenn Holck in die Sache verwickelt ist, muss ich das wissen.«
    »Ich hab Meyer eine Nachricht hinterlassen.«
    »Das reicht nicht.«
    Weber holte eine Flasche Wein aus dem Schrank und packte die Sandwiches aus, die er mitgebracht hatte.
    »Keine Überraschungen, Morten«, sagte Hartmann. »Das ist doch auch in deinem Sinne.«
    »Keine Überraschungen.« Weber entkorkte den Wein, füllte drei Gläser, stieß mit den anderen an. »Jens Holck folgt nur seinem Instinkt, Troels. Er weiß, dass du gewinnen wirst. Mach die Dinge nicht komplizierter, als sie sind.«
    Skovgaards Telefon klingelte.
    »Bremer sah verdammt besorgt aus«, fuhr Weber fort. »Er merkt, dass er den Boden unter den Füßen verliert.«
    Skovgaard sprach mit ruhiger Stimme ins Telefon, beendete das Gespräch. Sah Hartmann an.
    »Das war die Polizei«, sagte sie.
    »Und?«
    »Die wollen mit dir reden.«
    »Herrgott nochmal …«
    »Troels. Du sollst ins

Weitere Kostenlose Bücher