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Das verlorene Land

Das verlorene Land

Titel: Das verlorene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Birmingham
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Land.
    »Mr. Präsident«, sagte Ritchie. »Mr. Culver.«
    Kipper winkte und Culver nickte.
    »Admiral«, sagte der Stabschef. »Schön, Sie zu sehen. Haben Sie das Paket bekommen, das wir Ihnen geschickt haben?«
    Ritchie hob sein unberührtes Saftglas. »Ja, habe ich, Sir. Ich weiß die Geste zu schätzen.«

    »Und hatten Sie Gelegenheit, über meine Anfrage bezüglich der Anwendung von speziellen Waffen in besonderen taktischen Situationen nachzudenken?«, fragte Culver.
    »Neutronenbomben, darum geht es, Admiral«, unterbrach der Präsident. »Wir sollten nicht drum herumreden. Ich möchte diese Möglichkeit für New York in Betracht ziehen. Um die Zahl unserer Verluste zu begrenzen.«
    Ritchie zuckte innerlich zusammen. Er hatte tatsächlich über eine sichere Pandora-Verbindung eine E-Mail über den möglichen Einsatz einer Neutronenbombe zur Befriedung der Ostküste erhalten.
    »Ja, ich habe die Nachricht erhalten«, sagte er.
    »Und wie ist Ihre Meinung dazu?«, fragte Kipper und beugte sich Richtung Kamera. Mit ihm musste man Tacheles reden, das stand fest. Er ließ sich nicht an der Nase herumführen.
    Aber das galt auch für Admiral Ritchie. Er schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, Mr. President, aber das ist keine gute Option. Die meisten Waffen, auf die Sie sich beziehen, wurden Ende der neunziger Jahre außer Dienst gestellt und zerstört. Ich habe mit meinen Ingenieuren darüber gesprochen, und sie haben mir erklärt, man könnte vielleicht ein oder zwei derartige Waffen für einen solchen Zweck bauen. Das würde aber Monate dauern, Millionen von Dollar kosten, und die Frage, ob der Sprengkopf wirklich funktioniert, bliebe dennoch offen. Außerdem … selbst wenn es funktionieren würde, könnte es nicht so ablaufen, wie man es in alten Filmen gesehen hat, Mr. President. Nicht nur der Feind würde vernichtet werden, es gäbe auch eine Explosion und eine Hitzewelle. Beides zusammen würde einen Großteil der Stadt zerstören. Und selbst dann, auch wenn es zahlreiche Tote durch die auftretende Radioaktivität gäbe, würden viele Feinde überleben und als wandelnde Tote durch die Gegend laufen.«

    Ritchie hielt inne. Ein idiotisches Bild von Piraten, die sich mit AK-47-Gewehren ausgestattet wie Zombies durch die Straßen von Manhattan schlichen, kam ihm in den Sinn.
    »Wandelnde Tote … überleb…?«, fragte Kipper. Ton und Bild flackerten. »Wa… ist d…?«
    »Tut mir leid, Mr. President. Die Verbindung ist gestört. Falls Sie wissen wollen, was mit den wandelnden Toten gemeint ist: Genau das, was es aussagt«, antwortete Ritchie. »Die Feinde, die getroffen wurden und nicht sofort tot sind, würden sich nach einer kurzen Krankheitsphase wieder erholen und eine Zeit lang ohne Symptome sein. Das könnte einige Tage oder auch einige Wochen dauern. Während dieser Zeit könnten sie eine Menge Unheil anrichten, vor allem, wenn sie wissen, dass sie nichts mehr zu verlieren haben.«
    Kipper rieb sich den Nasenrücken, als ob er Kopfschmerzen hätte. Culver ging seine Papiere durch.
    »Wie sieht’s mit anderen Waffen aus?«, fragte er. »Hatten Sie Gelegenheit, über andere Möglichkeiten nachzudenken?«
    Ritchie nickte. »Ich hab mit unseren Experten für chemische Waffen beim 25. Infanterieregiment gesprochen, bevor Sie angerufen haben. Die Vereinigten Staaten waren schon dabei, ihre Vorräte an biologischen und chemischen Waffen zu vernichten, als die Energiewelle kam.«
    Kipper schaute zum Bildschirm, dann warf er Culver einen übermüdeten Blick zu.
    »Soweit ich weiß, gibt es noch kleine Vorräte, die ich mit einem geheimen Code aktivieren kann«, erklärte Ritchie. »Dennoch bleibt die Frage, ob der Einsatz solcher Waffen wirklich sinnvoll wäre. Darüber hinaus könnte ihr taktischer Wert von den speziellen Einsatzbedingungen eingeschränkt werden. Im Gegensatz zum allgemeinen Glauben wurde die Neutronenbombe als Verteidigungswaffe
gegen sowjetische Truppen auf offenem Feld entwickelt, nicht um das Leben in feindlichen Städten auszulöschen. Hinzu kommt, dass es nicht ohne Auswirkung bleibt, wenn man diese Wunderkiste aufmacht, Mr. President. Ich möchte hiermit zu Protokoll geben, dass ich dringend davor warne, diesen Weg einzuschlagen.«
    Der Präsident blickte nach rechts, es sah aus, als würde er aus dem Fenster schauen. Als er sich wieder dem Bildschirm zuwandte, fragte er: »Sind diese Waffen gut gesichert?«
    »Die entsprechenden Anlagen auf jeden Fall«, antwortete Ritchie. »Wir

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