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Das verlorene Land

Das verlorene Land

Titel: Das verlorene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Birmingham
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ganz
in den schweren Lauf ihrer Waffe legte. Dann schmetterte sie die improvisierte Schlagwaffe gegen die Schläfe des Eindringlings vor ihr und schlug ihm den Schädel ein, als wäre er ein Schokoladenei. Der Mann stöhnte auf und fiel mit einem dumpfen Aufprall tot zu Boden. Gleichzeitig hörte man ein metallisches Klackern, als seine Handfeuerwaffe auf den Bodenfliesen aufschlug. Der zweite Mann hinter ihm stieß einen kurzen angsterfüllten Schrei aus und hob beide Hände, um den drohenden Schatten, der gerade seinen Begleiter getötet hatte, abzuwehren. Caitlin trat mit dem Fuß zu, traf den Unterleib des Mannes und spürte, wie die Eingeweide in ihm zerrissen wie eine verdorbene Frucht. Der Schmerz war groß genug, um seinen erstickten Schrei abzuwürgen, als er zusammenklappte und nach vorn taumelte. Er stolperte an ihr vorbei, so heftig hatte ihr Schlag ihn erwischt. Sie schwang die Maschinenpistole herum, richtete sie auf seinen Hinterkopf und trat ihm gleichzeitig zweimal mit dem Knie gegen das Gesicht. Kurz schienen die Schläge ihn im Fallen aufzuhalten, während sie im Bruchteil einer Sekunde um ihn herumtänzelte. Mit dem freien Arm umschlang sie seinen blutenden Kopf und führte ihn mit sich, während sie sich drehte, bis sie ihn ganz plötzlich in die entgegengesetzte Richtung ruckte und ihm mit einem saftigen Knacken das Genick brach.
    Seine Leiche fiel auf die des anderen.
    Im Nebenzimmer war Fabia in einen tiefen drogenseligen Schlaf gesunken und schnarchte weiter.
    Scheiße.
    Jetzt brauchte sie eigentlich einen Aufräumtrupp, aber leider konnte sie nicht in der Zentrale anrufen und um Verstärkung bitten.
    Sie musste sich ganz allein hier herauswinden und die Wohnung wieder auf Vordermann bringen. Vorher musste sie wissen, ob diese Clowns hier allein gekommen waren.
Nach dem zu urteilen, was sie miteinander gesprochen hatten, fürchtete sie, dass da noch mehr waren. Es hatte geklungen, als wären sie von einem Wachposten alarmiert worden.
    Sie hatte einen salzigen Geschmack im Mund, und ihr Herz schlug sehr schnell. War das etwa eine Falle? Hatte Baumer Leute abgestellt, die seine Mutter überwachen sollten, weil er wusste, dass sie hier nach ihm suchen würde? Falls dem so war, hatte er seine Leute schlecht ausgesucht. Vielleicht auch nicht. Vielleicht waren diese beiden hier ja nur der Anfang.
    Ein kurzer Blick auf ihre Pistole verriet ihr, dass sie als improvisierte Schlagwaffe auch ganz gut funktionierte. Sie wischte die Haut- und Haarfetzen und das Blut ab, indem sie den Trainingsanzug des einen Mannes als Lappen benutzte. Dann schob sie den Metallkolben zusammen, ließ aber den Schalldämpfer auf dem Lauf.
    Durch das Guckloch in der Tür sah sie nach, ob sich sonst noch jemand im Treppenhaus befand. Das schien nicht der Fall zu sein. Trotzdem trat sie mit der MP im Anschlag nach draußen.
    Die Luft war rein.
    Caitlin brauchte eine Minute, um eine zweite Treppe zu finden, über die sie ins Erdgeschoss gelangte. Auf jedem Treppenabsatz hielt sie an und schaute sich um, ob irgendwo Gefahr lauerte. Die Bewohner des Hauses schienen alle zu schlafen. Sogar die Nachtschwärmer und Schlaflosen hatten ihre Fernseher ausgeschaltet und waren zu Bett gegangen.
    Als sie das Erdgeschoss erreichte, wurde ihr schmerzhaft bewusst, wie sehr ihre Fitness als Kämpferin durch Schwangerschaft und Geburt gelitten hatten. Obwohl sie noch immer stärker und schneller als mancher Weltklasse-Sportler war, hatte sie doch das untrügliche Gefühl, dass sie deutlich unter ihrem einstigen Niveau war. Ihre Brüste
pochten, ständig tropfte Milch heraus, und sie hatte das Gefühl, etwas in ihr sei zerrissen worden. Nichts Großes oder Lebensnotwendiges, aber dennoch etwas, das möglicherweise behandelt werden musste. Aber anstatt sich darum zu kümmern, musste sie nun zusehen, wie es ihr gelang, die zwei Leichen aus Fabias Wohnung zu schaffen. Die mussten möglichst schnell entsorgt werden, was hieß, in den nächsten fünf Minuten.
    Sie spähte auf die Straße und stellte augenblicklich fest, dass ihre Lage noch schwieriger wurde. Sie bemerkte ein halbes Dutzend Jugendlicher, alle in übergroßen T-Shirts und weiten Hosen, einige mit schwarzen Bandanas um den Kopf, andere mit Baseballmützen. Sie lehnten etwa hundert Meter entfernt an einer Backsteinmauer.
    Eine Patrouille der Moralwächter, dachte sie.
    Aber warum lungerten sie in einer ruhigen Straße ohne viel Verkehr herum?
    Ein kurzer Blick genügte, um ihr zu

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