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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Nordostgrenze, nachdem er die letzten Stromschnellen hinter sich gebracht hatte und seinen weiteren Lauf zum Meer nahm.
    Ein flacher Höhenzug, achthundert Meter davor, versperrte weitgehend die Sicht auf die Stadt. Vincent sah nur die hoch schlagenden Flammen und dahinter in der nebelverhüllten Bucht ein halbes Hundert Galeeren, die sich der Stadt näherten. Ostia würde nach diesem Zwischenfall eine Menge Wiederaufbauarbeit benötigen, wurde ihm klar, während er niedergeschlagen das Feuer betrachtete, das den kleinen Hafen von einem Ende zum anderen umschlang.
    Er senkte den Feldstecher und reichte ihn Marcus, der das Gerät neugierig musterte.
    »Damit können Sie Gegenstände in großer Ferne sehen«, erklärte Vincent.
    Marcus setzte den Feldstecher vor die Augen und schnappte nach Luft, als er ihn aufs Meer richtete.
    »Carthas!«, zischte er wütend.
    »Was zum Teufel haben sie vor?«, fragte Vincent, als gelte die Frage ihm selbst. »Falls die Meldungen zutreffen, müssen sie in sechs bis acht Monaten mit dem Eintreffen ihrer Horde rechnen. Da ergibt das hier doch keinen Sinn.«
    Er warf einen Blick über die Schulter. Die gepflasterte Straße, die von der Stadt herab durch das breite, offene Tal führte, war mit einer langen, gewundenen Marschkolonne bedeckt, den Reserven der Stadt, zumeist bewaffneten Sklaven. Die erste und einzige Legion von Roum, die seit der Abwehr der Tugaren konstant gedrillt worden war, bezog gerade Aufstellung auf dem Hang hinter Vincent und bildete dabei eine Gefechtsfront von gut neunhundert Metern Länge. Unmittelbar hinter Vincent waren die Soldaten des 5. Suzdalischen aufmarschiert, die leichten Batterien aus Nowrod an ihrer Seite.
    Den Ausmarsch aus der Stadt hatten hundert berittene Krieger abgeschirmt, indem sie die spärlichen Bogenschützenlinien in die Flucht schlugen, die die Angreifer ihnen entgegengeschickt hatten. Bislang hatte Vincent das Gefühl, dass alles nach Plan lief, dieweil sein Aufmarsch für den Gegner nicht zu sehen war. Das einzige Problem bestand darin, dass die nächste Hügelkette, achthundert Meter weiter, ihrerseits die Carthas vor Blicken abschirmte. Eine lange Reihe von Männern, bewaffnet mit Speeren und Bögen, hielt den niedrigen Kamm besetzt, aber was dahinter versteckt lag, blieb ein Geheimnis.
    Die Carthas hatten hier saubere Arbeit geleistet, dachte er mit widerwilliger Bewunderung. Sie hatten die Stadt abgeschnitten, sodass nicht ein einziger Bürger die Hauptstadt hatte erreichen und berichten können, was hier tatsächlich geschah.
    »Das scheint alles nicht zu passen«, stellte Marcus kalt fest und blickte dabei weiter durch den Feldstecher.
    »Inwiefern?«
    »Falls das ein Piratenüberfall wäre, wären sie inzwischen auf dem Rückzug. Sie wären ja Idioten, falls sie nicht wüssten, dass hier Ihr Regiment Rusinfanterie und zwei Batterien Artillerie stationiert sind. Mit diesen Waffen können Sie sie abschlachten wie Schweine und ihre Schiffe vernichten.«
    Vincent schnitt eine Grimasse angesichts plötzlich aufsteigender Erinnerungen.
    »Vielleicht verfügen sie auch über solche Waffen«, sagte er leise.
    »Was?«, fragte Marcus kalt.
    »Bevor die Tugaren eintrafen, haben wir ein paar Musketen, Schießpulver und ein Feldgeschütz gegen Kupfer, Blei und Zink eingetauscht.«
    »Waren Sie verrückt?«, raunzte Marcus.
    »Nein, nur verzweifelt.«
    Marcus schnaubte verächtlich und bedachte Vincent mit einem kalten Blick.
    »Wir brauchten das Metall, um siegreich zu bleiben. Und so ist es durchaus möglich, dass die Carthas ausgetüftelt haben, wie sie mehr solcher Waffen herstellen können.«
    Vincent streckte die Hand nach dem Feldstecher aus, den Marcus ihm zurückgab. Etliche Minuten lang suchte Vincent den Höhenzug ab, konnte aber nichts weiter erkennen als Pikenträger sowie eine dünne Linie aus Bogenschützen auf halber Höhe des Hangs.
    »Nichts zu sehen, verdammt, einfach gar nichts. Allerdings haben sie eindeutig vor zu bleiben … sie bringen Truppen an Land, so schnell sie die Schiffe auf den Strand bekommen.«
    »Wir greifen sie sofort an!«, knurrte Marcus wütend. »Wir schlagen zu, solange sie erst einen Teil ihrer Truppen angelandet haben.«
    »Möglicherweise ist das genau, was sie von uns erwarten«, entgegnete Vincent, dem auf einmal sehr nach Vorsicht zumute war.
    »Je länger wir warten, desto starker werden sie!«, bellte Marcus.
    »Meine Plantagen liegen dort unten. In einer Stunden haben sich die Carthas entlang

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